Frage: Angst vor mitigierten Masern/ SSPE

Sehr geehrter Herr Prof. Wahn, ich weiß, ich steigere mich zur Zeit ein wenig hinein, aber ich habe sehr Angst davor, dass sich meine 23 Wochen alte Tochter bis zur MMR-Impfung mit Masern ansteckt - ich habe große Angst vor SSPE. Besonders Angst macht mir die mitigierte Form, da ja wohl die Symptome nur, wenn überhaupt, schwach ausgeprägt sind. Ich gehe mit ihr gar nicht mehr unter Menschen (Einkaufen), lediglich spazieren! Jetzt hat sie, vermutlich durch die winterlichen Temperaturen, trockene schuppige Haut (erst Bauch, Rücken, jetzt auch Beine und Arme), die, wenn man sie mit Fettcreme eincremt, dann auch gerötet aussieht bei sehr gutem AZ. Leider ein Erbe von mir, mein großes Kind ist auch von betroffen. Früher hätte ich nur an trockene Haut gedacht, jetzt sehe ich überall mitigierte Masern. Ich habe gelesen,dass die mitigierte Form gerade im Übergang der nachlassenden Leihimmunität vorkommen kann. Wie kann man die mitigierte Form erkennen? Wäre es sinnvoll, jetzt oder vor der MMR-Impfung (< 11 Monate???), Masern IgM und IgG auszutesten? Mein Mann ist dagegen, er hält das alles übertrieben. Leider kann ich nicht aus meiner Haut, ich habe aber sehr große Angst vor SSPE durch eine unerkannte Maserninfektion. Die traurigen Schicksale von Angelina und Co machen mich unendlich traurig. ich kann die MMR-Impfung kaum erwarten und versaue mir mit dieser Angst meine kurze Elternzeit. Deshalb wende ich mich heute an Sie, vielleicht können Sie mir einige Fakten nennen, denn im Netz findet man zu mitigierten Masern immer nur dieselben kurzen Aussagen. Können mitigierte Masern auch zu einer SSPE führen wie klassische Masern bei derselben Wahrscheinlichkeit? Besten Dank und viele Grüße Cherrykind

von Cherrykind am 26.01.2015, 11:52



Antwort auf: Angst vor mitigierten Masern/ SSPE

Manchmal haben Männer Recht, wenn Sie ihre Frauen zu beruhigen versuchen... Ich denke Ihr beratender Kinderarzt wird dies ähnlich sehen. Ich halte das Risiko einer Masernansteckung in Deutschland für - glücklicherweise - sehr gering. Noch viel geringer ist das SSPE- Risiko. Mein Rat: bleiben Sie wirklich gelassen und vereinbaren Sie mit dem Kinderarzt einen Impftermin im Rahmen der derzeitigen STIKO-Empfehlungen. Gruß, Ulrich Wahn

von Prof. Dr. med. Ulrich Wahn am 26.01.2015