Hallo
Ich hatte Vorgestern geschrieben wegen dem dünnen Stuhlgang und den Blähungen meines zwei 1/2 jährigen Sohnes.
Also- Blähungen hat er seit er auf der Welt ist. Wir haben da auch schon alles durch von BiGaia bis Sab S. und Osteopathie....
Als Baby hatte er immer breiigen und häufigen Stuhlgang, das sei aber bei Babys durchaus normal,laut Ärztin.
Jetzt ist er 2 1/2 Jahre. Breiiger,dünner Stuhlgang, zwei Mal tgl. Es kommt auch vor, dass ein Tag einmal kein Stuhlgang kommt.Aber selten.In der Zwischenzeit bekam er einmal oral ein Medikament gegen Pilze, da er häufig Windelsoor hat und Verdacht auf Darmpilz bestand. Dies wurde aber nie durch Stuhlprobe untersucht.
Er gedeiht sehr gut,wiegt 14 kg. bei 89,5 cm.Deshalb habe ich den Eindruck,tut meine Ärztin das Problem auch etwas "ab" , Er wirkt wirklich gesund,aber so ganz normal ist die Verdauung ja nicht ....:-(
Morgens frühstückt er eine Sch. Vollkorntoast mit Käse oder Marmelade, eine Tasse Milch( seit heute lactosefrei,die ganze Zeit Kindermilch Hipp ab 12. Monat) Papa geht tgl einkaufen und er bekommt immer ein Stück Laugenbrötchen als Zwischenmahlzeit.
Mittagessen Gemüse( Aber kein Kohl oder Hülsenfrüchte), Kartoffeln oder Nudeln( Reis mag er nicht) und zwei Mal die Woche Fleisch.
Nachmittags ein Stück Laugenbrötchen vom Vormittag, ein kl.Stück Schokolade, Erdbeeren oder Himmbeeren oder Banane....
Er ißt sehr gerne Obst.
Abends eine Sch. Vollkorntoast, Käse oder Putenwurst, Tee. Ansonsten trinkt er nur Wasser.( c.a. 600 ml am Tag)
So sieht die Ernährung aus. Blähungen treten eigtl. den ganzen Tag auf,abends verstärkt...
Vielen lieben Dank für Ihre Mühe.
Mitglied inaktiv - 24.07.2014, 11:49
Antwort auf:
Ernährungsplan Kleinkind/ Blähungen
Liebe „Betula“,
herzlichen Dank, dass Sie sich mit diesen vielen Informationen wieder gemeldet haben.
Vorneweg muss sagen, ist es für mich natürlich schwer aus der Ferne die Situation richtig einzuschätzen.
Aus meiner Sicht hat Ihr Schatz einmal diese Blähungen und zum anderen den breiigen, dünnen Stuhl.
Den Stuhl empfinde ich ebenfalls als nicht auffällig. Insofern natürlich Ihr Schatz dadurch nicht beeinträchtigt wird.
Es gibt einfach unterschiedliche Stuhltypen, genauso bei uns Erwachsenen. Die einen plagen sich immer mit festem Stuhl oder gar Verstopfungen, bei anderen flutscht es geradezu.
Wenn Ihr Kleiner also zweimal am Tag breiig dünnen Stuhl hat oder auch mal einen Tag keinen, und sich bei allem wohl fühlt, würde ich dem ganzen einfach seinen Gang lassen. Ich erkenne daran nichts auffälliges. Versuchen auch Sie sich nicht zu sehr auf das Stuhlverhalten Ihres Sohnes zu konzentrieren. Das merken Kinder, wenn hier zu viel Aufmerksamkeit herrscht. Sehen und vermitteln Sie den Stuhlgang als einen der natürlichsten Vorgänge der Welt.
Was die Blähungen betrifft, haben Sie ja schon einen langen Weg hinter sich und Vieles ausprobiert. Auch da ist es so, dass je nach individueller Darmflora, der eine häufiger pupsen muss als der andere.
Auch hier ist die Frage, „stört“ es Ihren Kleinen oder schmerzt es ihn gar? Wenn das gar nicht der Fall ist, hat Ihr Schatz eben einfach eine rege Verdauung.
Grundsätzlich können Milchzucker (Lactose) und auch ein Quantum an Fruchzucker (Fructose) bei entsprechend sensiblen Personen einen Blähbauch mit typischen Beschwerden verursachen.
Bei der Milch könnten Sie mal eine zeitlang auf Lactosefreie Produkte wie unsere HiPP Kindermilch Lactosefrei umsteigen und schauen, ob es sich positiv auswirkt.
Sie schreiben, Ihr Sohn isst gerne Obst. Isst er auch viel Obst?
Treten nach dem Genuss von Früchten oder Fruchtsäften regelmäßig Bauchschmerzen auf evtl. kombiniert mit sehr dünnen Stühlen oder Blähungen, könnte eine eingeschränkte Verwertung des Fruchtzuckers aus der Frucht die Ursache sein (= Fruktosemalabsorption).
Meist muss aber gar nicht komplett auf Obst verzichtet werden, eine fruktosearme Ernährung reicht schon aus. Also Säfte aus dem Plan streichen und die Obstzufuhr reduzieren.
Fruchtzucker wird generell besser vertragen wenn zumindest die gleiche Menge Traubenzucker mit aufgenommen wird, deshalb die Empfehlung zu den Früchten ein Stück Brot, einen Keks, Zwieback oder ähnliches zu verzehren. Oder mit Zucker etwas zu süßen.
Generell kann natürlich eine besonders ballaststoffreiche Ernährung die Gasproduktion ankurbeln. Dann besser Vollkorn- und ausgemahlenes Getreide kombinieren und bei Rohkost zurückhaltend sein.
Es gibt eine Gruppe von Personen, die Rohkost einfach nicht so gut verdauen kann. Selbst wenn es „gesund“ ist, kann es dennoch für den einzelnen leichter verdaulich sein, wenn Gemüse gedünstet oder gegart verzehrt wird.
Auch beim Obst können Sie Kompott machen oder Obstschnitze kurz andünsten. Das Erhitzen ist besser für Verträglichkeit. So zeigt sich da auch bei unseren Früchtegläschen.
Achten Sie auch darauf, dass Ihr Sohn nicht zu hastig isst und trinkt. Es klingt vielleicht banal, aber es ist sehr wichtig, dass das Essen „ausreichend“ gekaut wird. Das ist eine einfache Maßnahme und viel bekömmlicher für unseren Magen-Darm als wenn wir das Essen in Zeitnot runterschlingen.
Geben Sie Ihrem Sohn zudem genug Gelegenheit sich zu bewegen. Auch mal eine Weile auf dem Bauch liegen kann Wunder wirken und die Luft im Bauch lösen.
Ich drücke Ihnen die Daumen, dass Sie noch das eine oder andere finden, damit sich das Bäuchlein Ihres Sohnes entspannt.
Und fühlt sich Ihr Kleiner selbst mit seiner Verdauung gar nicht beeinträchtigt, dürfen und sollten Sie das ruhig auch entspannter sehen.
Viele liebe Grüße
Doris Plath
von
Doris Plath
am 25.07.2014