Frage: Paracetamol und Asthma

Sehr geehrter Dr. Wahn, ich bin etwas verunsichert. Mein Kind (11 Wochen) hat derzeit hohes Fieber aufgrund Erkältung und ich habe nun bereits drei Paracetamol-Zäpfchen in größeren Abständen verabreicht. Die Gabe ist mit den behandelnden Ärzten abgesprochen und wir gehen auch nicht "großzügig" damit um. Gleich nach der Geburt hatte ich eine schweren Infekt und nahm auch nach ärztl. Empfehlung bedenkenlos vier oder fünf Tage Paracetamol. Leider sind wird familiär mit athmat. Erkrankungen vorbelastet. Nun lese ich, dass Paracetamol-Gabe das Asthma-Risiko erhöht!? http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18805332?dopt=Abstract Insbes. im Zusammenhang mit der derzeitigen Erkältung und damit verbundenen Belastung bin ich verunsichert. Zäpfchen nur bei Fieber >39,5°C und bei mir damals tägl. 3xtgl. 500er Tablette (voll stillend). Ich nehme eine Dosis-Wirkungs-Beziehung an. Wie schätzen Sie diese Lage ein? Herzlichen Dank! MfG patti

von pattika am 28.03.2014, 13:14



Antwort auf: Paracetamol und Asthma

Die Zeitschrift Lancet ist eine angesehene Zeitschrift und die ISAAC Studie sehr gut organisiert. Die Daten sind also ernst zu nehmen. Das Risiko erhöht sich auf das etwa 1,5-fache verglichen mit Verzicht auf Paracetamol. Es ist trotzdem so, dass man dann, wenn das Kind unter dem Fieber leidet, eine Fiebersenkung sinnvoll ist. Anstelle von Paracetamol steht da z.B. auch Ibuprofen zur Verfügung. Es kann Ihnen aber niemand sagen, ob das nicht denselben Effekt hat. Eine Dosis-Wirkungs-Beziehung geben die Daten der Veröffentlichung nicht her. Fazit: Fiebersenkung nur wenn Kind leidet, sonst Versuch mit viel Trinken und Ursache vom Kinderarzt klären lassen.

von Prof. Dr. med. Volker Wahn am 28.03.2014



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