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von Sveamaus  am 29.08.2016, 12:40 Uhr

Asperger und weiterführende Schule

Hallo,

mein Sohn ist 10 Jahre alt und seit 3 Wochen wissen wir, dass er am Aspergersyndrom leidet.

Wir haben ihn bereits im Autistenzentrum in Bremen angemeldet und ich habe auf Empfehlung des Kinder- und Jugendpsychologen diverse Anträge (z. B. Schulassistenz und Schwerbehindertenausweis) gestellt. Er soll außerdem einen Nachteilsausgleich kriegen.

Nun ist Leon in der 4. Klasse und nun ist die Frage, wie es nächstes Jahr weitergehen soll. Wenn es nach dem Jugendamt geht, soll er auf eine L-Förderschule gehen. Aber er hat keine Lernbehinderung. Lt. Psychologen kann er durchaus auf eine allgemeinbildende Schule gehen. Allerdings sollten es nicht mehr als 15 Kinder in der Klasse sein.

In was für Schulen gehen eure Aspergerkinder?

 
22 Antworten:

Re: Asperger und weiterführende Schule

Antwort von memory am 29.08.2016, 13:18 Uhr

Mathematisches-Naturwissenschaftliches Gymnasium und er ist dort voll zufrieden (Naja wenn die vielen anderen nicht wären)! Allerdings haben wir die Diagnose schon vor 6Jahren bekommen und 5 Jahre Sozialtraining hinter uns !

Mir hat man damals auch nahe gelegt eine Schule für geistig Behinderte Kinder zu wählen....... die Klassenstärke wäre optimal , allerdings bei der Besichtigung hat mein Sohn ganz laut gefragt , was wir hier wollen , die anderen Kinder wären ja alle so eigenartig!

Und im Endeffekt ist er mit 50% seiner Kindergarten"freunde" eingeschult worden und konnte sich an den vertrauten Kindern orientieren! Leitungsmäßig war mein Kind den anderen schon immer voraus! Das hätte eine L-Schule niemals in der form abstecken können , da der Schwerpunkt dort doch eher auf Lernschwäche lag!
Selbst in der normalen GS kam man mit seinem Wissensvorsprung nur schlecht zurecht!

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Re: Asperger und weiterführende Schule

Antwort von fsw am 29.08.2016, 13:50 Uhr

Hier gehen viele Schüler in Grund-und Regelschulen sowie auf's Gymnasium.Du kannst auf diesen Schulen für dein Kind eine Integrationshilfe beantragen.Das ist alles möglich.

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Re: Asperger und weiterführende Schule

Antwort von lovemoni am 29.08.2016, 20:51 Uhr

mein sohn geht auf die realschule mit Schulbegleitung.
allerdings ist ihm die klasse auch zu groß. theoretisch hätte er sogar die gymnasial empfehlung gehabt. da er aber bei anforderung verweigert ,haben wir ihn auf die Realschule...

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Re: Asperger und weiterführende Schule

Antwort von Geisterfinger am 01.09.2016, 13:23 Uhr

Asperger geht ja auch zT mit Hochbegabung einher. So ein Kind kann man nicht auf eine L-Schule stecken. Passender ist da vermutlich eine Schule mit dem Schwerpunkt Sozialverhalten. Aber die Kinder sind ja ganz unterschiedlich und es ist auch zu berücksichtigen welche Schulen es bei Euch vor Ort gibt.
in jedem Bundesland gibt es Beratungsstellen sowohl allgemein als auch mit dem Schwerpunkt Autismus, die dich beraten können. Ich kenne einige, die mit Schulbegleiter auf Regelschulen gehen, auch Gymn

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Re: Asperger und weiterführende Schule

Antwort von schneckchen19 am 02.09.2016, 22:36 Uhr

Mein Sohn ist 16 und wir bekamen die Diagnose kurz vor seinem Geburtstag. Er besucht das Gymnasium. Durch seine vielen Fehlzeiten (von denen wir ja erst jetzt wissen, warum sie überhaupt zustande kamen) hat er die Klasse wiederholen müssen. Für dieses Schuljahr haben wir einen I-Helfer beantragt und heute kam die Bewilligung für 10 Stunden. Die Zeit reicht uns auch völlig aus. Er muss ja nicht permanent jemanden bei sich sitzen haben.

Viele Grüße
Sylvia

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Ich bin neugierig

Antwort von Tai am 04.09.2016, 0:12 Uhr

Entschuldigt, dass ich mich hier einschleiche.
Zum Thema habe ich leider nichts beizutragen.

Aber mich würde interessieren, wie Jugendliche mit einem Schulbegleiter zurecht kommen, die Betroffenen selbst und die Mitschüler.
Meistens sind die Schulbegleiter doch selbst gerade 18 oder es ist zumindest unangenehm, immer jemand dabei zu haben.

Eine Familie im Freundeskreis hat sich für ihr Asperger-Kind für die Integrationsklasse einer Gesamtschule entschieden, auch unter dem Aspekt, dass es mal ohne Begleitung gehen könnte in der Pubertät.
Das ist leider nicht so. Aber die Schulwahl allgemein war auch nicht so glücklich.

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Re: Ich bin neugierig

Antwort von memory am 04.09.2016, 9:38 Uhr

Ich kann nur für meinen Sohn in der GS reden wo er Begleitung hatte und von einer Bekannten mit einem Asperger Mädel!
Wenn die 2 keinen Draht zueinander finden ist es zum gruseln und bringt eigentl . nichts!
Wie Klassenkameraden darauf reagieren , kommt auch mit auf die Aufarbeitung des Themas durch den Lehrer an , bzw. wie das betroffene Kind im Klassenverband mit eingebunden ist! Die anderen Kinder merken ja eh , dass mit diesem Kind etwas nicht stimmt, die Frage ist eben wie wird das angenommen!

Und dann kommt es immer auf die Art der Probleme an. Ist es das akustische , das sich strukturieren im Schulalltag oder die Überforderung mit dem Sozialen/Klassenkameraden .
Die Theorie das Kinder ja so unvoreingenommen sind und Integration ein Klacks, ist in meinen Augen rosarotes Geschwafel , die Frage ist eher ob Kinder die andere ausgrenzen und lächlerlich machen aufgrund von "anders sein" in der Überzahl sind. Dann kann man eigentl. nur die Klasse wechseln und einen Neustart wagen....da dann ein Schulbegleiter (wenn nicht ein Ass in seinem Fach) auch nix bringt! Bei allem anderen kann man sicher Hilfestellung bieten.

Die Asperger Kinder an sich stört es nicht mal so , jedenfalls werden bei uns unangenehme Personen komplett ignoriert und Personen wo man einen Draht oder auch Respekt empfindet sind eigentl. auf einer neutralen Ebene immer willkommen (unabhängig Ihres Aufgabengebiets). Und Hilfestellung muss man eben gut verpacken können.

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Re: Ich bin neugierig

Antwort von Trini am 04.09.2016, 14:47 Uhr

Mein Großer hatte die gesamte Mittelstufe einen Autisten ohne Schulbegleiter i der Klasse.
Es war furchtbar, da er extrem viel Aufmerksamkeit geschluckt hat.
Alle haben eine Begleitung empfohlen, die Eltern wollten aber nicht.
Ein Außenseiter war er aber auch ohne.

Trini

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Danke, aber.

Antwort von Tai am 04.09.2016, 16:56 Uhr

Danke euch.
Aber oben ging es ja um einen 16jährigen, der nun einen Schulbegleiter bekommt.

Schulbegleitung in der Grundschule habe ich in der Klasse eines Kindes auch erlebt. Für die Kinder war das normal.
Und bei der befreundeten Familie habe ich gesehen, dass es fähige und weniger einsatzbereite Begleiter gibt.

Deren Kind kommt nun in die Pubertät, und in der I-Klasse ist ein Schulbegleiter nichts Außergewöhnliches.
Trotzdem wird es wohl zunehmend schwieriger. Der Altersabstand wird immer geringer.

Deshalb würde ich einfach mal gerne wissen, wie und ob das bei anderen klappt - also z.B. ein 16jähriger Asperger-Autist und ein 18jähriger FSJler als Schulbegleiter in einer 10. Klasse

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Re: Danke, aber.

Antwort von Sveamaus am 04.09.2016, 20:34 Uhr

Also ich weiß ja nicht, wie es in einigen Bundesländern gehandhabt wird. Hier in Niedersachsen muss man extra einen Kurs machen zur Schulassistenz und jeder darf diesen Kurs machen (man muss ihn aber selbst bezahlen, wird nicht vom Arbeitsamt übernommen). In Bremen (Nachbarstadt) dürfen nur bereits ausgebildete Pädagogen diesen Kurs machen. Nach ca. 9 Monaten legt man dann eine Prüfung ab.

Es ist z. B. auch so, dass hier die Lebenshilfe für jedes Kind extra einen Schulbegleiter einstellt. Es wird geschaut, was für das Kind wichtig ist und nach diesen Kriterien wird der Schulbegleiter ausgesucht.

Ohne diese Schulbegleitung hat mein Sohn leider auf Dauer keine Chance auf den allgemeinbildenden Schulen :-(.

Naja, ich hoffe ich konnte deine Fragen etwas beantworten. Wie gesagt, ich weiß nicht, wie es in anderen Regionen ist.

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Re: Ich bin neugierig

Antwort von lovemoni am 04.09.2016, 21:49 Uhr

es kommt ja auch immer darauf an ob ein kind eine fachliche d.h sozialpädagogische begleitung braucht, oder eine einfache Begleitung reicht.

wir hatten zuerst eine nicht fachliche begleitung, mutter von 2 kids ca 45 jahre alt...das ging komplett in die hose. als zweites hatten wir jetzt eine jüngere Frau, gerade mit dem ph studium auf lehramt fertig, die ihn 1,5 jahre begleitet hat , das funktionierte besser...

Donnerstag lernen wir die neue Begleitung kennen, mal sehen wie diese sein wird. Eine fsjlerin zb würde ich zb klar ablehnen...

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Hier

Antwort von Tai am 04.09.2016, 21:51 Uhr

Danke.

Es ging mir nicht um die Qualifikation eines Schulbegleiters.
Hier in NRW werden vorwiegend junge Leute nach Schulabschluss im Rahmen eines FSJ als Schulbegleiter eingesetzt.
Sicher bekommen sie auch eine Schulung.

Schulbegleiter werden händeringend gesucht. Es ist erstaunlich i(und gut), dass bei euch nicht jeder genommen wird.

Aber die Frage, wie es in der Oberstufe mit Begleitung funktioniert,, ist immer noch offen.

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Re: Asperger und weiterführende Schule

Antwort von banffgirl am 05.09.2016, 13:15 Uhr

Unser Sohn, 6. Klasse Regelgymnasium hat einen Asperger-Jungen in der Klasse (Diagnose im 5. Schuljahr), der teilweise in den Pausen begleitet wird.
Der Junge kommt inhaltlich gut mit, hat durchschnittliche bis sehr gute Noten, also wäre eine Förderschule wohl auch nicht optimal.
Da die Kinder eine extrem engagierte Klassenlehrein haben (die selber entwicklungsverzögerte Kinder hat) wird das Thema toll aufgearbeitet. Die Kinder verstehen, dass dieser Junge für sein Verhalten nichts kann und sind nicht nur aufgefordert in brenzligen Situationen zu helfen sondern möchten und tun das auch. So weit alles super.
Aber natürlich gibt es auch Nachteile: Sind wir ganz ehrlich, außerhalb der Schule hat keines der Kinder Lust sich mit ihm zu treffen. So richtig integriert ist er also nicht. Außerdem geht natürlich sehr, sehr viel Unterrichtszeit drauf, um immer wieder auftretende Probleme zu besprechen, Streit zu klären etc. Letzte Woche kam jemand von einer Stiftung und hat den Kindern noch einmal 3! Unterrichtsstunden alles erklärt (obwohl das Thema bereits seit einem Jahr immer wieder durchgekaut wird.) Gerade bei G8 ein echtes Problem. Und hier kippen leider viele Eltern der anderen Kinder, weil sie es nicht "einsehen", dass ihr Kind "Nachteile" wegen des einen Jungen in der Klasse hat.
Ich finde es eine extrem schwere Entscheidung, die ich nur nach Absprache mit der zukünftigen Schule und deren Vorstellung der Integration treffen würde. Denn wenn so eine Situation nicht von einer so aktiven und verständnisvollen Lehrerin aufgefangen wird, möchte ich auch nicht in der Haut des Asperger-Kindes stecken...
Ich drücke euch die Daumen, dass ihr hier gute Ansprechpartner und gute Hilfe findet!

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Re: Ich bin neugierig

Antwort von schneckchen19 am 06.09.2016, 6:32 Uhr

Ich kann leider noch nichts dazu sagen. Die Bewilligung kam grad erst und der Schulbegleiter hat noch nicht angefangen. Mein Sohn kommt jetzt grad echt super klar in der Schule und hat nun Angst, dass alles kaputt geht, wenn der Schulbegleiter kommt. Das muss ich nochmal klären.
Ich selbst bin an einer Realschule bei einem Mädchen kurz vor den Ferien eingestiegen. Jetzt sind wir in Klasse 7. Die Klasse trägt das alles super mit. Gibt da durchaus auch andere Erfahrungen.
Der Schulleiter sagte mir, auf dem Gymnasium meines Sohnes hat er schon welche gehabt die auch mit Schulbegleitung ins Abi gingen. Wie alt diese nun waren weiß ich nicht. Meine Kollegen sind ja auch in jedem Alter vertreten.

Viele Grüße
Sylvia

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meine Nichte

Antwort von u_hoernchen am 07.09.2016, 12:31 Uhr

hat auch Asperger, aber wohl keine besonders ausgeprägte Form.

Sie geht normal aufs Gymnasium und kommt dort gut mit.

Wichtig war aber vor allem, bereits im Vorfeld mit der Schule zu sprechen, welche Besonderheiten auftreten können und wie man als Lehrkraft am besten damit umgeht (z.B. nicht vor der Klasse blossstellen, Arbeitsverweigerung etc.)..

Die Klassenkameraden wussten auch immer Bescheid und konnten somit mit ihren teilweise befremdlichen Verhaltensweisen gut umgehen (in der Grundschule war dies mangels Diagnose noch ganz anders gewesen).

Behindertenstatus hat sie nicht, aber teilweise einen Nachteilsausgleich gehabt, um z.B. Abfragen vor der ganzen Klasse zu vermeiden.


Das hat gut geklappt bisher, sie ist 11. Klasse und eine sehr gute Schülerin.

U-Hörnchen

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Wäre es denn ratsam, wenn die Lehrerin den anderen Kindern sagt, was Asperger ist?

Antwort von Sveamaus am 07.09.2016, 12:44 Uhr

Mein Sohn wird leider wegen seines Verhaltens ständig gemobbt. Nicht von den Lehrern, sondern von den Mitschülern.

Habe schon überlegt, ob ich seiner jetzigen Klassenlehrerin sage, sie solle darüber mal ein Unterrichtsstunde einlegen. Aber dann frag ich mich, ob das nicht dann das Gegenteil bewirkt und er am Ende nur vorgeführt wird.

Ist es wirklich sinnvoll, wenn alle darüber Bescheid wissen?

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Re: Wäre es denn ratsam, wenn die Lehrerin den anderen Kindern sagt, was Asperger ist?

Antwort von schneckchen19 am 07.09.2016, 13:27 Uhr

Normalerweise hat der Kreis dafür extra Pädagogen die dann in die Schule kommen und mit Lehrern und Schülern sprechen.
Wie jeder einzelne Schüler damit umgeht, hängt wohl vom Schüler ab.

Viele Grüße
Sylvia

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Dann alles Gute

Antwort von Tai am 07.09.2016, 17:05 Uhr

Ich wünsche dir und deinem Sohn, dass es mit einem guten Schulbegleiter leichter für ihn wird in der Schule.

Die Schulbegleiter, von denen ich hier weiß, machen eben meistens ein FSJ und sind selbst gerade erst mit der Schule fertig.
Gerade sollte auch der Sohn einer Freundin, selbst schwieriger Schüler und Schulschwänzer, für ein FSJ als Schulbegleiter gewonnen werden. Glücklicherweise hat er jetzt schon keine Lust dazu und lässt es sein.

Aber es ist ja gut, wenn es bei euch ältere und geeignete Schulbegleiter gibt.

Alles Gute!

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Re: Ich bin neugierig

Antwort von Geisterfinger am 09.09.2016, 18:07 Uhr

Schulbegleiter gibt es ja von... Bis... ZT sind das fsj-ler, die zT schrecklich überfordert sind, zT aber auch Sonderpädagogen oder Leute mit Erfahrung in bestimmten Einsatzgebieten.

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Re: Wäre es denn ratsam, wenn die Lehrerin den anderen Kindern sagt, was Asperger ist?

Antwort von u_hoernchen am 11.09.2016, 8:33 Uhr

meine Nichte hat selbst ein Referat gehalten über Asperger, gleich zu Beginn der 5.Klasse.

Das hat wohl verhindert, dass es mit Mobbing überhaupt losgeht.
War eine Idee der Klassenlehrer.

U-Hörnchen

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Re:Gymnasium klappt problemlos!

Antwort von Windpferdchen am 11.09.2016, 11:48 Uhr

Hallo,

ein enger Freund (11) meines Sohnes hat auch Asperger. Er war während der Grundschulzeit auf einer speziellen Förderschule, weil das Syndrom früh erkannt wurde. Vor allem seine sozialen Skills, aber das Lernverhalten wurden dort so gut entwickelt, dass er eine Gymnasial-Empfehlung bekam. Er geht jetzt bereits seit über einem Jahr aufs Gym und ist gerade in die 6. Klasse gekommen. Er ist ein ausgesprochen guter Schüler, und seine sozialen Fähigkeiten sind so gut, dass er jetzt sogar zum Klassensprecher gewählt wurde - das hätten seine Eltern nicht erwartet.

Was ihm beim Lernen zugute kommt, ist sein Wissensdurst, seine Detailverliebtheit (er will allem genau auf den Grund gehen), seine Gründlichkeit, das etwas Penible - das sind alles offenbar eher Vor- als Nachteile. Die anderen Schüler gehen erstaunlich entspannt und gelassen damit um, dass er manchmal ein bisschen nervt, weil er im Unterricht alles extrem ausführlich erklären will, und privat ein extremes Lieblingsthema hat (die Star Wars-Filme), über das er ständig sprechen möchte. Gerade unter Jungs ist das alles aber irgendwie kein Nachteil. Die Klasse hat übrigens 25 Kinder, was natürlich immer auch Glückssache ist, es können auf der weiterf. Schule auch mehr sein.

Natürlich ist der Fall nicht ganz identisch mit Eurem, weil der Junge bereits recht früh Förderung bekam. Trotzdem zeigt es, dass Asperger wirklich keine nennenswerte Einschränkung sein muss. Auf mich, aber auch auf die Mitschüler wirkt der Freund meines Sohnes einfach wie jemand mit einer bestimmten Persönlichkeit und bestimmten Vorlieben - so wie jeder Mensch sein eigenes Wesen, seine eigene Art, seine Stärken und "Macken" hat.

Ich würde mich nicht darauf einlassen, Deinen Sohn zu pathologisieren oder ihm eine Sonderstellung zuweisen zu lassen. Es wird ja heute sogar schon diskutiert, ob Asperger überhaupt als Störung eingestuft werden sollte, oder ob es nicht einfach eines der vielen möglichen, genetisch bedingten Persönlichkeits-Profile ist, die es nun eben gibt. Zumal Asperger-Betroffene ja auch Stärken haben, die andere nicht besitzen - zum Beispiel, dass sie nicht so abhängig und gesteuert sind von ihren Emotionen, sondern oft kühler, sachlicher und distanzierter an die Dinge herangehen.

LG

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Re: Asperger und weiterführende Schule

Antwort von Mel26 am 14.09.2016, 16:18 Uhr

Mein Sohn ist vor 2 Wochen in die weiterführende Schule eingeschult worden; auch mit Asperger und heftigem ADHS. Er hat eine Schulbegleitung und ist in einer recht kleinen (19) Klasse, die neben der normalen Klassenlehrerbetreuung noch einen Mitarbeiter der Förderstelle hat, der sozusagen als 2. Klassenlehrer fungiert.

Mein Sohn hat eigentlich immer gute Noten gehabt und kam bisher auf der Regelschule super klar. Achja; es ist eine Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe; falls unser Sohn Abi machen möchte, kann er das da genauso wie alle anderen Schulabschlüsse.

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