Was kann man bei Essensverweigerung tun?

 Doris Plath Frage an Doris Plath Ernährungsberaterin

Frage: Was kann man bei Essensverweigerung tun?

Hallo :) Ich habe folgendes problem... mein sohn (8 1/2 Monate ) verweigert schon seit etwas längerem die Flasche....ich habe ihn gestillt bis zum 5. Monat voll und danach mit beikost angefangen. Soweit so gut. Nachdem ich abstillen musste weil keine milch mehr kam musste ich auf die flasche umstellen die er etwa 3 wochen trank und danach nicht mehr wollte ( er bekommt schon schreianfälle wenn er nur die milchflasche sieht...spuckt es aus und schlägt die Flasche wg etc.) Habe nachdem ich verschiedene produkte ausprobiert habe dann also auf milch getreide brei umgestellt...das hat immer gut geklappt, aber den verweigert er nun auch...:( er isst morgens vielleicht 100 gramm milch getreide brei, dann 200 gramm obst getreide brei, 200 gramm Gemüse obst brei und wenn er ganz gut drauf ist bekomm ich ihn dazu ein paar löffel obst oder getreide obst brei zu löffeln. Abends den milchbrei nimmt er ganz schlecht an...wenns hochkommt 60-80 gramm... Ich bin ein verfechter des selber kochens, mache also wirklich alles selbst abe habe nachdem die Verweigerung anfing auch versucht ihm was zum anrühren zu geben was auch nicht klappt... Langsam fange ich an mir sorgen zu machen... er krabbelt und läuft sehr viel sodass er auch immer ein bisschen abnimmt im Moment... Ich weiß mir keinen rat mehr...zum essen so arg zwingen will ich ihn auch nicht...manchmal glaube ich das es nur eine phase ist weil er mir wortwörtlich nur noch an mejnem bein klammert wie ein Äffchen und nur an mir hängt aber hat das was mit seinem essverhalten zu tun? Bitte bitte helft mir ich weiß nicht was ich noch machen soll... Liebe grüße

von sarste91 am 22.07.2014, 22:29



Antwort auf: Was kann man bei Essensverweigerung tun?

Liebe „sarste91“, ich kann verstehen, dass die ganze Situation anfängt Ihnen über den Kopf zu wachsen. Das Essen klappt nicht so wie es üblich ist und der Kleine hat gerade eine sehr anhängliche Mama-Phase. Aber sehen Sie es genau als das an. Als Phasen, die sich auch wieder ändern lassen. Bestimmt. Dass Ihr Schatz nach dem Abstillen die Flasche an sich nicht annimmt, ist nicht so schlimm. Das kommt gerne vor. Erfahrungsgemäß gewöhnen sich die Kleinen rasch daran, wenn die Flasche konsequent und wie selbstverständlich immer wieder angeboten wird. Gehen Sie den nächsten Anlauf ganz entspannt und mit einem guten Gefühl an. Denken Sie nicht mehr so an vergangene Flaschensituationen zurück. Wenn Sie skeptisch und zögerlich ans Essen gehen, spürt das Ihr Kleiner. Versuchen Sie Freude und Sicherheit beim Essen zu vermitteln. Das überträgt sich auf Ihren kleinen Schatz. Achten Sie darauf, dass Ihr Sohn beim Trinken bequem liegt. Beobachten Sie ob Ihr Baby in sitzender oder liegender Position besser trinkt. Es muss nicht die Stillposition sein. Manchmal ist es sogar besser, wenn eine andere Füttersituation (anderer Raum, andere Person…) geboten wird als beim Stillen. Dennoch bedarf es oft einer Umstellungszeit wenn die Kleinen Abschied von der Brust nehmen sollen. Dann ist viel Schmusen und Kuscheln angesagt, welche den Babys die Sicherheit geben, dass Mama auch ohne Stillen und Brust intensiv für sie da ist. Soweit also alles ganz „normal“. Wird die Flasche dennoch partout verweigert, ist das wie gesagt nicht schlimm, die Milch kann nun anderweitig kommen. Zum Beispiel aus einem Becher. Das können am Anfang kleine Mengen sein. Mit der Zeit und etwas Übung wird es mehr. Hier geduldig und in kleinen Schritten vorangehen. Insgesamt sollten in diesem Alter zwei milchhaltige Mahlzeiten im Plan sein, damit die Milch- und Kalziumversorgung gewährleistet ist. Das können je Stillen, Fläschchennahrung, Milchbrei oder ein Baby-Müesli sein. In der Menge werden zweimal 200-250 ml Milch bzw. Gramm Milchbrei empfohlen. Auch wenn das bei Ihnen gerade nicht der Fall ist, müssen Sie sich keine Sorgen machen, diese Launen kommen vor und wurden von der Natur schon eingerechnet. Manchmal stecken auch bestimmte Entwicklungssprünge (kommende Zähne, Wachstum, neue motorische Fähigkeiten, …) dahinter. Dann sollte man das respektieren, wenn das Essen mal etwas hinten abfällt. Und auf keinen Fall mit Zwang füttern. Versuchen Sie vor allem selbst Ruhe zu bewahren. Ihr Sohn spürt Ihre eigene Unsicherheit und auch die Sorgen und den Druck, den Sie sich und ihm machen. Das führt oft zu gar nichts. Gehen Sie ruhig und selbstsicher ans Füttern, dann überträgt sich das auf Ihren Jungen und er wird Ihnen über kurz oder lang auch so entgegenkommen. Was die restliche Ernährung betrifft, finde ich diese momentan zu süßlastig. Ihr Sohn isst überwiegend nur Obst und Getreide. Er ist sehr auf den süßen Geschmack, den er von der Muttermilch her kennt, ausgerichtet. Versuchen Sie hier eine größere Ausgewogenheit zu schaffen. Einmal ein Obst-Getreide-Brei und einmal Obst (beides als Zwischenmahlzeiten) plus etwas Obst als Nachtisch zum Mittagessen aus Gemüse und Fleisch. reichen aus. Besonders ans Herz legen möchte ich Ihnen den Mittagsbrei aus Gemüse und Fleisch, der bisher fehlt. Der ist aber besonders wichtig für die Nährstoffversorgung. Und auch für die Erweiterung der Geschmacksprägung. Bauen Sie diesen Brei konsequent in den Speiseplan mit ein. Geben Sie auch nicht zu leicht nach, wenn Ihr Kleiner protestiert und sein Obst oder Obst-Getreide einfordert. Schlagen Sie bei der Ernährung mit Ruhe und klaren eigenen Vorgaben einen neuen Weg ein. Ich bin mir sicher, dann wird sich bald alles entspannen. Ich drück Ihnen die Daumen! Doris Plath

von Doris Plath am 23.07.2014



Antwort auf: Was kann man bei Essensverweigerung tun?

Ich meinte Gemüse Fleisch brei...entschuldigen sie

von sarste91 am 22.07.2014, 22:35



Antwort auf: Was kann man bei Essensverweigerung tun?

Ich hatte mich nur verschrieben, der gemüse fleisch brei mit 200-250 gramm ist bisher der einzige den er überhaupt noch komplett ist...die anderen Breie die süß sind nimmt er nicht so gut an...dennoch danke ich ihnen für ihre schnelle und tolle Antwort. Heute habe ich ihm nochmal die flasche angeboten und er hat tatsächlich 150 ml getrunken. Vielen vielen dank! Liebe grüße, Sarste91

von sarste91 am 24.07.2014, 08:16