Frage: Nachtrag Masern: verständlich oder übertrieben?

Hallo Dr. Wahn Ich habe vor ca. einer Woche Sie zum Thema fehlender Nestschutz gegen Masern schon mal befragt. Inzwischen habe ich zur Sicherheit einen Antikörper-Suchtest veranlasst, und es ist leider tatsächlich so, dass ich keine Antikörper habe. Somit ist mein Baby (1 Monat) auch nicht geschützt. Meine Kinderärztin weiß es Bescheid und gab mir natürlich den Rat, mich mit der kleinen nicht gerade dort aufzuhalten, wo viele (kranke) Kinder sind. Bei ihr kann ich es insofern umgehen, indem wir immer den ersten Termin haben und gleich ins Behandlungszimmer gesetzt werden. Allerdings müssen wir nächste Woche in die Klinik zur Nachkontrolle wegen unreifer Hüfte (sie wird zur Zeit breit gewickelt). Der Kinderarzt (ein anderer, denn meine Kinderärztin macht keine US), der damals die unreife Hüfte nach der Geburt diagnostiziert hat, kann nur in der Klinik die Ultraschalluntersuchung machen. Ich weiß, dass dort auch Kinder mit schweren Infektionskrankheiten behandelt werden, auch stationär. Ich habe mir jetzt überlegt, dem Arzt mit einer Mail mitzuteilen, dass mein Baby keinen Nestschutz hat, und falls es gerade Masernfälle geben sollte, er mir es Bescheid gibt, und wir würden uns dann auf einen späteren Termin ausweichen, denn es ist ja bei uns nichts dringendes und mir wäre es lieber, nicht genau zu einer Ausbruchszeit dahin zu gehen. Würde Sie als Arzt Verständnis dafür haben (dass ich nachfrage) oder finden Sie es übertrieben? Wären Sie eventuell sogar verärgert? Ich hoffe Sie können mir hier Ihre Meinung mitteilen. Danke und viele Grüße, Sandra

von sandrasteuer am 15.04.2014, 19:53



Antwort auf: Nachtrag Masern: verständlich oder übertrieben?

Ich denke, man kann mit Ihrem Baby in der Tat ohne besondere Sorge auch zum Arzt gehen, solange dort keine akut erkrankten oder fiebernden Kinder im Raum sind. Die Chance, in Deutschland ein an Masern erkranktes Kind zu treffen, sind zum Glück sehr gering, und Sie sollten sich in der Tat nicht zu sehr in dieser Richtung sorgen. Ihre Kinderärztin scheint dies ähnlich zu sehen, und sie hat Recht. Gruß, Ulrich Wahn

von Prof. Dr. med. Ulrich Wahn am 15.04.2014