Hallo Prof. Wahn,
Meine Tochter (25 Wochen) konnte nur einmal gegen Rotaviren (mit Rotateq) geimpft werden. Da sie diese nur sehr, sehr schlecht vertrug, sahen wir in Vereinbarung und nach Rücksprache mit unserer Kinderärztin von weiteren Impfungen ab.
Die Kleine wird noch voll gestillt, jetzt geht es langsam an die Beikost.
Nun lese ich aber immer häufiger von Kindern, die bis ins zweite Lebensjahr heftig an Rotaviren erkranken und auch ins Krankenhaus müssen. Dies besorgt mich sehr.
Darum meine Fragen an sie:
-Kann ich mein Kind irgendwie vor einer Infektion schützen?
- Kann sie sich auch auf Spielplätzen u. ä. Anstecken?
-Wie gefährlich sind Rotaviren wirklich? Kann es zu langfristigen Schäden oder Schlimmerem kommen?
-Hat das Stillen einen präventiven Effekt?
Vielen, vielen Dank für ihre Antwort,
Coconut
von
Coconut
am 10.07.2014, 12:28
Antwort auf:
Rotavirus
Die Hauptgefahr bei der Rotavirusinfektion geht vom Flüssigkeitsverlust aus, der durch Durchfall und Erbrechen verursacht wird. Daher ist das wichtigste Therapieprinzip, dem Körper das zuzuführen, was er verliert, das sind Flüssigkeit, Zucker und Salz. Geht das nicht auf oralem Weg, muss eine Infusion gemacht werden. Langzeitschäden gibt es dann nicht, man sollte die Rotavirusinfektion also nicht dramatisieren.
Die Infektion kann sehr leicht über die Hände, aber auch über Spielsachen übertragen werden. Daher sollten akut an Brechdurchfall erkrankte Kinder nicht mit anderen zusammen kommen. Pflegepersonen sollten nach der Pflege eines erkrankten Kindes die Hände desinfizieren, bevor sie zu einem anderen Kind gehen. Das Stillen hat möglicherweise einen gewissen Nutzen, wenn in der Milch die richtigen Antikörper enthalten sind.
von
Prof. Dr. med. Volker Wahn
am 10.07.2014