Frage: Polypen-OP zur Vorbeugung von Bronchitiden

Sehr geehrter Herr Prof. Wahn, Sie hatten mir bereits sehr weitergeholfen bezüglich meiner Frage zur bronchialen Hyperreagibilität unseres Sohnes (http://www.rund-ums-baby.de/immunsystem-abwehrkraefte-von-babys-und-kindern/Ab-wann-bronchiale-Hyperreagibilitaet-und-Kortison-Inhalation_4472.htm). Unser Sohn inhaliert nun 2mal täglich einen Hub Flutete Mite und wir hoffen, dass sich seine Bronchien bald erholen. Ich habe nun eine weitere Frage: Da unser Sohn (1,5 Jahre, ehemaliges Frühchen SSW35) seit mindestens Dezember einen chronischen Paukenerguss hat, sind wir HNO-seitig in Behandlung. Bisher war die Strategie des HNO-Arztes eher abwarten, und schauen, ob es im Sommer besser wird, zumal die Polypen auch nicht zu groß seien (die Nasenatmung ist in Ordnung). Als ich jedoch heute jedoch seinem Praxiskollegen, der uns vertretungsweise wegen einer aktuellen aber nicht extrem akuten Mittelohrentzündung behandelte, gegenüber erwähnte, dass unser Sohn bereits 3 Bronchitiden hatte, meinte dieser er wolle bereits innerhalb der nächsten 2 Monate eine Trommelfellparazese und eine Abschabung der Polypen vornehmen. Die Begründung war, das die Polypen aufgrund ihrer Beschaffenheit "quasi eine ideale Dauerbrutstätte für Keime" seien. Ich bin von dieser Empfehlung etwas überrascht und erschlagen. Macht es denn Sinn die Rachenmandeln abzutragen um eine Minderung der Infekthäufigkeit zu erreichen, auch wenn sie die Nasenatmung gar nicht behindern? Sollten wir nicht erst einmal abwarten, welche Besserung die Kortison-Inhalation bringt? Für Ihre Hilfe bin ich Ihnen schon im Voraus dankbar.

von winpin28 am 03.04.2017, 15:05



Antwort auf: Polypen-OP zur Vorbeugung von Bronchitiden

Ich kann mich der Einschätzung des ersten HNO-Arztes eigentlich anschließen. Oft verliert die Anfälligkeit im Sommer an Dramatik, dazu kommt die Reifung des Kindes mit Verbesserung der anatomischen Verhältnisse. Mein Rat also: Abwarten, wenn der Verlauf mit schweren Komplikationen nicht zum Handeln zwingt. Gruß, Ulrich Wahn

von Prof. Dr. med. Ulrich Wahn am 04.04.2017