Frage: Maserngefahr abschätzen

Hallo Prof. Wahn, Ich habe folgende Problematik: Meine Großtante, 1935er Jahrgang, hatte nie die Masern und wurde auch nicht dagegen geimpft. Sie meinte, ihre Schwester hatte sie damals und sie hätte sich nicht angesteckt, obwohl sie immer mal wieder zu ihr ins Zimmer geschlichen ist. Ist das möglich? Das jemand quasi niemals die Masern bekommen kann und eine "angeborene" Immunität besitzt, die über das Babyalter hinausgeht? Da die Großtante aus Bayern kommt, wo es ja scheinbar zu zeit die meisten Masernfälle gibt, bin ich sehr beunruhigt. Ähnlich bei meiner Schwiegermutter, Jahrgang 1968. sie kann sich nicht mehr erinnern, ob sie die Masern hatte, nur ihre Mutter meinte, dass sie "alle Kinderkrankheiten gehabt hat". Der Schwiegervater hatte die Masern wohl vor ca 25 Jahren und sie haben währenddessen auch weiterhin zusammengelebt, sie hat keine Masern bekommen. Kann ich nun davon ausgehen, dass sie immun ist? Die schwiegermutter kommt aus Hamburg, falls das bzgl der Masern-Fallzahlen wichtig ist. Bisher waren beide noch nicht bei uns zu Besuch, wolen aber bald mal kommen und unsere Tochter (3Monate, Stiko-gemäß geimpft, MMR wird mit 9 Monaten das erste mal gemacht) sehen. Ich bin sehr unsicher, wie ich mich nun verhalten soll. Der Nestschutz hält ja auch nicht ewig. Beide würden sich wohl nicht impfen lassen, Schwiegermutter hält meine Sorge (auch bzgl. Pertussis) für übertrieben. wie schätzen sie das Risiko ein? Was würden sie an meiner Stelle tun? Danke für ihre Antwort und ihre Arbeit hier im Forum!

von Ludmilla87 am 15.04.2014, 13:42



Antwort auf: Maserngefahr abschätzen

Unabhängig davon, ob die Verwandten gegen Masern geschützt sind oder nicht (es gibt tatsächlich durchgemachte Masern, ohne dass man echt erkrankt), sie können und sollen das Baby nur sehen, wenn Sie selbst nicht akut krank sind. Bei dieser Konstellation müssen Sie nicht auf die Impfung warten. Wer gesund ist, ist willkommen. Wenn jemand einen Infekt durchmacht, egal, wie der Erreger heißt, muss warten.Gruß, Ulrich Wahn

von Prof. Dr. med. Ulrich Wahn am 15.04.2014