Hallo liebes Ernährungsteam,
Ich habe eine knapp 8 Monate alte Tochter, die seit Anfang an mit starken Koliken und seltenem, harten Stuhl kämpft. Sie ist ein Stillkind. Der Kinderarzt riet mir, rasch mit der Beikostgabe, nach dem 4.Monat zu beginnen, was wir auch getan haben. Wir haben nun aber das große Problem, die Menge nicht steigern zu können. Sie isst nach wie vor zu Mittag nur 5/6 Löffelchen. Abends ist es genau dasselbe. Ich hab jetzt versucht, ihr stückigere Gläschen ab dem 8.Monat zu geben, dass mag sie aber gar nicht und würgt oder bricht manchmal sogar. Die ersten Zähnchen blitzen, deshalb hab ich es mit kleinen Brotstückchen mit Frischkäse oder Leberwurst probiert. Das mag sie zwar, aber isst auch nur 2/3 Stückchen. Ich hab bislang nur mittags und abends Brei gegeben und still sie sonst. Vom Gewicht her, ist sie genau in der Norm. Ich frage mich nur, wie ich jetzt weiter machen soll, da sie die Kost anscheinend auch nicht mag. Obstbrei isst sie zwar ein ganz klein bisschen lieber, aber eben auch nur paar Löffelchen. Wir schaffen kein kleines Gläschen Birne z.B. Nun meine Frage...So weiter machen? Bin ein wenig ratlos, da mein 1.Kind viel besser aß und weil ich aufgrund ihres immer noch unreifen Darms ja auch aufpassen muss, was ich ihr überhaupt gebe. Ich hoffe, Sie haben einen Rat für mich!
Herzlichen Dank und liebe Grüße Mescha
von
Mescha
am 24.05.2016, 11:32
Antwort auf:
Menge der Beikost
Liebe "Mescha",
schön, dass Sie bei uns nachfragen.
Sehen Sie es positiv. Ihre Tochter schafft schon einige Löffel Brei zu essen, sie kann es also, wenn sie mag.
Um die Menge zu steigern machen Sie sich ruhig mal den Hunger zum Gehilfen. Also wenn Ihre Tochter nicht weiter essen mag, nach einem Päuschen nicht die Milch anbieten, sondern wieder mit Brei probieren. Sagen Sie ihr mit ruhiger Stimme, dass es jetzt keine Milch gibt. Es gibt Brei, bei dem sie sich satt essen kann.
Probieren Sie es einfach aus.
Meine Erfahrung ist, wenn es im Anschluss keine „sichere“ Milch mehr gibt, dass die Verzehrsmengen dann automatisch größer werden.
Das ist natürlich auch Übungssache und wird vermutlich nicht von heute auf morgen klappen. Aber Ihre Kleine kann und wird das lernen, auch nur mit Brei bei einer Mahlzeit sich satt zu essen.
Was diesen Prozess hemmt, sind Druck oder Stress. Ihr Kind spürt Ihren innigen Wunsch sie möge doch endlich mehr feste Nahrung annehmen. Versuchen Sie für einige Zeit den Druck vollkommen heraus zu nehmen.
Es gibt auch Kinder, die man ans Essen locken kann, wenn man sie bei ihrem Forschungsdrang packt. Geben Sie Ihrem Mädchen ruhig auch etwas fingerfood „auf die Hand“ bzw. ins Schälchen. Ungewürzte gedünstete Gemüsestückchen und Beilagen wie Kartoffeln, Nudeln bieten sich hier gut an. Auch der Löffel in der Hand, kann das Gefühl der großen Selbstständigkeit zur Folge haben und die Kinder zum Essen anregen. Alles ganz spielerisch.
Lassen Sie Ihr Mädchen mit allem experimentieren. Sei es „nur“ der Löffel, oder dann mal das Essen durch Anfassen... Das mag mühselig sein und viel Geduld erfordern, aber es ist oft mit Erfolg gekrönt, wenn Kinder etwas allein ausprobieren dürfen.
Sprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt, ob Sie auch mit 8 Monaten bei der Lebensmittelauswahl noch vorsichtig sein müssen.
Viele Grüße aus Pfaffenhofen,
Annelie Last
von
Annelie Last
am 25.05.2016