Hallo, mein Sohn ist 7 Monate alt und will nur die Brust. Seit 6 Wochen versuchen wir es mit Beikost und Flasche. Haben auch schon koplett pausiert. Wir haben alle Breisorten und alle Flaschenformen durch. Bei der Flasche ist auch egal, ob Tee, Wasser, HA- oder Muttermilch. Er hat kein Interesse dran. Wenn er Hunger hat, wird er grantig, wenn wir mit der Flasche kommen. Sonst kaut er zwar gerne darauf rum, saugt er aber nicht. Als ob er nicht wüsste, wie es geht. Obwohl ich in den ersten 3 Wochen zufüttern musste. Damals ging es. Er nimmt auch keinen Schnuller. Auch der ist nur Spielzeug. Er nuckeln nicht darauf, spielt nur damit. Vielleicht hängt es zusammen? Wir haben ihm schon aus dem Fläschchen vorgetrunken und unser 6jähriger Großer ist schon mit Schnuller im Mund herumlaufen, um ihn das Schnullern vorzumachen. Alles hat nichts gebracht.
Was Brei angeht: Mein Mann hat die letzten zwei Tage mit sehr viel Geduld über 40 Min. ca. 10 Löffelachen Obstbrei in ihn hineingekriegt. Eher zufällig mit viel Glück. Ein Krampf. Er kann schon sitzen und ist bei uns am Tisch, wenn wir essen. Er mag es aber nicht besonders und zeigt wenig Interesse an unserem essen. Ich stille ihn also voll. Er bräuchte aber doch schon Getreide, Fleisch und Gemüse, oder? Er ist sonst ein prächtiger Kerl, sehr groß geraten und optisch gesehen gut ernährt.
Er kommt nachts sehr oft. Vielleicht, weil die Milch alleine nicht mehr reicht. Da er keinen Schnuller nimmt, bin ich neben Nahrungsquelle auch der Beruhigungssauger. Auch das würde ich gerne reduzieren. Selten kann ihn zwar mein Mann beruhigen aber meistens muss ich dann doch ran.
Ich möchte nicht abstillen aber etwas weniger wäre es schon gut. Und langsam mache ich mir Sorgen, ob und wie wir den Durchbruch schaffen könnten.
Ich freue mich sehr auf gute Ratschläge.
Viele Grüße
Sue V.
von
Sue V.
am 20.10.2016, 02:54
Antwort auf:
Keine Beikost, keine Flasche mit 7 Monaten. Was tun?
Liebe „Sue V.“,
haben Sie keine Sorge, auch Ihr Kleiner wird irgendwann mit Begeisterung Löffeln.
Lassen Sie sich davon einfach nicht beirren. Bieten Sie geduldig immer wieder den Mittagsbrei an.
Mag Ihr Kleiner nicht weiterlöffeln, reichen Sie nicht gleich die Brust, sondern machen Sie eine Pause und füttern dann noch einmal den Mittagsbrei weiter. Machen Sie sich ruhig den Hunger zum Gehilfen. Sonst lernt Ihr Schatz nur, dass er einfach aufhören oder meckern muss, dann kommen auch schon die Milch oder was anderes beliebtes. Probieren Sie es aus. Ihre Geduld und Ausdauer zahlen sich aus, da bin ich mir ganz sicher.
Achten Sie auch darauf, dass der Abstand Mittagessen und vorherige Mahlzeit ausreichend lang ist und so der Hunger groß genug ausfällt. Der Hunger kann hier auch ein lieber Helfer sein.
Es gibt Kinder, die man ans Essen locken kann, wenn man sie bei ihrem Forschungsdrang packt. Geben Sie Ihrem Jungen ruhig auch etwas Fingerfood „auf die Hand“ bzw. ins Schälchen. Ungewürzte gedünstete Gemüse Gemüsestückchen und Beilagen wie Kartoffeln, Nudeln bieten sich hier gut an. Besonders gut verträgliche Gemüsesorten sind Möhren, weiße Karotte, Kürbis, Zucchini, Pastinaken, Fenchel, Süßkartoffeln und Kartoffeln. Auch ein Löffel in der Hand kann das Gefühl der großen Selbstständigkeit zur Folge haben und die Kinder zum Essen anregen. Alles ganz spielerisch.
Ist diese erste Hürde dann genommen, spricht auch meist nichts dagegen wenn Mama mit Brei mithilft.
Vielleicht ist es ein bisschen viel das Löffeln und das Fläschchen gleichzeitig einzuführen. Ich würde nun erstmal bei der Beikost bleiben, klappt das gut können Sie auch aufs Fläschchen umstellen.
Es kommt häufig vor, dass Kinder nach dem Stillen sich erst mal schwer tun sich an eine „andere Milch“ zu gewöhnen. Hier spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Es ist nicht nur der Geschmack, es ist ja auch das Abschied nehmen von einer so geliebten Gewohnheit wie dem Nuckeln an Mamas Brust.
Versuchen Sie es immer wieder! Haben Sie schon mal versucht, etwas Muttermilch auf die Saugerspitze zu träufeln? Durch den Geschmack der Muttermilch kann der Saugreflex eintreten. Auch kann es helfen, wenn der Papa die Kleine mit dem Fläschchen füttert, denn Sie verbindet Ihr Schatz mit dem Stillen. Probieren Sie es nochmal, wenn Sie selbst nicht im Raum sind.
Probieren Sie es auch mal mit einem Becher. Hierbei kann es hilfreich sein, den Becher bis zum Rand mit Milch zu füllen, damit die Lippen beim Trinken gleich benetzt werden und sich das Mündlein so automatisch öffnet. Etwas mühsam ist es, aber auch die Milch können Sie mit einem Löffel geben.
Erfahrungsgemäß wird das Fläschchen auch besser angenommen, wenn Ihr Kleiner merkt, dass durch die Entwöhnung von der Brust nicht auch die Zuwendung und Nähe der Mutter weniger wird. Deshalb kuscheln Sie einfach ganz bewusst und viel mit Ihrem Baby.
Haben Sie viel Geduld mit Ihrem Kleinen, ich drücke Ihnen die Daumen!
Herzliche Grüße
Anke Claus
von
Anke Claus
am 21.10.2016
Antwort auf:
Keine Beikost, keine Flasche mit 7 Monaten. Was tun?
Liebe Anke, herzlichten Dank für die vielen Tipp und Vorschläge. Sie machen mir Hoffnung, die ich dringend brauche. Manchmal fühlt man sich dem Willen (und Nichtwollen) der Kleinen so ausgeliefert.
Liebe Grüße
Sue V.
von
Sue V.
am 22.10.2016, 23:07