Beikost-Fahrplan und Flüssigkeitszufuhr so ok?

 Doris Plath Frage an Doris Plath Ernährungsberaterin

Frage: Beikost-Fahrplan und Flüssigkeitszufuhr so ok?

Hallo Frau Plath, erst mal vorweg vielen Dank, dass Sie sich die Zeit nehmen hier Fragen zu beantworten. Das ist wirklich toll! Nun zu unserer etwas verfahrenen Situation: Mein Kleiner ist jetzt fast genau 8 Monate alt. Seit ca. seinem 5. Monat haben wir mit der Beikost begonnen. Natürlich in der empfohlenen Reihenfolge. Jetzt sind wir also bei 3 Breien angelangt: 6-7 Uhr 50-100 ml 1er-Milch 11 Uhr Menügläschen 190g (fast jeden Tag mit Fleisch, 1xdie Woche Fisch) und dabei 1xFruchtpause 100g 15-16 Uhr Getreide-Frucht Gläschen 190g 18 Uhr Gute-Nachtbrei zum Anrühren 23 Uhr 170-200 ml 1er-Milch 2 Uhr 170-200 ml 1er-Milch Mein Problem besteht darin, dass er den Brei nicht gerne isst. Also beim Mittagsbrei muss ich die Fruchtpause mit beimischen, damit er es ißt. Er schafft dann immer ein dreiviertel Gläschen, manchmal auch komplett. Die beiden anderen Breie gehen etwas besser, da sie süßer sind. Aber generell ist er ein sehr ungeduldiger und launischer Esser. Er würde am liebsten das Fläschchen vorziehen, da dort die Nahrungszufuhr schneller und einfacher ist :-) Ich würde jetzt gerne wissen ob unser Beikost Plan so okay ist bzw ob ihm etwas fehlt? Und wie ich ihm das Essen erleichtern kann? Und Problem Nummer 2 ist das Trinken. Ich bekomme nichts flüssiges ausser Milch in Ihn hinein. Auch nachts würde ich Ihm lieber etwas zu Trinken geben als die Milch aber leider klappt das alles nicht. Fehlt ihm nicht langsam Flüssigkeit? Was kann/ muss ich zukünftig ändern? Danke im Voraus und einen schönen Tag. LG Wolly

von Wolly121 am 27.04.2016, 15:47



Antwort auf: Beikost-Fahrplan und Flüssigkeitszufuhr so ok?

Liebe Wolly, herzlichen Dank für Ihre Wertschätzung. Das freut uns natürlich sehr, wenn unser Forum so gut ankommt! Gerne werfe ich einen Blick auf den Speiseplan Ihres Kleinen und schau mal woran es liegen könnte, dass Ihr kleiner Mann mittags nicht ganz so begeistert dabei ist. Nicht nur Ihr Sohn, auch andere Babys merken schnell, dass die Milch doch recht bequem in der Aufnahme es und man damit auch gut satt wird. Gerade ungeduldigen Essern kommt das sehr gelegen. Denn das Löffeln erfordert mehr Konzentration und Mitarbeit. In dem Alter braucht Ihr Kleiner nicht mehr so viel Milch. Insgesamt 400-500 ml Milch inklusive Gramm Milchbrei sind für die Milch- und Kalziumversorgung ausreichend (200-250 ml Milch morgens und 200-250 g Milchbrei abends). Versuchen Sie auf dieses Maß zu kommen und damit also die Milch in der Nacht zu reduzieren. Damit würde Sie zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen! Ihr Kleiner wird am Tage mehr Hunger zeigen und bei der angebotenen, festen Kost mehr zulangen. Momentan muss er das nicht, denn er sättigt sich ja immer wieder ordentlich in der Nacht. Zum anderen wird sich ein Durstgefühl entwickeln können und Ihr Junge wird beginnen den Durst mit zusätzlichen Getränken zu stillen. Denn auch hier ist es so, dass die viele Milch ihn bis jetzt bestens mit Flüssigkeit versorgt. Da ist es klar, dass er auf Getränke keine Lust hat. Er ist ja nicht durstig. Wird die Milch weniger und die Nahrung insgesamt immer fester, verspüren die Kleinen überhaupt erst Durst und lernen diesen mehr und mehr mit Wasser oder Tee zu stillen. Werfen Sie immer einen Blick in die Windel. Ist diese gut nass und ist der Stuhl weich und geformt, dann ist er ausreichend mit Flüssigkeit versorgt. Sie sehen, das sind genau Ihre zwei Anliegen, die Sie mit einer Schraube drehen können. Der Drehpunkt scheint mir hier die Milch zu sein. Da es auch in Ihrem Sinne wäre, nachts von der Milch weg zu gehen, möchte ich Sie dazu weiter ermutigen. Dazu würde ich die Milch ausschleichen, also immer weniger Pulver anrühren und auch die Trinkmenge nach und nach reduzieren. Das ist ein guter Weg die Kleinen von der Nachtflasche zu entwöhnen. Bestimmt gelingt es Ihnen Ihren Sohn immer häufiger anderweitig zum Einschlafen zu bringen. Zum Beispiel mit einer Spieluhr, Schmusetuch mit Geruch von Mama, streicheln und gutem Zureden. Das wird vielleicht nicht gleich von heute auf morgen klappen und kann einige „unruhige Nächte“ mit Gebrüll und Protest für Sie bedeuten. Da werden Sie nicht drumrum kommen. Ihr Schatz hatte ja lange Zeit sich daran zu gewöhnen und wird das nicht so leicht aufgeben. Geben Sie sich und Ihrem Liebling genug Zeit sich umzugewöhnen. Zum Beispiel zwei Wochen oder einen Monat, dann haben Sie das Ziel gemeinsam erreicht. Erzwingen lässt sich da sowieso nichts. Aber mit Geduld und Konsequenz klappt das bestimmt. Zu all dem kommt natürlich hinzu, dass die Kleinen „süßere“ Breie von Haus lieber essen. Lassen Sie sich von dem herberen Mittagsbrei nicht abbringen. Mag Ihr Junge nicht weiteressen, dann machen Sie ein Päuschen, bieten aber nichts Beliebteres an, sondern füttern dann wieder das Mittagessen weiter. Bieten Sie geduldig immer wieder Gemüse-Fleisch-Breie am Mittag an. Das alles ist letztlich nur Gewöhnung und die Kinder essen das Menü genauso gerne wie die anderen Breie. Geben Sie Ihrem Jungen ruhig auch etwas fingerfood „auf die Hand“ bzw. ins Schälchen. Ungewürzte gedünstete Gemüsestückchen und Beilagen wie Kartoffeln, Nudeln bieten sich hier gut an. Auch ein Löffel in der Hand kann das Gefühl der großen Selbstständigkeit zur Folge haben und die Kinder zum Essen anregen. Alles ganz spielerisch. Daneben kann Mama mit Brei nachfüttern. Bleiben Sie einfach frohgemut am Ball. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Geduld, ich bin mir sicher, diese wird bald belohnt werden. Herzlicher Gruß Doris Plath

von Doris Plath am 29.04.2016



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