Hallo!
Ich benötige einen Rat zu den Trinkgewohnheiten meines Sohnes. Er ist nun 17 Monate alt und wird zu der Familienkost noch nach Bedarf gestillt und bekommt auch Getränke angeboten. Bereits seit fast 10 Monaten versuche ich ihm anzugewöhnen, Wasser (oder Tee-Schorle) zu trinken, aber er hat partout bis zu einem Alter von 13 Monaten nichts davon genommen. Er hat erst angefangen, etwas anderes als Milch zu trinken, als ich ihm vor 4 Monaten mal eine Saft-Schorle angeboten habe. Ich versuche nun das Verdünnungsverhältnis immer stärker zu reduzieren, damit er irgendwann mal etwas mehr als nur 50ml Wasser am Tag trinkt, aber ausreichend Flüssigkeit nimmt er nur, wenn Saft mindestens im Verhältnis 1:8 im Getränk ist. Mir ist das eigentlich ein Dorn im Auge, da ich ihn lieber ohne Zucker- oder Säurehaltige Getränke "versorgen" will. Wenn ich ihm nur Wasser anbiete trinkt er - selbst über mehrere Tage - so wenig, dass er Verstopfung bekommt, das kann ich ihm ja nun auch nicht zumuten; und je weniger er tagsüber trinkt, desto öfter wird er nachts wach und will gestillt werden. Ich bin im Moment etwas ratlos, wie ich weiter vorgehen soll und wäre für Ratschläge sehr dankbar!
Liebe Grüße
majalina
von
majalina
am 30.06.2016, 14:35
Antwort auf:
Von Saftschorle auf Wasser umgewöhnen
Liebe majalina ,
ich verstehe Sie da sehr gut. Wasser ist und bleibt der beste Durstlöscher.
Denken Sie immer daran, Sie sind die Mama, Sie geben vor, was Ihr Kleiner zu trinken bekommt.
Versuchen Sie erst einmal für sich hier Klarheit zu schaffen und dann konsequent bei einem Weg zu bleiben.
Wenn Sie also wirklich mit Überzeugung wollen, dass Ihr Sohn nur noch Wasser (natürlich mal mit Ausnahmen) trinkt, dann bieten Sie es eben auch nur noch so an. Solange Sie immer wieder „nachgiebig“ werden, wird Ihr Kleiner das merken. Er weiß genau, wie er Mama rumkriegen kann.
Gehen Sie freundlich aber bestimmt und vor allem konsequent vor. Das hilft den Kleinen mit am besten, wenn sie etwas (um)lernen sollen. Das ist die beste Unterstützung, die wir ihnen geben können. Natürlich hilft es selbst ein Vorbild zu sein und vor dem Kleinen auch nur Wasser zu trinken.
Und noch eine Anregung. Trinken ist wichtig, ja, aber lassen Sie sich den Tag und Ihre Aufmerksamkeit nicht zu sehr durch das Trinken bestimmen. Oft wenn etwas weniger streng verfolgt wird und der Druck vom allen Seiten abfällt, klappt etwas von ganz allein.
Bieten Sie also nur noch Wasser an, wenn Sie es möchten, dass Ihr Junge den Durst so deckt. Und dann müssen Sie aber auch mal eine gewissen Phase durchhalten. Ganz sicher, wenn Ihr Schatz durstig ist, wird er auch das Wasser trinken.
Versuchen Sie auch etwas entspannter mit der Verdauung bzw. dem Stuhlverhalten Ihres Sohnes umzugehen. Legen Sie auch hier nicht so sehr den Fokus darauf, das merkt Ihr Kleiner wie wichtig der Mama das ganze Thema Flüssigkeit und letztlich Stuhlgang ist. Da läuft viel unbewusst ab.
Achten Sie allgemein auf ausreichend Ballaststoffe in der Ernährung, also genügend Vollkornbrot, Kartoffeln, Gemüse und Obst. Auch saure, probiotische Milchprodukte wie Joghurt, Dickmilch etc. können die Verdauung unterstützen. Süßigkeiten wie Schokolade, Kekse, Weißmehlprodukte etc. zeigen dagegen oft eine stopfende Wirkung.
Sie können natürlich auch weiterhin eine Saft-Schorle anbieten. Da haben Sie ja das Mischungsverhältnis selbst in der Hand. 1 Teil Saft und 8 Teile Wasser finde ich persönlich eh schon arg verdünnt. Und Sie können an diesem Verhältnis immer weiter drehen. Bei gründlicher Zahnhygiene und meiden von Dauernuckeln, hätte ich da keine Bedenken. Auch Muttermilch bringt Milchzucker mit sich. Wenn Sie Ihren Kleinen also insbesondere nachts stillen, kann das auch für die Zähne schädlich sein.
Noch ein lieber Tipp: Üben Sie das zusätzlich Trinken weiterhin ohne Zwang und Druck ein. Auch wenn das Stillen zurückgeht, kann das erst das Durstgefühl Ihres Jungen anheben. Aber all das braucht auch etwas Zeit, bis sich alles einstellt.
Herzlicher Gruß
Doris Plath
von
Doris Plath
am 01.07.2016