Was soll ich machen?

 Doris Plath Frage an Doris Plath Ernährungsberaterin

Frage: Was soll ich machen?

Mein Sohn wird in 4 Tagen 8 Monate. Vor einer Woche habe ich das erste Zähnchen entdeckt.Seit ungefähr dieser Zeit verweigert er den Mittagsbrei. Er trinkt morgends noch so ca. 5 Minuten an meiner Brust, nach einer Stunde etwa isst er ein Baby-Müsli ( mit Milch). Dann nach zwei einhalb - drei Stunden versuche ich ihm ein Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei zu geben, aber da bekomme ich nur zwei, drei Löffelchen in seinen Mund. Danach ist er so müde und schläft zwei Stunden. Nach dem schlafen hat er Hunger und isst ca. 200g Gries-Obst-Brei. Ca. 3 Stunden später möchte er wieder was, dann bekommt er entweder Brei oder eine Scheibe Brot mit Frischkäse. Ungefähr zwei einhalb Stunden später bekommt er seinen Abendbrei und dann geht es ab ins Bett. Was soll ich machen, er verweigert jede "Anrühr-Milch"?

von sonne04101977 am 24.11.2015, 13:11



Antwort auf: Was soll ich machen?

Liebe „sonne04101977“, da mischen sich gerade zwei Themen durcheinander. Zum einen ist es ganz „normal“, dass sich beim Zahnen das Essverhalten der Kleinen ändern kann. Manche wollen nur Milch, anderen wie Ihrem Jungen scheinen die Breie gerade besser gelegen. Gehen Sie da ganz auf Ihr Baby ein. Erfahrungsgemäß legt sich das alles wieder, wenn der Zahnspuk vorbei ist. Was due Milch betrifft, muss es Ihr Schatz wohl erst lernen, dass es diese nun auch aus einem Fläschchen geben soll. Bis jetzt kennt Ihr Kleiner ja nur Mamas Brust. Damit er ausreichend mit Milch versorgt ist, braucht Ihr Sohn 400-500 ml Milch inklusive Gramm Milchbrei. Das teilt sich meist auf in zwei milchhaltige Mahlzeiten wie morgens stillen oder Fläschchen (200-250 ml) und abends eine Portion Milchbrei (200-250 g). Bei Ihnen sind es momentan halt zweimal eine Art Milchbrei (Müesli und Abendbrei) plus das Stillen in der Früh. Möchten Sie dass Ihr Kleiner auch „Anrühr“-Milch trinkt, dann helfen Sie ihm dabei sich daran zu gewöhnen. Es kommt häufig vor, dass Kinder sich erst mal schwer tun sich an eine „andere Milch“ zu gewöhnen. Hier spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Es ist nicht nur der Geschmack, es ist ja auch einfach ganz anders als das Nuckeln an Mamas Brust. Folgende Tipps sind dabei nützlich: Achten Sie darauf, dass Ihr Junge beim Trinken bequem liegt. Beobachten Sie ob Ihr Baby in sitzender oder liegender Position besser trinkt. Es muss nicht die Stillposition sein. Manchmal ist es sogar besser, wenn eine andere Füttersituation (anderer Raum, andere Person…) geboten wird als beim Stillen. Schauen Sie mal, ob genug Milch aus dem Sauger kommt: bei umgekehrter Flasche sollte ein Tropfen pro Sekunde fließen oder der Sauger verstopft ist. Ansonsten muss Ihr Kind zu stark saugen und mag deshalb nicht. Versuchen Sie mit dem Sauger über die Wange Ihres Sohnes zu streicheln, und zwar über die der fütternden Person zugewandte Wange, hier wird häufig der Saugreflex ausgelöst. Erwärmen Sie den Sauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur. Wird die Flasche dennoch partout verweigert, kann die Milch nun auch anderweitig kommen. Zum Beispiel aus einem Becher. Das können am Anfang kleine Mengen sein. Mit der Zeit und etwas Übung wird es mehr. Hier geduldig und in kleinen Schritten weiter vorangehen. Auch ein paar Löffelchen Früchte, Obstsaft oder Gemüse etc. können der Milch beigemischt helfen. Eine Milch mit Geschmack kommt oft viel besser an. Einfach immer wieder wie selbstverständlich Milch zum Trinken anbieten. Kinder ändern ihre Vorlieben recht schnell. Was heute nicht schmeckt, kann schon morgen der Hit sein. Vieles hängt mit Ihrer eigenen Einstellung zusammen. Denken Sie nicht mehr so an vergangene Esssituationen zurück. Ändern Sie Ihre eigene Haltung. Versuchen Sie Freude und Sicherheit beim Essen zu vermitteln. Das überträgt sich auf Ihren kleinen Schatz. Wenn die Milch aber partout nicht geht, dann können Sie weiterhin stillen und einen Milchbrei und ein Baby-Müesli (z.B. mit HiPP Bio-Getreidebreien, grüne Packungen) füttern. Sollte der Stuhl durch die Breie fester werden, achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Oder: Den Getreide/Müesli-Brei können Sie dann weniger fest machen (also weniger Getreideflocken verwenden). Halt so fest, dass er noch mit dem Löffel gefüttert werden kann. Ich drück Ihnen die Daumen, dass sich das Milchfüttern bald wieder entspannt. Viele liebe Grüße Doris Plath

von Doris Plath am 24.11.2015