Frage an
Prof. Dr. med.
Ulrich
Wahn
ehem. Direktor der Klinik für päd. Pneumologie und Immunologie, Charite, Berlin
Hallo, ich hätte eine allgemeine Frage. Ich habe mal gehört dass nicht die Infekthäufigkeit sondern der Infektverlauf aussagekräftig für das Immunsystem ist. Sprich ob das Immunsystem gut oder schlecht arbeitet. Stimmt das so? Und wann ist das kindliche Immunsystem sozusagen "ausgereift"? Danke und lg
von claudiap1982 am 17.10.2016, 11:25
Beides ist bedeutsam. Es gibt "Normalwerte" für Infekthäufigkeiten in den ersten Lebensjahren und für das spätere Schulalter. Wichtiger noch ist die Art des Infektes, der Krankheitsverlauf und sein Erreger: Eine immer wiederkehrende Pilzinfektion der Haut oder der Schleimhäute ist anders zu bewerten als eine häufige Bronchitis im Kindergartenalter. In Zweifelsfällen kann man sehr genau untersuchen, ob eine echte Abwehrschwäche, die der Unterstützung durch Medikamente bedarf, vorliegt, oder ein Kind nur durch eine kritische Lebensphase geht, die durch eine hohe Exposition (Kindergarten) gegenüber Keimträgern erklärt ist und in aller Regel eine gute Prognose hat. Gruß, Ulrich Wahn
von Prof. Dr. med. Ulrich Wahn am 17.10.2016
