Wie das Gemüse schmackhaft machen?

 Doris Plath Frage an Doris Plath Ernährungsberaterin

Frage: Wie das Gemüse schmackhaft machen?

Hallo, unsere Kleine (15 Monate) isst eigentlich schon eine gute Esserin, wenn es Spaghetti, Fleisch, Spinat und Obst gibt. Es wird kein Gemüse gegessen. Ich koche für sie regelmäßig Gemüse ( Brokkoli, Karotten usw.). Das wird auseinander genommen, probiert und dann ausgespuckt. Was kann ich machen? Sie trinkt keine Kuhmilch, nur Wasser, wird aber noch etwas gestillt. Bekommt sie dennoch noch genug Nährstoffe? ( Sie ist nie krank oder Ähnliches) Dann isst sie schon gerne mit einer Gabel, aber matscht noch viel und schmeißt das Essen auch auf den Boden. Wie kann man dieses Verhalten unterbinden? Wir nehmen dann das Essen weg und sagen nein, bringt aber nichts. Vielen Dank für Ihre Ratschläge. VG Olga

von Olga123 am 10.08.2017, 11:48



Antwort auf: Wie das Gemüse schmackhaft machen?

Liebe Olga, wie auch wir Erwachsene haben die Kleinen schon Ihre Vorlieben. Gemüse gehört im Kleinkindalter leider nicht immer dazu. Mit viel Geduld ist es möglich auch hier den Speiseplan zu erweitern. Mein Tipp hier lautet: Seien Sie ein Vorbild, greifen Sie selbst froh gelaunt und herzhaft beim Gemüse zu. Gemüse liefert natürlich wertvolle Nährstoffe und lässt sich prima roh oder gedünstet, als Fingerfood auf einem Tellerchen, als Püree, als Beilage, als Suppe etc. im Speiseplan unterbringen. Einfach immer wieder anbieten, aber nicht aufzwingen. Für eine ausgewogene Ernährung gilt die Faustregel etwa zwei Kinderhände Obst und drei Kinderhände Gemüse pro Tag. Wenn ein Kind weniger Gemüse nimmt, kann es entsprechend mehr Obst sein. Gemüse können Sie in die verschiedenen Mahlzeiten „einbauen“. Zum Beispiel das Gemüse als Soße zum Essen…. Bieten Sie immer wieder Gemüsehäppchen auf einem Teller an, auf den Ihr Mädchen selbst zugreifen kann. Hübsch dekoriert schmeckt das Gemüse gleich besser. Gemüse lässt sich sehr gut in verschiedene Speisen „schmuggeln“: Gemüsecremesuppen, Aufläufe, Gemüsepuffer etc. Kochen Sie Gemüse sehr weich und schneiden es in lustige Formen. Oder rohe Gemüsestückchen, lustig auf belegte Brote (als Gesicht, Auto, Lokomotive, Blume) dekorieren. Auch lässt sich Gemüse mit Obst kombinieren: Karotte und Apfel schmecken sehr lecker. Oder Gemüse ganz fein zu reiben und z.B. in einen Frischkäse als Brotaufstrich zu verpacken. Warum nicht auch einmal einen Smoothie selbst zubereiten? Spießchen aus Obststückchen und weich gekochten Gemüsestückchen kommen auch gut an. Sicher gelingt es Ihnen nach und nach mehr und verschiedenste Gemüse im Speiseplan Ihrer Tochter unterzubringen. Noch ein Wort zum „Matschen“ mit dem Essen: Lassen Sie Ihren Schatz ruhig auch weiter wo möglich selbst mit einem Löffel oder ihren Händen mehr selbstständig werden und „experimentieren“. Lebensmittel im wahrsten Sinne des Wortes zu "begreifen" ist hier ein wichtiger Schritt. Auch wenn das am Anfang noch nicht so gut klappt und zu Beginn die Mengen meist nicht so üppig ausfallen und es dauert und Zeit in Anspruch nimmt. Das ist die Art wie Kinder lernen. Durch Üben, Ausprobieren, Essen anfassen/oder mit dem Löffel aufnehmen und manchmal Rummatschen, Löffel und Essen runterschmeißen, frustriert das Essen wegwerfen, Fehler machen, daraus lernen, es beim nächsten Mal besser machen. Das Runterwerfen von Essen ist keine böse Absicht von Ihrer Kleinen und sie will Sie damit auch nicht ärgern. Sie macht gerade eine schlichte aber für sie superinteressante Erfahrung. Sie hat die Schwerkraft entdeckt. Sie schubst das Essen vom Tisch und es fällt einfach nach unten. Obendrein bemerkt Ihre Kleine, dass sie bei Mama damit ein paar „Empfindungen“ auslöst. Das sind für Ihre Kleine tollen, neue Entdeckungen. Machen Sie am besten keine große „Geschichte „ draus. Sonst lernt Ihr Mädchen weiter nur, dass es mit dieser Verhaltensweise viel Aufmerksamkeit bekommt. Und das gefällt den Kleinen besonders: „Das ist so toll, dass sich mir alle so intensiv zuwenden. Da werfe ich doch morgen gleich wieder alles zu Boden.“ Eines Tages macht es „klick“ und Ihre Tochter hat kapiert, dass sie diese Sachen viel lieber isst als runter zu schmeißen. Nehmen Sie es bis dahin gelassen. Was die Mich betrifft: Es lässt sich für mich schwer einschätzen wie viel an Muttermilch Ihr Mädchen wirklich noch trinkt. Von den Nährstoffen her ist die Muttermilch schon noch passend. Sollten Sie einmal nicht mehr stillen, braucht Ihr Mädchen im zweiten Jahr etwa 300 ml Milch am Tag, am besten auf 2-3 Portion verteilt. In diese Empfehlung wird einberechnet: die Trinkmilch (wie Muttermilch, Kindermilch, Kuhmilch), das Müesli, der Milchbrei, der Käse auf dem Brot, ein Joghurt zwischendurch. Auch andere milchhaltige Mahlzeiten wie Milchreis, Pudding, Pürees mit Milch, Milchshakes, mit Käse überbackene Aufläufe etc. sind geeignet und zählen dazu. Am besten ist immer ein Mix an verschiedenen Milchprodukten. Es grüßt Sie herzlichst Doris Plath

von Doris Plath am 11.08.2017



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