mamis mit tourett erfahrung

Hallo!

Bis man zu einer Tourette-Diagnose kommt ... können schon mal Jahre vergehen.

Mein Sohn, jetzt 13,5 hatte ab dem 3 LJ maximal 6 einfache (also nicht-komplexe) vokale und motorische Tics gleichzeitig, die FÜR DIE UMGEBUNG(!!!) störend wirkten. Mit genau 12,5 Jahren haben die von jetzt auf gleich aufgehört, nachdem er mit 12 J mal was dagegen probieren wollte, was aber komplett in die Hose ging. Ihn haben sie nur ab ca. 12 gestört.
Nachdem der KiGa mich zum Psych geschickt hat (weil das ja wohl gar nicht ginge ... ) und wir dort eine Beratung hatten kam raus:
1. Tics im Kindesalter sind vollkommen normal und verschwinden in 90% der Fälle in der Pubertät
2. man kann je jünger das Kind umso weniger dagegen unternehmen
3. meistens hat die Umgebung was dagegen, das Kind eher gar nichts - da muss mal die Gesellschaft eben flexibel und tolerant werden und nicht das Kind eingepasst werden - das soll das Motto von Eltern und Kind sein. ich wurde in jedem Schuljahr mindestens 1 Mal zum Elterngespräch wegen der Tics gerufen, aber auch nur ein Mal!

Später, falls Tics beim Kind selber zu Leidensdruck führen, kann man medikamtös was machen, ist allerdings eher wenig erfolgversprechend und/oder man kann lernen auffällige Tics in weniger auffällige Bewegungen motorisch abzuleiten (Psychotherapie).

Fazit: Lass Dir ein dickes Fell wachsen, unterstütze Dein Kind und kommentiere die Tics gar nicht, in dem Moment wenn sie auftreten, aber kläre es auch neurologisch ab (Manchmal können Tics auch eine Begründung haben!).

LG, 2.