Frage: Nebenwirkungen Salbutamol

Hallo, meinem Sohn (3,5) schlägt jeder Infekt sofort auf die Bronchien. Aktuell hat er sogar eine Lungenentzündung. Er inhaliert mit Atrovent und Salbutamol und reagiert darauf leider mit Aggressivität und Destruktivität. Er schmeißt alles durch die Wohnung, hört nicht, haut und beißt. Jetzt durften wir das Salbutamol auf zwei Tropfen reduzieren. Was ich vergessen habe unseren Arzt zu fragen: Kann es sein, dass sich dieses Verhalten manifestiert, wenn man den ganzen Winter hindurch inhalieren muss (mit kurzen Pausen). Genau ein solches Verhalten hatten wir nämlich einige Monate in abgeschwächter Form letzten Herbst/Winter. Wir haben es auf die Trotzphase geschoben. Gibt es Ihrer Meinung nach adäquaten Ersatz für Salbutamol? Vielen Dank für die Antwort!

von mamanini am 16.10.2014, 15:18



Antwort auf: Nebenwirkungen Salbutamol

Man muss vielleicht zunächst die Wirkung von Salbutamol erklären: Man gibt es bei verengten Bronchien, wenn die Kinder dabei eine pfeifende Atmung haben (Kleinkinderasthma, meist infektbedingt). Es ist ungeeignet für eine Dauerinhalation, sondern ein Medikament für akute Phasen, vielleicht über 2-3 Wochen. Atrovent hat möglicherweise einen Zusatznutzen. Kommt es gehäuft zu solchen Episoden mit pfeifender Atmung (Obstruktion), dann sollte eine entzündungshemmende Dauerbehandlung eingeitet werden z.B. mit einem inhalierbaren Kortisonpräparat oder dem Wirkstoff Montelukast. Von 2 Tropfen Salbutamol würde ich keine Nebenwirkungen erwarten. Dennoch: Um das zu klären, sollten sie es einmal 3 Tage weglassen und sehen, ob sich das Verhalten des Kindes dann ändert. So kann man Klarheit schaffen.

von Prof. Dr. med. Volker Wahn am 16.10.2014