Frage: Wie soll man sich bei bekannter CMV-Infektion verhalten?

Hallo, bei mir und meinem inzwischen 14 Monate altem Sohn wurde im letzten November zufällig eine akute CMV-Infektion festgestellt. Ich hatte recht starke Symptome, die aber längst verschwunden sind, womit mein Arzt die Sache als erledigt betrachtet. Ich wurde weder darauf hingewiesen, dass ich weiterhin ansteckend sein könnte, noch wurde je der Urin auf Viren kontrolliert (die Diagnose und Kontrolle erfolgte nur über eine Blutanalyse). Mein Sohn hatte nie Symptome, bei ihm wurde jedoch neben dem Blut auch bereits mehrmals der Urin kontrolliert. Die letzte Kontrolle war Ende Januar - mit dem Ergebnis, dass immer noch Cmv ausgeschieden wird. Der Kinderarzt hat uns darauf hingewiesen, dass wir auf jeden Fall den Kontakt mit Schwangeren und Immungeschwächten meiden sollten. Das leuchtet mir natürlich ein (und ich sehe das ja auch so), ist aber in der Praxis gar nicht so leicht umzusetzen. Schließlich ist eine Schwangerschaft gerade in den ersten drei Monaten ja oft nicht bekannt. In die Krippe wurde er nach Rücksprache mit dem Gesundheitsamt übrigens trotzdem aufgenommen. Dort sieht man es wohl so, dass ohnehin viele Kinder unbekannterweise Cmv-Ausscheider sind und Erzieherinnen und Eltern daher ggf sowieso entsprechende Hygiene-Regeln einhalten müssten. Nun ist mir aber aufgefallen, dass die Erkrankung in meinem Bekanntenkreis eher unbekannt ist.... Wie soll ich mich nun im Alltag verhalten? Vor jedem Treffen mit Bekannten alle Beteiligten vorwarnen und selbst entscheiden lassen, ob wir uns treffen bzw unter welchen Bedingungen? Natürlich lasse ich meinen Sohn nicht von anderen wickeln und achte auf gute Hygiene. Aber er nimmt noch viel in den Mund und speichelt auch. Wie lange kann es denn noch dauern bis er endlich keine Viren mehr ausscheidet? Könnte man denn nicht untersuchen, wie hoch die Viruslast noch ist? Ich bekomme immer nur die Aussage, dass noch Viren da sind. Und warum wird der Urin bei mir nicht kontrolliert? Ich empfinde die Situation als sehr belastend. Natürlich will ich niemanden anstecken, aber wir können uns doch auch nicht ewig sozial isolieren? Viele Grüße, VERONA

von verona910 am 23.02.2015, 23:00



Antwort auf: Wie soll man sich bei bekannter CMV-Infektion verhalten?

Ja, eine CMV Infektion wird in der Regel als schicksalhaft und nicht vermeidbar angesehen. Das Problem ist ja meist auch nicht die Schwere der Erkrankung, sondern die Infektion in der Frühschwangerschaft für den Embryo oder den sehr kleinen Kreis Abwehrgeschwächter. In Ihrem Fall würde ich pragmatisch vorgehen, mr dereit nicht zu viel Sorgen machen, und bei weiterem Kinderwunsch ab und zu nach der Virusausscheidung schauen. Ihr Gynäkologe wird Sie sicher genauer beraten können. Gruß, Ulrich Wahn

von Prof. Dr. med. Ulrich Wahn am 03.03.2015



Antwort auf: Wie soll man sich bei bekannter CMV-Infektion verhalten?

Ah ja - in der Krippe wird er natürlich von den Erzieherinnen gewickelt, die aber informiert sind. Die Eltern wurden zumindest auch für das Thema sensibilisiert...

von verona910 am 23.02.2015, 23:06