Chronisch kranke und behinderte Kinder

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Geschrieben von Dreamie0609 am 15.09.2016, 20:44 Uhr

Warum erzählst du es den Leuten?

Ich kann dir nur von meinen Erfahrungen berichten. Meine Tochter ist ein Allroundtalent. Sie kann einfach alles, sie interessiert sich für alles und ist total pfiffig und ein absolutes Sprachtalent. Sie kam immer mit super Ergebnissen in allen Testsituationen (U-Untersuchungen, Einschulungsuntersuchung, angekündigte Tests in der Schule) um die Ecke. Deshalb hielten mich alle für hysterisch, denn mein Kind kann doch immer alles.

Im Unterricht scheiterte sie aber sehr schnell. Sie kam mit Blättern nach Hause, wo sie nur 2 Aufgaben Mathe bearbeitet hat, während alle anderen fertig waren. Die Lehrerin beschwerte sich, sie würde das einfach nicht ernst nehmen, sie wäre so verspielt und zu jung für die Schule (sie kam mit noch 5 als Musskind in die Schule)

Vor der Schule war sie ein selbstbewusstes, fröhliches und aufgeschlossenes Kind, am Ende der 2. Klasse (als ich mich dazu durchgerungen habe, es mit den bösen ,,Drogenmedis'' zu probieren) war sie nur noch ein Schatten, sie war psychisch echt am Boden. Mich haben sogar schon fremde Lehrer angesprochen, ob etwas passiert sei, meine Tochter würde so deprimiert und traurig die Treppen hoch schleichen.

Jetzt nach 3 Jahren mit Medis geht es ihr wieder gut. Sie hat wieder ihr altes Selbstbewusstsein und ist fröhlich und glücklich. Auch der Schulwechsel aufs Gymnasium verlief komplett problemlos (ich denke nicht das meine Tochter die Grundschule ohne Medis geschafft hätte). Wenn es etwas gibt, was ich echt bereue, dann das ich nicht auf den Arzt gehört habe weil ich aus Unwissenheit und falschen Stolz meinte, es so zu schaffen und meinem Kind die Medis erst so spät gegeben habe. Ich hätte ihr viel Leid ersparen können.

Das sage ich auch, wenn jemand meint, er müsse mich dafür verurteilen. Ich stehe dazu, meine Tochter braucht die Medis und sicher ist es kein Hustensaft, aber auch keine Medis haben Folgen. Was wäre wohl ohne Medis aus meiner Tochter geworden, wenn sie in der 2.Klasse schon so down ist. Im schlimmsten Fall würde sie vielleicht in einigen Jahren auf einer Brücke stehen und bei der anschließenden Behandlung auch mit Antidepressiva usw. vollgepumpt werden. Also auch keine bessere Lösung, verzögert nur das Problem.

Aber ich kann dir nur den Tipp geben, erzähle es nicht rum. Ich kann damit leben, ich bin selbstbewusst genug um damit umzugehen, aber es fällt immer auch auf das Kind zurück. Da kommen dann schnell so Aussagen, wie ,, sie schreibt nur so gute Noten wegen den Medikamenten, sie kann das nur wegen den Medikamenten'' usw. Das Kind wird in vielen Augen zum Problemkind (meine Tochter ist total lieb und nett und überhaupt nicht aufgedreht). Leistungen werden niedergemacht und wenn das Kind mal gähnt oder blass ist, sind garantiert die Medikamente schuld. Auch Lehrer haben Vorurteile (deshalb wissen ihre neuen Lehrer nichts, nur der Direktor)

 
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