Besteht eine Kuhmilcheiweißallergie wenn man Durchfall bekommt?

 Doris Plath Frage an Doris Plath Ernährungsberaterin

Frage: Besteht eine Kuhmilcheiweißallergie wenn man Durchfall bekommt?

Hallo, ich habe mal eine Frage zur Verträglichkeit von Kuhmilch. Meine Hebamme, leider gerade im Urlaub, hat mir geraten, ich solle bei meiner Tochter testen, ob sie mit Kuhmilch zurecht kommt, bevor ich den Abendbrei damit anrühre. Ich habe ihr heute morgen einen Teelöffel Vollfettmilch gegeben (gestern einen Teelöffel mit halb Milch/halb Wasser). Heute hatte sie dann gegen Mittag eine Durchfallwindel. Später war aber nichts mehr. Von meiner Hebamme weiß ich, dass eine Allergie bestehen könnte, wenn sich Pusteln oder andere Hautveränderungen ergeben. Von Durchfall hat sie aber nichts gesagt. Können Sie mir dazu etwas sagen bzw. welche Konsequenzen sich daraus ergeben (HA Pre-Milch o.ä.)? Dann habe ich noch eine generelle Frage zur Abendbreieinführung: Meine Tochter isst mittags ca. 100g Brei (vor 4 Wochen haben wir damit angefangen), danach stille ich sie meist noch. Kann ich schon mit der Einführung des Abendbreis beginnen oder ist es ratsam, die Stillmahlzeit am Mittag erst komplett zu ersetzen? Viele Grüße, Mari

von Mari12 am 01.09.2014, 18:29



Antwort auf: Besteht eine Kuhmilcheiweißallergie wenn man Durchfall bekommt?

Liebe Mari, schön, dass Sie sich an uns wenden. Mit dem Abendbrei würde ich erst anfangen wenn sich das Kind gut an das Mittagsmenü gewöhnt hat und in etwa eine Portion (190 g) davon schafft. Eine Allergie kann sich auf verschiedenste Art und Weise bemerkbar machen (Haut, Verdauung,…). Wobei eine Durchfallwindel nicht gleich eine Allergie bedeuten musss. Das kann Zufall sein, eine einmalige Sache, mit anderen Faktoren (Zahnen, Infekten…) zusammenhängen, einfach mit der neuen Nahrung bzw. Nahrungsumstellung an die sich der Darm einfach auch erst mal gewöhnen muss, und es muss auch gar nichts bedeuten. Wenn Sie diesbzgl. unsicher sind, sprechen Sie bitte mit Ihrem Kinderarzt. Er kann die Situation richtig einschätzen. Leider sagen Sie mir nichts über das Alter Ihres Kindes. Ich nehme an Ihre Tochter ist zwischen 5 und 7 Monaten jung. Mein Tipp, versuchen Sie das Menü am Mittag zu festigen. Klappt dies beständiger, dann können Sie den Milchbrei am Abend einführen. Bei einem Abendbrei oder Milchbrei (= Milch-Getreide-Brei) sind Milch und Getreide die beiden wichtigen Komponenten. Sie liefern wichtige Nährstoffe und das Getreide sorgt für eine angenehme Sättigung. Sie können dabei unterschiedlichste Wege gehen: Prinzipiell muss man bei den Abendbreien unterscheiden zwischen fertigen Milchbreien - und Getreidebreien, die mit Milch zubereitet werden. Bei den Milchbreien als Pulver muss nur noch Wasser zugefügt werden. Die Milch ist bereits in „trockener“ Form enthalten. Alle unsere HiPP Instant-Milchbreie sind übrigens ohne Zuckerzusatz, sowie auch alle HiPP Gute-Nacht-Milchbreie im Gläschen. Da gibt es also ein großes Angebot, aus dem Sie wählen könnten. Dann gibt es reine Getreidebreie (wie HiPP Bio-Getreidebreie, grüne Packungen). Diese Getreideflocken werden zusammen mit Milch zum Milch-Getreide-Brei angerührt. Beim selbst zusammen gestellten Milchbrei gibt es folgende Möglichkeiten bei der verwendeten Milchkomponente: A) Sie mischen die Getreideflocken mit Muttermilch an. Unsere reinen Bio-Getreidebreie (grüne Packung) sind ideal zur Herstellung eines Milch-Getreide-Breis mit Muttermilch geeignet. Sie brauchen die Muttermilch dabei nicht zu kochen, das zerstört wertvolle Inhaltsstoffe, ein leichtes Erwärmen der Muttermilch reicht völlig aus. Nach Belieben mit HiPP Früchten oder Gemüse verfeinern. Dazu noch der richtige Hinweis: Ein Brei, der mit Muttermilch angerührt wird, kann schnell wieder flüssig(er) werden. Die Muttermilch enthält Enzyme, die helfen bestimmte Inhaltstoffe der Nahrung zu verdauen. Die "Verdauung" des Breis beginnt also schon im Teller und der Brei wird einfach dünnflüssig. Die Qualität des Breis wird dadurch jedoch nicht beeinflusst. Evtl. ist es besser eine kleinere Menge zuzubereiten und diese sofort zu verfüttern. Die Gesamtmenge also lieber auf 2-3 kleinere Portionen aufteilen. B) Sie nehmen Kuhmilch. Kuhmilch ist zwar als Trinkmilch im ersten Jahr schlicht nicht brauchbar, als Zutat bei einem Milch-Getreide-Brei ist sie im Beikostalter jedoch möglich. Sie könnten also Getreidebreie mit einer Kuhmilch anmischen. Wenn Sie Kuhmilch nehmen wollen, raten wir im ersten Jahr für die Zubereitung von Getreidebreien eine Mischung von 50% Vollmilch und 50% Wasser (= Halbmilch) zu verwenden und diese Mischung aufzukochen. Durch die Verdünnung der Vollmilch wird der hohe Eiweißgehalt der Kuhmilch reduziert, das ist günstiger für die noch empfindlichen Nieren Ihres Kindes. Um den Energiegehalt auszugleichen, kann dem Brei noch ein Teelöffel Rapsöl beigefügt werden. C) Oder Sie nehmen eine Säuglingsnahrung. Der Vorteil der Säuglingsnahrungen ist sicherlich, dass diese besser an die Ernährungsbedürfnisse von Babys angepasst sind als Kuhmilch. V.a. der Eiweißgehalt liegt hier niedriger. Das bedeutet weniger Belastung für die noch empfindlichen Nieren und ist vermutlich auch besser für die spätere Gewichtsentwicklung, da wissenschaftliche Untersuchungen darauf hindeuten, dass eine hohe Eiweißzufuhr im jungen Alter die Tendenz zu Übergewicht fördern könnte. Bei der Säuglingsmilch können Sie Anfangsnahrungen (Pre und 1er) nehmen. Ich kann Ihnen nach sechs Monaten unsere Folgemilch HiPP 2 Bio Combiotik ohne Stärke empfehlen. Gerade wenn Sie vom Stillen kommen, ist diese hervorragend geeignet. Sie enthält wie Muttermilch nur Milchzucker als Kohlenhydrat, ist jedoch von den Nährstoffen wie dem Eisen besonders gut aufs Beikostalter abgestimmt. Und sie schmeckt besonders lieblich. Viele liebe Grüße Doris Plath

von Doris Plath am 02.09.2014



Antwort auf: Besteht eine Kuhmilcheiweißallergie wenn man Durchfall bekommt?

Hallo Frau Plath, vielen lieben Dank für Ihre ausführliche Antwort. Das hilft mir sehr. Sie haben richtig geschätzt, meine Tochter ist 6,5 Monate alt. Wenn ich nun eine Pre-Milch für den Brei verwende, sollte ich eine HA-Pre-Milch nehmen? Meine Eltern haben eine Steinobst- und Nussallergie sowie eine Pollenallergie. Oder ist diese familiäre "Vorbelastung" nicht ausschlaggebend? Viele Grüße, Mari

von Mari12 am 02.09.2014, 09:30



Antwort auf: Besteht eine Kuhmilcheiweißallergie wenn man Durchfall bekommt?

Liebe Mari, Danke für diese positive Rückmeldung. Sie können gleich eine Pre-Milch verwenden. Zur Allergievorbeugung ist in diesem Alter eine HA-Nahrung nicht mehr notwendig. Hierzu sollten Sie folgendes wissen: Was das Allergierisiko und die Vorbeugung anbelangt, sind bei der Ernährung die ersten vier Monate entscheidend. Am besten ist es hier zu stillen und kann nicht oder nicht ausreichend gestillt werden, können zur Vorbeugung HA-Nahrungen verwendet werden. Diese Maßnahmen helfen das Allergierisiko deutlich zu vermindern. Mit dem Stillen haben Sie also schon das bestmögliche getan. Weitere Empfehlungen ab dem Beikostalter gibt es nicht mehr. Das heißt, Sie müssen ab der Beikost zur Allergievorbeugung nicht mehr auf eine HA-Nahrung zurückgreifen, Sie können auch eine herkömmliche Säuglingsmilch verwenden. Außerdem liegt bei Ihrer Kleinen ja nicht mal eine direkte familiäre Vorbelastung vor. Und selbst wenn, die aktuellen Empfehlungen lauten, bei der Ernährung im ersten Lebensjahr nicht mehr alles zu vermeiden, sondern auch bei bestehendem Allergierisiko nach und nach eine vielseitige Kost aufzubauen. Generell muss aus Gründen der Allergievorbeugung auf kein Lebensmittel mehr verzichtet werden, das gilt auch für Zitrusfrüchte, Kuhmilch, Eier und Fisch. Das „Weglassen“ hilft nicht bei Allergievorbeugung. Es gibt Hinweise darauf, dass die Gabe verschiedener Lebensmittel ab dem 5. und 7. Lebensmonat sogar wichtig für die Toleranzentwicklung des Immunsystems ist. Und im Gegenzug das Meiden von Lebensmitteln das Auftreten von Allergien fördern kann, weil der Körper nicht gelernt hat die Lebensmittel als harmlos zu tolerieren. Vor diesem Hintergrund ist es also nicht notwendig, sich hier zu beschränken. Alles Gute! Doris Plath

von Doris Plath am 02.09.2014



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Durchfall, welche Kost?

Liebe Experten! Seit gut 2 Wochen kursiert Durchfall in unserer Familie. Wir haben uns leider gegenseitig angesteckt darum dauerts so lange. Meine Kinder sind 2 und 4 Jahre alt. Wir haben auch schon was vom Arzt bekommen. Die Kinder sind zwar gut drauf aber nun bin ich nicht sicher was ich Ihnen noch geben kann. Der große hat hin und wieder was ...


Bauchweh und Durchfall

Mein kleiner Mann (3 J.) hat seit Montag immer wieder Bauchweh und dünnen Stuhlgang. Heute morgen habe ihm Kamillentee und Zwieback gegeben, zu Mittag Kartoffeln und ein bisschen Hühnchen. Was darf er noch essen? Danke im voraus!


Wie gehe ich mit der Ernährung nach Durchfall um?

Hallo, leider hat sich meine Tochter bei Ihrem großen Bruder mit Magen Darm angesteckt. Ich hatte vor ungefähr 8 Wochen mit der Beikost begonnen. Es hat bis dahin alles gut geklappt. Sie hat mittags Brei bekommen und am Abend. Sie ist im Moment 7,5 Monte alt. Unser Kinderarzt hatte empfohlen immer mal wieder zerdrückte Banane und Karottenbrei zu ge...


Nach Beikost auf einmal Durchfall was kann man tun?

Hallo, ich habe mich zu dem Start der Beikost viel belesen. Ich habe bei meinem Sohn mit Kürbis begonnen. Er hat von Anfang an immer Probleme mit der Verdauung. Darum hatte ich sehr Angst mit dem Brei. Aber nun ist es so, dass er seit 4 Wochen den Brei bekommt und dünnen Stuhl hat. Ich wollte sie deswegen fragen, ob ich ihm nach dem Brei zerdrückte...


Durchfall nach dem ersten Brei was tun?

Guten Tag, eigentlich dachte ich das der erste Brei Verstopfung verursacht. Bei uns ist es leider das Gegenteil. Vor 3 Tagen habe ich angefangen meinem Sohn Karotte zu füttern. Erst ein paar Löffelchen und jeden Tag etwas mehr. Seit heute Morgen hat er Durchfall. Kann es an dem Brei liegen und sollte ich erst einmal Pause machen? Er wird ansonsten ...


Ist das Durchfall?

Hallo, meine süße Maus bekommt seit dem letzten Wochenende (13. und 14.)mittags Karotte. Die Begeisterung hält sich in Grenzen aber wir machen langsam. Jetzt ist es so das sie seit letzter Woche mehrmals Stuhlgang am Tag hat. Es ist so achtmal am Tag. Es ist immer nicht viel aber trotzdem immer etwas drin in der Windel. Sie hat schon einen wunden P...


Nach ersten Versuchen mit dem Brei Durchfall was soll ich tun?

Hallo. Ich hatte so Angst, dass mein Sohn bei den ersten Brei Verstopfungen bekommt. Seit 1 Woche bekommt er mittags Zucchini. Jetzt hat er auf einmal Durchfall. Kann das an dem Brei liegen? Was raten Sie denn? Sollte ich einfach mal das Gemüse wechseln oder Kartoffeln mit dazu nehmen? Regeneriert sich das vielleicht wieder von allein? Danke für di...


Fast nach jede aptamil pre Nahrung Durchfall

Hallo liebe  Alina Schwiontek, mein schatz ist am 07.08.22 auf die Welt gekommen. Uns gehts gut. Die ersten Wochen haben wir versucht zu Stillen, doch es hat leider nicht so doll geklappt. Deswegen haben wir uns dann auf aptamil pre Nahrung umgestellt. Und das klappt auch sehr gut. Die Nächte sind auch Inordnung. Er meldet sich nach 2-3 sdt man...


Durchfall nach Aptamil Confort

Mein Baby ist jetzt drei Monate alt. Vor etwa anderthalb Monaten bemerkte ich, dass es starke Bauchschmerzen hatte, also habe ich versucht, ihm Aptamil Confort zu geben, um zu helfen, und es hat geholfen. Da es ihm schon viel besser ging, habe ich ihn vor ein paar Wochen wieder auf Aptamil Pre umgestellt und seitdem hat er nur noch Durchfall. Anfa...


Durchfall von Karottenbrei?

Hallo liebe Expertinnen :) wir haben gestern mit Karottenbrei die Beikost gestartet. Gestern hat meine Tochter zwar gierig den Mund aufgemacht aber wirklich "gegessen" hat sie nichts. Heute war das schon besser, von 20gr Brei hat sie ungefähr 1/3 wirklich geschluckt, der Rest ist irgendwo gelandet 😂 Knapp eine Stunde später hat sie die Winde...