Umstellung von Pre-Milch auf Vollmilch

 Doris Plath Frage an Doris Plath Ernährungsberaterin

Frage: Umstellung von Pre-Milch auf Vollmilch

Hallo Frau Plath, ich hatte mich vor ein paar Monaten an Sie gewand, da unser Sohn (1 Jahr alt) Brei weitestgehend verweigert und dafür nachts sehr viel Milch getrunken hatte. Dies hat sich um Glück gelegt. Er isst am Tisch mit und braucht nachts keine Milch mehr. Unser Essensplan sieht ungefähr so aus: 8.30 Uhr aufstehen 8.45 Uhr ca. 140-180 ml Pre-Milch (Flasche) 9.00 Uhr ein paar Bissen Vollkornbrot oder Brötchen mit Butter oder Frischkäse, ½ Banane 12.00 Uhr Vollkornbrot mit Butter, manchmal Käse, Gurkenstücke 16.00 Uhr Hirsekringel, Brezel, Obst, etc 19.00 Uhr Nudeln oder Kartoffeln, Gemüse, Fleisch oder Fisch 20.15 Uhr 240-280ml Pre-Milch zum einschlafen (Flasche) Zwischendurch trinkt er Wasser aus einer Trinklernflasche oder dem Becher. Ich schätze mal so 150-200ml am Tag. 1) Was halten Sie von dem Plan? 2) Seit ein paar Tagen trinkt er morgens immer weniger Pre-Milch, manchmal lasse ich sie einfach weg. Wir üben gerade Vollmilch aus dem Becher zu trinken. Wenn er nur wenig Milch trinkt, wie viel Käse könnte ich ihm ersatzweise geben? Wie viel Käse entspricht z.B. 200ml Milch? Sollte Vollmilch noch verdünnt oder pur gereicht werden? 2) Wie lange ist es ok ihm abends noch die Flasche zu geben? Tagsüber isst er nicht so viel (das war aber auch schon immer so), dafür abends gut. Ich denke er braucht die Milchflasche auch abends wirklich noch um gut satt zu werden. Außerdem ist es mir natürlich lieber er trinkt abends seine Milch und hält nachts durch. 3) Hinzu kommt, dass ich den Eindruck habe er trinkt sehr wenig Wasser. Ich befürchte, wenn ich die Milchflaschen weglasse, trinkt er zu wenig. Haben Sie einen Tipp? 4) Mein Mann isst jeden Tag Fleisch. Eigentlich würde ich meinem Sohn gerne nur 3x/Woche Fleisch und 1x Fisch geben. Da er beides aber gerne mag und bei meinem Mann sieht ist es schwerieg dies zu begrenzen. Ist es sehr ungünstig wenn er fast täglich Fleisch isst? Vielen Dank für Ihre Hilfe.

von Rosalie784 am 17.08.2017, 14:36



Antwort auf: Umstellung von Pre-Milch auf Vollmilch

Liebe „Rosalie784“, das ist ja eine schöne Rückmeldung! Das freut mich, dass Ihr Kleiner nach nun ohne Essen auskommt. Das ist für alle angenehm. Gerne werfe ich heute wieder einen Blick auf den Speiseplan Ihres Buben. Zu 1) Der Plan gefällt mir gut. Eine kleine Anregung habe ich. Variieren Sie beim Obst mehr durch. Immer nur Banane in der Früh ist auch langweilig. Ein allgemeiner Plan/eine Richtlinie fürs Kleinkindalter könnte grob so aussehen: Morgens: Milch + Brot oder Müesli Vormittags: Obst + Knabberei, nur Knabberei, nur Obst oder Getreide-Obst-Brei, hin und wieder ein kleiner Joghurt Mittags: Gemüse, Beilage und 2-3 mal Fleisch und einmal Fisch Nachmittags: nach Bedarf etwas Obst + Knabberei oder Getreide-Obst-Brei, hin und wieder ein kleiner Joghurt Abends: Milchbrei mit Obst, Brot + Käse plus Gemüsesticks, Milch, Müesli Zwischendurch Getränke wie Wasser, Tee oder Schorle. Es steht Ihnen jederzeit frei die Mahlzeiten untereinander auszutauschen. Zu 2 A) Milch spielt nach wie vor eine wichtige Rolle, allerdings ist der Bedarf nun geringer als im ersten Jahr. Im zweiten Jahr reichen etwa 300 ml Milch inklusive der anderen Milchprodukte aus. Am besten auf zwei-drei Mahlzeiten am Tag verteilt. In diese Empfehlung werden einberechnet: die Trinkmilch (Säuglingsmilch, Kindermilch, Kuhmilch) alleinig oder zum Brot, das Müesli, der Milchbrei, der Käse auf dem Brot, ein Joghurt zwischendurch. Auch andere milchhaltige Mahlzeiten wie Milchreis, Pudding, Pürees mit Milch, Milchshakes, mit Käse überbackene Aufläufe etc. sind geeignet und zählen dazu. Am besten ist immer ein Mix an verschiedenen Milchprodukten. Wenn Sie Kuhmilch verwenden wollen müssen Sie diese nicht verdünnen. Eine kleine Kindertasse Milch zum Brot (Frühstück und/oder Abendbrot) oder ins Müesli oder einfach nur so als Trinkmilch, oder ein kleiner Joghurt (100-150 g) oder eine Scheibe Käse (25-30 g) etc. sind mögliche Milcheinheiten.... Sie sehen, es wird gar nicht so kompliziert werden und Ihr Schatz bleibt gut mit Milch versorgt. Gerade jetzt, zum Übergang vom Baby zum Kleinkind, darf es natürlich noch etwas mehr sein. Aber die Empfehlung ist ein guter Orientierungswert. Versuchen Sie schon in diese Richtung zu gehen. Zu 2 B) Es wird empfohlen den Nachwuchs ab dem ersten Geburtstag vom Fläschchen zu entwöhnen und mit dem altersgerechten Trinklernbecher oder noch besser einer normalen Tasse vertraut zu machen. Letztlich geschieht dies aber sehr individuell. Ist Ihnen bzw. Ihrem Jungen das Trinkfläschchen noch wichtig, können Sie das noch beibehalten. Und auch bei bestimmten Phasen wie Zahnen, Infekten oder Entwicklungsschüben oder schlechten Tagen, kann bei Bedarf ruhig mal das Fläschchen zum Einsatz kommen. Wichtig ist dabei, dauernuckeln zu vermeiden und auf eine ausreichende Zahnhygiene zu achten. Verlieren Sie einfach das Ziel nicht aus den Augen, dass es Getränke und Milch einmal nur noch aus der Tasse gibt. Üben Sie doch das Milchtrinken mit dem Becher ein. Kindern macht es meist viel Spaß hier mehr gefördert zu werden. Zu 3) Wird die Milch weniger, wird Ihr Junge auch nach und nach Durst auf „echte Getränke“ wie Wasser oder Tee entwickeln. Das ist bis jetzt ja aus seiner Sicht nicht notwendig, da die Milch ja noch die Flüssigkeit bringt. Kommen diese Mengen in einen üblichen Rahmen, wird sich erst ein Durstgefühl bilden können. Das ist aber nichts was gleich von heute auf morgen passiert, das wird wieder ein Lernprozess sein. Bleiben Sie einfach geduldig dran. Im zweiten Jahr werden etwa 600 ml Flüssigkeit pro Tag (inkl. der Milch) empfohlen. Es gibt dabei Kinder, die schaffen kaum die Hälfte oder noch weniger und andere sind deutlich durstiger. Und es kann phasenweise auch sehr schwanken. Genaue Trinkmengen lassen sich nur schwer festlegen, da der Durst ja auch abhängig ist von Bewegung, Zimmertemperatur, Jahreszeit und der restlichen Ernährung etc. Denn grundsätzlich können nicht nur Getränke, sondern alle Lebensmittel in unterschiedlichem Ausmaß zur Flüssigkeitsversorgung beitragen. Kinder und genauso Erwachsene, die viel Obst, Gemüse, Suppen, Milch etc. verzehren, decken zum Teil Ihren Flüssigkeitsbedarf damit. Zu 4) Zum Fleisch: Das richtige Maß für die Ein- bis Dreijährigen ist zwei- bis dreimal pro Woche eine kleine Menge Fleisch oder Wurst. Umgerechnet sind das 30 bis 35 Gramm an diesen Tagen. Sie sehen, die Empfehlung beim Fleisch ist im zweiten Jahre sehr maßvoll. Wenn Ihr Sohn nun täglich nur ein Häppchen Fleisch bekommt, ist das jetzt nicht schlimm. Täglich größere Fleischportionen würde ich aber nicht geben. Bedenken Sie bitte immer bei alle: Ihr Kleiner entscheidet immer nur nach seinem Geschmack und nicht danach, was für ihn gesund ist. Das kann er in diesem Alter noch gar nicht wissen. Da sind Sie als Eltern gefragt, das Kind mit einem ausgewogenen Angebot zu unterstützen. Letzten Endes bestimmen Sie als Eltern, was Ihr Junge zu essen bekommt. Es grüßt Sie und Ihre Familie wieder herzlichst Doris Plath

von Doris Plath am 18.08.2017



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