Abendfläschchen

 Veronika Klinkenberg Frage an Veronika Klinkenberg Ernährungsberaterin

Frage: Abendfläschchen

Mein Sohn (1 Jahr) bekommt seit 4 Monaten nur noch morgens eine 2er Folgemilch, tagsüber Fruchtgläschen, Mittagessen, etc. Abends gibt es Milchbrei, danach noch ein bißchen Brot. Schlafprobleme hatten wir schon immer. Mittlerweile ist es so extrem, das ich mir keinen Rat mehr weiß, denn unter 1 Std Theater geht abends nix und ich liege dann die ganze Zeit bei meinem Sohn bis er eingeschlafen ist. Habe schon alles versucht. Ich weiß, das er mit einer Milchflasche abends leicht einschlafen würde und überlege ob ich ihm diese wieder geben soll, frage mich aber ob es ein Rückschritt ist. Tagsüber trinkt er nur Saft-Schorle, seltenst Wasser. Was halten Sie davon und wie würde dann das Abendessen aussehen? Nur Brot und dann Abends ein Gute-Nacht-Fläschchen. Sollte man dafür dann morgens die Flasche weglassen? Abends den Brei weglassen, nehme ich an. Was meinen Sie, wie könnte man das am Besten machen? Viele Grüße

Mitglied inaktiv - 12.07.2010, 20:59



Antwort auf: Abendfläschchen

Hallo, ich kann sehr gut nachvollziehen, dass Sie nach einer Lösung suchen, denn Schlafprobleme können wirklich sehr anstrengend sein. Auch kann ich verstehen, dass Sie weiterhin versuchen möchten Ihrem kleinen Schatz Hilfen anzubieten, die es ihm erleichtern beruhigt in den Schlaf zu finden. Sicher freut sich Ihr kleiner Sohn über ein Milchfläschchen, das ihn in den Schlaf begleitet, aber das ist keine Lösung. Ihr Kind muss lernen ohne „Hilfe“ in den Schlaf zu finden. Haben Sie Vertrauen, Kinder in diesem Alter sind außerordentlich lernfähig. Dabei ist es aber wichtig, dass Sie wissen, was Sie wollen und Ihr Vorhaben konsequent verfolgen. Im Alter Ihres kleinen Schatzes macht ein Kind einen ersten großen Schritt hin zu einer eigenständigen Persönlichkeit. Die Kehrseite des Selbstständigwerdens sind Ängste, die dadurch entstehen. In diesem Alter entwickeln Kinder ein Gefühl des Alleinseins, des Verlassenwerdens und das äußert sich ganz besonders stark beim Zubettgehen und beim nächtlichen Aufwachen. Legen Sie Ihr Söhnchen erst ins Bett, wenn er tatsächlich müde ist. Der Schlafbedarf nimmt im zweiten Lebensjahr häufig ab. Bestätigen Sie Ihrem kleinen Schatz tagsüber immer wieder in seinem Gefühl, dass Sie da sind, wenn er Sie benötigt. Ermuntern Sie ihn aber auch oft zum selbstständigen Spielen. Überprüfen Sie die Tagesschlafzeit, vielleicht ist es sinnvoll hier Abstriche zu machen. Auch ist es so, dass Kinder sich an gewisse Einschlafzeremonien gewöhnen, die ihnen das Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit vermitteln, so dass sie ungestört schlafen können. Das kann eine Spieluhr, ein Gute-Nacht-Liedchen oder die Einschlaf-Geschichte sein. Trainieren Sie dieses Einschlafritual, es dauert einige Zeit bis sich Ihr kleiner Schatz daran gewöhnt hat. Sicher geht es nicht von heute auf morgen, aber mit Ihrer Unterstützung wird Ihr kleiner Sohn lernen irgendwann einmal von selber einzuschlafen. Ein Buch zu diesem Thema ist manchmal sehr hilfreich: "Jedes Kind kann schlafen lernen", Buchverlag OBERSTEBRINK. Ich wünsche Ihnen ausreichend mütterliches Durchhaltevermögen Veronika Klinkenberg

von Veronika Klinkenberg am 13.07.2010