Frage: Haustiere

Sehr geehrtes Expertenteam, mein Sohn ist 4 J. und hatte als Baby und vor knapp 1 Jahr einen Allergietest (Pricktest) bei KiA über sich ergehen lassen müssen. Es wurden dabei keine Allergien festgestellt (Verdacht war weil er Hautausschläge hatte die aber nur kurzweilig waren und nach Virusinfek auftraten). Auch ein Test auf AB Allergie war negativ. Ich habe Allergien (Heuschnupfen und noch einiges Andere- zumindest laut Pricktest. Symptome im Alltag habe ich selten deshalb). Mein Mann ebenfalls. Bei mir kommt noch hinzu, dass ich Hashimoto habe und noch AntiphospholipidAK erhöht sind. Also denke ich ist mein Sohn schon "vorbelastet". Ich möchte ihm aber gerne ermöglichen, trotzdem mit Haustieren aufzuwachsen. Bisher haben wir keine, aber ich wollte Meerschweinchen und/ oder eine Katze anschaffen. In einem anderen Beitrag im Forum las ich aber, diese Tiere wären nicht zu empfehlen. Stimmt das allgemein? Ich möchte meinem Sohn die Erfahrung nicht verwehren mit Tieren aufzuwachsen. Ich hatte als Kind auch die genannten Haustiere und als Kind gar keine Probleme...die Allergien kamen erst mit der Pubertät bei mir. Können Sie mir einen Rat geben ob a) Haustiere in unserem Fall ok sind und b) welche Tiere sich "eignen"? Vielen Dank und freundliche Grüße Christina S.

von tinaleinchen am 09.06.2015, 11:55



Antwort auf: Haustiere

Hier gilt es, sorgfältig Risiken und Nutzen für Ihren Sohn abzuwägen. Er ist offenbar genetisch vorbelastet, ach wenn er noch nicht allergisch ist. Ich würde von einer Anschaffung von felltragenden Haustieren abraten, da nach meiner Erfahrung mit Haustieren das Risiko einer allergischen Sensibilisierung und Atemwegserkrankung deutlich ansteigt. Warten Sie die ersten 10 Jahre ab ohne Haustiere, Sie machen sich sonst Vorwürfe. Es wird dann auch nicht leicht sein, sich von einem liebgewonnenen Tier wieder zu trennen. Schaukelpferd ist ausdrücklich erlabt. Gruß, Ulrich Wahn

von Prof. Dr. med. Ulrich Wahn am 09.06.2015



Antwort auf: Haustiere

Viele Dank für Ihre Einschätzung. Ich dachte, dass sich das Immunsystem besser früh mit vielen Fremdstoffen auseinandersetze sollte und zB Bauernhofkinder deshalb weniger Allergien hätten und übertriebene Hygiene usw eher schädlich seien. Dann las ich noch neulich in einem Artikel von einer Langzeitstudie http://m.spiegel.de/gesundheit/diagnose/a-864802.html#spRedirectedFrom=www&referrrer= und fühlte mich bestätigt. Ist es nicht problematischer wenn sich das Immunsystem an diese Stoffe dann erst in später Kindheit bzw im Erwachsenenalter gewöhnen muss? Entschuldigen Sie, nur findet man so viele unterschiedliche Aussagen. Das verunsichert natürlich...

von tinaleinchen am 09.06.2015, 19:01



Antwort auf: Haustiere

Die Bauernhofstudien deuten darauf hin, dass bestimmte Mikroben in den Ställen offenbar Schutzeffekte gegen Allergien vermitteln. Leider sind diese Keime noch nicht bekannt und derzeit Gegenstand intensiver Forschung. Gruß, Ulrich Wahn

von Prof. Dr. med. Ulrich Wahn am 19.06.2015