Frage: Angst vor masern

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Wahn, Ich habe eine Frage zu Masern bzw. habe ich generell ziemlich Angst davor , dass mein Sohn (9 Monate ) anstecken könnte und natürlich gilt die größte Angst der sspe. Mein Sohn wird in knapp 2 Monaten gegen die Masern geimpft, weil wir derzeit nicht im ballungszentrum der Masern leben( was mich ja schon etwas beruhigt) , impft die Ärztin erst mit 11 Monaten. Nun hat sich aber gestern folgendes zugetragen... ich war mit meinem Sohn beim Arzt zu einer nachkontrolle. An der Anmeldung vor uns stand eine Familie mit drei Kindern, die Mutter hat leider die Fragen der Arzthelferin nicht verstehen können und auch die Frage ob sie einen Impfpass haben, hat sie nicht verstanden. Die Kinder sollten nicht ins Wartezimmer, das Mädchen ist aber dennoch ins Wartezimmer gegangen und wurde dann von der Arzthelferin sofort wieder heraus geholt mit der Aussage" sie darf dort nicht hinein, sie ist ansteckend" sie wurden direkt in das Behandlungszimmer gebracht in dem sie dann warten mussten. Ich fragte an der Anmeldung, dass es sich bei ihr doch wohl hoffentlich nicht um Masern handeln würde.? Sie guckte mich etwas verdutzt an, schüttelte dann aber den Kopf. Ich kam zwar mit meinem Sohn in das Säuglingswartezimmer aber danach in das gleiche Behandlungszimmer in dem auch das Mädchen war. Nun habe ich doch Angst dass es sich bei dem Kind um Masern handeln könnte, da ja auch kein Impfpass vorgelegt werden konnte und ja definitiv eine Ansteckung gegeben war bei ihr. Natürlich weiß ich dass es zahlreiche ansteckenden Krankheiten geben kann die auch harmlos sein können. Allerdings habe ich schon öfter das Gefühl , dass die Arzthelferinnen einige Sachen so herunter spielen. Ich habe gelesen , dass sie das masernvirus bis zu 2 Stunden in geschlossenen Räumen halten kann. Hätte die Ärztin überhaupt weitere Kinder ( auch noch ohne Impfschutz) in das Zimmer gelassen nach einem masernfall? Sollte ich mich auf das kopfschutteln der Arzthelferin verlassen können oder kann sie das vielleicht gar nicht beurteilen. Sollte ich dort lieber nochmal nachfragen? Wie gesagt es ist hier derzeit kein Ballungsgebiet für Masern. Aber Duisburg und essen , liegen nur 1,5 Stunden mit dem Auto entfernt. Man weiß ja nie. Jetzt möchte ich nicht als überängstliche und hysterische Mutter wirken, deshalb frage ich Sie, was Ihre Meinung dazu ist. Denn ich kann gerade nicht mehr beurteilen ob meine Sorge berechtigt oder doch etwas um drei ecken gedacht ist . Vielen lieben Dank.

von MamaMitSorgen am 28.07.2017, 10:21



Antwort auf: Angst vor masern

Bei dieser Situation würde mir wichtig erscheinen, dass Sie mit Ihrem KA sprechen, ob er bei den anderen Kindern Masern festgestellt hat. Auch wenn der Impfpass nicht vorgelegen hat, muss man im Regelfall davon ausgehen, dass die 3 anderen Kinder geimpft waren. Wenn der KA Ihnen dann wider Erwarten bestätigt, dass die anderen 3 Kinder die Masern hatten, sollten Sie ihn fragen, ob bei Ihrem Kind vorbeugende Maßnahmen sinnvoll sind, wie etwa die sog. Inkubationsimpfung oder die Gabe eines Immunglobulins. Am besten rufen Sie dort heute noch an, da solche vorbeugenden Maßnahmen nicht bis nächste Woche warten können. Wenn er sagt, dass keine Masern vorgelegen haben, muss man natürlich nichts unternehmen.

von Prof. Dr. med. Volker Wahn am 28.07.2017