Guten Tag Frau Klinkenberg,
Unser Sohn ist fast 9 Monate alt und bis auf eine Stillmahlzeit nachts auf Beikost umgestellt. Wenn ich mir die 'empfohlenen' Speisepläne ansehe finde ich viel Obst und Getreide im Vergleich zu Gemüse. Warum ist das so? Und könnte man den Abendbrei durch einen zweiten Gemüsebrei ersetzen? Unser Sohn ist kein grosser Fan von Milchbrei, es sei denn, es ist viel Obst drin und dann ist er meines Erachtens viel Süsses am Tag. Seine Ernährung ist momentan wie folgt
Morgens: GOB ca 200g
Vormittags 200ml 2er Milch oder Obst/obstbrei
Mittags Gemüsebrei mit oder ohne Fleisch ca 200g
Nachmitrags Obst
Abends Milchbrei (mit 2er Milch) mit Obst
Nachts: kurz stillen
Ausserdem wacht er Nachts 3bis 4 mal auf und lässt sich mit Schnuller oder Wasser beruhigen. Könnte das Hunger sein? Oder gewohnheit?
Vielen Dank für Ihre Antwort und Grüsse
von
Sternfisch32
am 24.04.2014, 07:14
Antwort auf:
Zu viel Getreide?
Liebe „Sternfisch32“,
schön, dass Sie sich gut über die Ernährung Ihres Kleinen informieren und darauf achten, dass Sie ausgewogen ist.
Die Ernährungspläne sind nach einschlägigen wissenschaftlichen Erkenntnissen erstellt worden, um sicher zu gehen, dass Babys mit allen Nährstoffen und Vitaminen ausreichend versorgt wird. Generell haben Sie als Mama dabei aber schon etwas Spielraum. Statt etwas Obst in den Getreidebrei am Abend zu mengen, können Sie auch einen Gemüsebrei hinzugeben. So haben Sie eine herzhafte Variante des Abendbreies und Ihr Kleiner bekommt die wichtigen Komponenten Getreide und Milch, die angenehm für die Nacht sättigen und wichtige Mineralstoffe und Vitamine liefern. Ein reiner Gemüsebrei wäre als sättigende Abendmahlzeit nicht ausreichend.
Bleiben Sie am Vormittag ruhig noch bei einer Milchmahlzeit. Ihr Sohn braucht in seinem Alter noch 400-500mL Milch um seinen Bedarf zu decken. Das verteilt sich meist auf eine Milch zum Trinken am Morgen und einen Milchbrei am Abend. Sonst gefällt mir der Speiseplan prima.
Es ist gar nicht ungewöhnlich, dass die Kleinen in der Nacht aufwachen. Ich denke nicht, dass es bei Ihrem Sohn der Hunger ist, der ihn aufweckt, da er sich so gut durch Sie beruhigen lässt. Es spielen viele Faktoren eine Rolle, auch die Gewohnheit und besonders die Reife des Kindes. Denn für das Durchhalten/Durchschlafen nachts muss ein Baby zunächst einmal die nötige Reife mitbringen.
Aufwachen in der Nacht bleibt immer normal. Je nach Temperament und Reife vermögen einige Säuglinge sich selbst zu regulieren und weiterzuschlafen. Üblicherweise überprüfen die Kleinen aber durch Weinen, „Motzen“ etc. ob die Bezugsperson noch erreichbar ist. Kurzes Trösten durch die Eltern reicht oft schon aus. Hinzukommt, dass es tagsüber immer mehr zu erleben gibt, was in den Träumen verarbeitet wird. Auch Entwicklungsschübe oder das Zahnen wirken sich schon mal auf die nächtliche Ruhe aus.
Viele Grüße und alles Gute für Sie und Ihren Kleinen
Anke Claus
von
Anke Claus
am 24.04.2014
