Frage: V.a. Von willebrandsyndrom- was kommt auf uns zu?

Lieber Prof. Dr. Wahn, Sie haben schon meine Fragen zum Thema petechien und lymphknoten so nett und hilfreich beantwortet. Aufgrund der petechien (plötzlich hat er seit ca 4 Wochen keine mehr) wurde von der Kinderärztin die Blutgerinnung genauer kontrolliert. Die "normale" Blutgerinnung war unauffällig, allerdings wurde auf Verdacht einer thrombozyten- Funktionsstörung genauer untersucht. Diese Untersuchung hat ergeben, dass ein "willbrandfaktor" auffällig ist. Jetzt war ich heute beim Anruf der Kinderärztin so erschrocken, dass mir erst im Nachhinein so viele Fragen kommen. wir haben nun in 4 Wochen einen Termin beim Hämatologen zur Blutgerinnungssprechstunde. Jetzt habe ich mich zum von-willbrand-Syndrom natürlich etwas belesen, was ich hätte lieber nicht tun sollen. Ich habe gelesen, dass es neben den angeborenen Form auch eine erworbene Form geben kann und diese oft schwere Krankheiten wie z.b Tumor, lymphom,... als Ursache haben kann. Jetzt habe ich große Angst, da mein Sohn ja schon fast seit Geburt mehrere halslymphknoten geschwollen hat und tastbar sind.( Kinderarzt fand es bislang nicht verdächtig oder besorgniserregend ). Mein Sohn ist nun 10 Monate. Haben Sie ggf. Erfahrungswerte, ob es in dem Alter eher angeboren oder erworben ist? Und was bedeutet eine Bestätigung des willbrandsyndroms für ihn? Ist diese Erkrankung gleichzusetzen mit der bluter-Krankheit? Mache mir so große sorgen. Könnte der Faktor in dem Alter auch auffällig sein, obwohl kein von-willbrand-Syndrom vorliegt? Vielen Dank!

von MamaMitSorgen am 10.08.2017, 23:31



Antwort auf: V.a. Von willebrandsyndrom- was kommt auf uns zu?

Beim von Willebrand Syndrom ist wichtig zu klären, um welche Unterform es sich handelt. Die meisten Formen sind relativ mild, die schwere Verlaufsform ist in Deutschland selten. Auch die Erbgänge sind unterschiedlich. Eine gelegentliche Vorstellung in einer Blutgerinnungssprechstunde ist sicher sinnvoll, damit die Diagnose, der Erbgang und der Schweregrad geklärt werden. Nur bei der seltenen schweren Form ähnelt das Krankheitsbild dem der Bluterkrankheit. Die Lymphknoten haben bei einem 10 Monate alten Säugling nichts mit dem von Willebrand Syndrom zu tun. Das wird Ihnen in der Blutgerinnungssprechstunde sicher bestätigt werden.

von Prof. Dr. med. Volker Wahn am 11.08.2017