Hallo!
Mein Sohn ist 10 Monate alt, wird nach Bedarf gestillt und leidet ständig an Verstopfung. Ich weiß gar nicht mehr, was ich ihm noch anbieten soll. Er verträgt so weit ich weiß nur Apfelmus richtig gut. Ich will aber gerne Gemüse und Fleisch und Fisch füttern. Gesunde Fette natürlich auch. Aber selbst Kürbis feinpüriert und mit Wasser verdünnt endet in Stuhlgang wie Knete.
Laut meinem Kinderarzt lst das Problem nicht die beikost sondern dass ich nach Bedarf Stille und dem Darm somit keine Pause gönne...kann ich mir nicht vorstellen.
Was könnt ihr mir raten? Bin sehr betrübt da ich sehr viel Wert auf gesunde Ernährung lege....
Ich freue mich auf eine Antwort :)
Liebe Grüße
von
OililyBaby
am 06.12.2016, 22:13
Antwort auf:
Harter Stuhlgang, was mache ich falsch?
Liebe „OililyBaby“,
dass der Stuhl Ihres Kleinen mit der Gabe von fester Nahrung fester wird, braucht Sie nicht zu beunruhigen.
Kommt zur Milch der Brei hinzu wird der Stuhl fester und kommt meist auch seltener. Das ist ganz normal und spielt sich auch noch ein.
Festes, angestrengtes Drücken und ein roter Kopf sind beim Stuhlgang ok. Solange Ihr Kleiner dabei keine Schmerzen hat, können Sie alles seinen natürlichen Gang gehen lassen.
Das Stuhlverhalten ist bei jedem Baby ganz anders. Der Stuhl wird nie mehr so aussehen, wie unter reiner Milchernährung.
Von einer Verstopfung spricht man übrigens erst dann, wenn das Kind weniger als einmal die Woche einen sehr harten Stuhlgang hat wobei es sich sehr anstrengen muss und Schmerzen hat.
Auch wenn es Sie verwundert, fahren Sie auf jeden Fall mit der Beikost fort. Haben Sie keine Angst vor unterschiedlichsten Lebensmitteln. Ihr Sohn wird auch zusätzlich zum Apfelmus – Lebensmittel vertragen. Glauben Sie mir.
Bieten Sie mittags ein richtiges Mittagessen mit Gemüse, Fleisch und Fisch an, am Nachmittag einen Getreide-Obst-Brei oder Apfelmus und etwas zum Knabbern und am Abend einen Milch-Getreide-Brei oder ein Brot und Muttermilch an. Zur Orientierung finden Sie auf unserer Homepage einen Ernährungsplan: http://www.hipp.de/index.php?id=2058.
Es klingt widersprüchlich, aber es ist so. Ihr Sohn braucht für eine bessere Verdauung feste Nahrung, damit der Darm etwas zu arbeiten bekommt und der Stuhlgang angeregt wird. Der Darm braucht auch etwas zum Verdauen und Ausscheiden. Sie werden sehen über die nächsten Wochen, wird sich das Stuhlgeschehen regulieren.
Nun zum „Stillen nach Bedarf“:
Nur Sie als Mama können entscheiden, welchen Weg Sie gehen möchten. Denn wie häufig Sie stillen möchten und wie lange Sie stillen möchten, ist Ihre ganz persönliche Entscheidung.
Fakt ist jedoch, dass der Milch- und somit auch der Eiweißbedarf mit fortschreitendem Alter deutlich zurückgehen.
Im Konkreten heißt das: Bis zum ersten Geburtstag benötigt Ihr Sohn insgesamt noch 400-500 ml/g Milch und „Milchhaltiges“, im zweiten Lebensjahr sind es dann nur noch etwa 300ml/g. In diese Empfehlung wird einberechnet: die Muttermilch, die Trinkmilch, der Milchbrei, Joghurt, Müesli, Käse auf dem Brot usw.
Das bedeutet im Umkehr Schluss nicht, dass Sie aufhören müssen zu stillen, ganz im Gegenteil, Sie können stillen solange Ihr Sohn und Sie es mögen, aber es wäre empfehlenswert, den Milchanteil im Speiseplan Ihres Sohnes zu reduzieren.
Die Aussage „Muttermilch nach Bedarf“ bezieht sich nur auf die ersten Lebensmonate. Mit Ende des ersten Lebenshalbjahres sollte man die Milchmenge und somit auch die Eiweißaufnahme schon drosseln.
Wenn Ihr Kleiner noch so häufig Muttermilch bekommt, mindert das den Appetit auf die „festen Mahlzeiten“. Und Ihr Söhnchen benötigt neben der Milch auch andere Lebensmittel für ein gesundes Wachstum.
Natürlich braucht er auch noch die Milch, nur nicht mehr so viel.
Ihr Sohn ist noch sehr jung und weiß nicht, was gesund und gut für ihn ist, er weiß nur was ihm schmeckt. Deshalb müssen Sie ihm beim Erlernen eines gesunden Ernährungsverhaltens unterstützen. Ihr Kleiner braucht Ihre Hilfe dabei!
Ich wünsche Ihnen und Ihrem Söhnchen eine schöne Adventszeit,
Annelie Last
von
Annelie Last
am 08.12.2016