Guten Morgen Frau Last
Ich habe mich hier schon einige Male gemeldet und nun habe ich weitere Fragen.
In den letzten Nachrichten ging es unteranderm darum, dass meine Tochter den Milch Getreide Brei nicht mag. Dieses Problem hat sich nun erledigt :-))
Nun würde ich mich freuen, wenn sie mal einen Blick auf den aktuellen Ernährungsplan,meiner nun 8 Monaten jungen Tochter, werfen...
2.00-3.00 Uhr: stillen
5.00 Uhr: stillen
8.30 Uhr: Milch Getreide Brei mit Obst 190g (60ml Milch +50ml Wasser)
11.30-12.00 Uhr: Gemüse Kartoffel Fleisch / Fisch 230g + 20g Obstpüree zum Nachtisch
15.30 Uhr: Obst Getreide Brei 190g
18.30 Uhr: Milch Getreide Brei mit etwas Obst knapp 250g (150ml Milch+50ml Wasser )
Zwischendurch oder zu manchen Mahlzeiten bekommt sie noch Hirsekringel, beißt mal vom Obst ab oder bekommt jetzt mal eine halbe Scheibe Dinkelbrot in Stückchen, was sie auch alles hervorragend isst.
Nun meine Fragen:
1. Kann ich sie überfüttern? Denn mir erscheint das alles sehr viel und wenn ich mehr anbieten würde, würde sie auch noch mehr essen. Sie bekommt gar nicht genug. Jammern tut sie nicht wenn sie alles leer gegessen hat aber wie gesagt, essen würde sie trotzdem noch mehr.
2. Oder darf ich ihr sogar noch mehr geben? Habe jetzt schon Sorge, dass sie in Zukunft zu dick werden könnte weil sie sich an das viele Essen gewöhnt ; -)
3. Ist es zu früh mit dem Brot? Wegen dem Salz zb.
4. Was mache ich, wenn ich sie nachts nicht mehr stillen möchte? Pre Milch verweigert sie weiterhin. Mein Ziel ist es, erst die 3.00 Uhr Mahlzeit abzugewöhnen und dann die 5.00 Uhr Mahlzeit. Dann ist es aber vom Abendbrei bis zu der Mahlzeit um 08.30 Uhr ja sehr lang. Was könnte ich ihr direkt nach dem aufstehen anbieten. Denn eigentlich machen wir uns immer erst fertig und dann gibt es Frühstück.
5. Reicht die Milch am Morgen und Abend im Brei, wenn ich sie dann nicht mehr stille?
6. Oder ist es in dem Alter einfach noch zu früh komplett abzustillen? Mute ich ihr evtl zu viel zu, wenn ich sie nun auch demnächst nachts nicht mehr stillen werde?
Vielen Dank und liebe Grüße
von
Schwester84
am 19.01.2017, 10:14
Antwort auf:
Kann ein baby zu viel essen?
Liebe „Schwester84“,
ich erinnere mich an Sie. Schön, dass Ihr Mädchen nun endlich Gefallen am Abendbrei findet und dann gleich eine ordentliche Portion schafft. Super.
Nun zu Ihren Frage:
1. Nein das können Sie nicht. Prinzipiell ist es doch eine Freude, wenn Kinder beim Essen begeistert mitmachen und nicht nur wählerisch auf dem Teller herum picken.
Allerdings haben gerade Kinder auch ein gut ausgeprägtes Hunger- und Sättigungsempfinden. Ich kann Sie also verstehen, wenn Sie sich Gedanken zum Verlangen Ihres Mädchens nach Essen machen.
An sich sind die Essensmengen, die Sie oben beschreiben, prima in Ordnung. Zumal sie wohl gut damit zurechtkommt.
Der Mittagsbrei und vor allem der Nachmittagsbrei können gerne üppiger ausfallen. Generell sollte ich Ihre Kleine zu den Mahlzeiten immer satt essen können. Bieten Sie doch Hirsekringel und frisches Obst nach dem Mittagsbrei an. Ein regelmäßiges „Snacken“ zischen den Mahlzeiten würde ich nicht empfehlen, Dir Verdauung und auch die Zähne müssen auch mal zur Ruhe kommen, ein Mahlzeitenabstand von 3 bis 4 Stunden ist ideal.
2. Haben Sie keine Angst. Lassen Sie Ihre Kleine essen, damit Sie ihr natürliches Sättigungsempfinden und die Freude am Essen nicht verliert.
Machen Sie sich aber bitte keine Sorgen, um das Gewicht Ihres Mädchens, auch sie etwas „Babyspeck“ ansetzen sollte, ist das in diesem Alter wirklich nicht dramatisch! Ihr Mädchen wird viel aktiver und mobiler werden, beim Krabbeln und laufen lernen braucht Sie dann die Extraportion Energie und wird die möglichen „Pölsterchen“ einfach wieder weggekrabbeln und -laufen.
In der Regel ist bezogen auf das Gewicht im ersten Lebensjahr keine Sorge angebracht. Seien Sie also unbesorgt.
3. Ja ist es. Ihr Mädchen kann gerne ab und an ein paar kleine Stückchen Brot naschen, für eine richtige Brotmahlzeit ist es aber noch zu früh.
Beim Brot sehen allgemeine Empfehlungen zur Säuglingsernährung den langsamen Übergang zu Brot-Milch-Mahlzeiten erst ab dem 10. Monat vor. Klassischerweise gibt es irgendwann ein Brot und eine Milch aus der Tasse dazu.
Noch ist das aber zu früh. Brot enthält relativ viel Salz und kann die Nieren des Babys belasten. Warten Sie damit besser noch ein bisschen.
4. Sie werden sehen, wenn Ihre Kleine tagsüber so fleißig weiter isst (und auch Wasser trinkt), braucht sie die Stillmahlzeiten in der Nacht bald nicht mehr und Sie müssen sich über einen Ersatz keine Gedanken machen.
Vielleicht nimmt Sie nach dem Aufstehen irgendwann einen Tee an oder Sie Schieben den Milchbrei nach vorne, machen Sich danach fertig und bieten Sie dann am Vormittag gegebenenfalls eine kleine Zwischenmahlzeit aus Obst und Getreide (zum Knabbern an).
5. Empfohlen werden im zweiten Lebenshalbjahr 400-500 ml/g Milch und „Milchhaltiges“ (wie Milchbrei) - 250g Milchbrei am Abend und 190g Milchbrei am Morgen reichen also aus.
6. Das Stillen ist sehr individuell zu sehen. Nur Sie als Mama können entscheiden, welchen Weg Sie gehen möchten. Wie lange Sie stillen möchten, ist Ihre ganz persönliche Entscheidung.
Vertrauen Sie Ihrem Bauchgefühl und Ihrem Mädchen.
Sie können Ihr Mädchen solange stillen, wie Sie und Ihre Kleine das wünschen und brauchen.
Das Stillen ist für Ihr Mädchen mehr als nur Nahrungsaufnahme. Es ist für sie auch eine lieb gewonnene Gewohnheit, es gibt ihr Sicherheit und das wohlige Gefühl der Geborgenheit.
Sonnige Grüße aus Pfaffenhofen,
Annelie Last
von
Annelie Last
am 19.01.2017