Frage: Tröpfcheninfektion Masern

Hallo Dr. Wahn, Wir waren gerade im Restaurant essen wobei ein Mann, der hinter uns saß, immer wieder mal gehustet hat. Er saß ca. 1,5 Meter entfernt und mit dem Rücken zu uns. Gehustet hat er ca. ein Mal aller so 5-10 Minuten, und er hört sich verschleimt an. Allerdings ist er bei bester Laune. Da unsere Tochter 7 Monate alt ist und noch nicht gegen mmr geimpft wurde, mache ich mir in solchen Situationen gleich Gedanken über Masern. Man liest vielfach, dass eine masernerkrankung am Anfang wie ein normaler Infekt erscheint und deshalb gefährlich sei. Kann er, falls er an Masern erkrankt ist, in der beschriebenen Situation (1,5 m Entfernung aber im geschlossenen Raum, mit Rücken zu uns) uns trotzdem via Tröpfcheninfektion anstecken? Zweite Frage ist, ob er, falls er Masern hat, doch schwerwiegendere Symptome aufweisen soll, also nicht nur verschleimt husten, sondern auch deutlich kränklicher als sich angeregt unterhalten zu können? Viele Grüße, Jodie

von Jodie am 16.10.2014, 21:04



Antwort auf: Tröpfcheninfektion Masern

Ich habe versucht mich in diese Situation hinein zu versetzen. Es erscheint mir äußerst unwahrscheinlich dass der Mann Masern hat. Die sog. Inkubationszeit, bis das Krankheitsbild typisch wird, dauert allerdings bis zu 14 Tagen. Aber selbst wenn er Masern-inkubiert wäre, ist der Abstand mit 1,5 m und der Rücken zu Ihrer Familie aus meiner Sicht zu hoch, als dass man mit einer Ansteckung rechnen müsste. Die MMRV-Impfung kommt ja dann in ein paar Monaten.

von Prof. Dr. med. Volker Wahn am 17.10.2014