Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Wahn,
unser Kind (2 J.) hat die Dianose Autoimmunneutropenie.
(Neutrophile seit einem Jahr zu niedrig und Monozyten sehr hoch)
Ständige Hautinfekte mit Staphylokokkus Aureus oder Streptokokken,Zahnfleischbluten beim Zähne putzen, ab und an Aphten im Mund und über lange Zeiträume erhöhte Temperaturen bis 38,3.
Blutbild sonst unauffällig.
Was mich nach wie vor beschäftigt ist die Temperatur.
Ist diese allein mit der Neutropenie zu erklären, da das Kind sonst gesund wirkt (keine Erkältung usw.)?
Ein Termin zur Spezialsprechstunde steht noch aus.
Wie gehen wir mit einer Autoimmunneutropenie in die Kita-Eingewöhnung?
Vielen Dank
Mit freundlichen Grüßen
P.
von
PictureA07
am 08.01.2015, 13:44
Antwort auf:
Autoimmun....
Ich gehe einmal davon aus, dass die Diagnose richtig ist. Es gibt dann unterschiedliche Verläufe abhängig von der Anzahl der Neutrophilen. Nur bei hochgradiger Neutropenie wurde man etwas machen, z.B. dauerhaft ein Antibiotikum geben oder den Wachstumsfaktor G-CSF einsetzen. Insgesamt hält man sich bei dauerhaften Therapiemaßnahmen zurück, da die Erkrankung in fast allen Fällen von allein verschwindet. Die Prognose ist also gut. Gegen Kita hätte ich keine Bedenken. Was man sich da fängt sind meistens Viren, und zur Abwehr von Viren braucht man keine Granulozyten. Dass die Monozyten erhöht sind, ist als Versuch der Kompensation zu deuten. Sie können ein wenig die Funktion der neutrophilen Granulozyten übernehmen.
von
Prof. Dr. med. Volker Wahn
am 08.01.2015