Frage: Wachphasen - wie lang?

Hallo Fr. Höfel, Unsere Kleine ist nun 5,5 Monate alt und in letzter zeit klappt das Schlafen nicht mehr. Früher hat sie relativ lange geschlafen (nachts mal nach 4, öfter aber nach 6-9h Schlaf gestillt). Seit ein paar Tagen sind die Wachphasen recht lang (oft über 1h)- ist das normal? Bisher ist sie entweder selbst wieder eingeschlafen (dauert auch mal bis zu 30 Min) oder ich hab gemerkt, dass dir Hunger hat & gestillt. Was soll ich jetzt tun? 1. Sie rumrobben lassen (bewegt sich dann in Bauchlage quer durchs Bett), 2. sie einschlafstillen (hab ich heut gemacht, hat gut getrunken obwohl sie nicht gequengelt hatte-weiß nicht ob das "gut" ist, dann schläft sie vielleicht gar nicht mehr ohne ein???), 3. aufzustehen (ab bestimmter Zeit, da ausgeschlafen oder aber tagsüber hundemüde)??? Was tun? Oder Tagschlaf kürzer??? Vielen Dank für ihre Hilfe! S.

von Susilein80 am 04.07.2017, 11:55



Antwort auf: Wachphasen - wie lang?

Liebe susilein, 1. „Sie rumrobben lassen (bewegt sich dann in Bauchlage quer durchs Bett),“ wenn das Kind dann irgendwann einfach ohne Weinen wieder einschläft- dann lassen. 2. „sie einschlafstillen (hab ich heut gemacht, hat gut getrunken obwohl sie nicht gequengelt hatte-weiß nicht ob das "gut" ist, dann schläft sie vielleicht gar nicht mehr ohne ein???),“ Eine Möglichkeit, das Kind schnell wieder in den Schlaf zu bekommen. Das Kind entwickelt sich weiter und wird auch die Brust wieder loslassen. 3. „aufzustehen (ab bestimmter Zeit, da ausgeschlafen oder aber tagsüber hundemüde)??? Was tun? Oder Tagschlaf kürzer???“ Ein fünf Monate altes Kind schläft total nach seinen Bedürfnissen. Da ist noch nichts zu kürzen. Hier zum Verständnis noch der Standardtext: Schlaf ist abhängig von der Gehirnreife. Allerdings müssen dafür viele Rädchen ineinandergreifen, bis das funktioniert. Fachmännisch ausgedrückt: Der Tag-Nachtrhythmus oder der circadiane Rhythmus wird im Gehirn festgelegt und zwar nach der individuellen Uhr im Nucleus suprachiasmaticus. Der bedient die Zirbeldrüse und löst dort die Ausschüttung von Melatonin aus. Und dann kann man schlafen. Dieses Schlafverhalten ändert sich häufig! In diesem Alter muss ein Kind noch nicht durchschlafen. Kinder werden nachts wach - manchmal bis weit ins zweite Lebensjahr hinein! Ob Sie es jetzt Hunger (nach Nahrung oder Körperkontakt) oder Nähebedürfnis (Überprüfen, ob kind sich in Sicherheit wiegen kann, ist dabei belanglos. Wichtig ist, dass Mama – oder Papa (mit Nahrung, Geruch, Stimme) da ist und Sicherheit vermittelt. Es gibt KEINEN festen Zeitpunkt ab dem ein Baby durchschläft - auch wenn es schon so war und andere Mütter oder Bücher es immer verkaufen wollen! "Studien und die Erfahrung von unzähligen Eltern haben eindeutig gezeigt, dass das nächtliche Aufwachen, das ab etwa vier bis sechs Monaten nachts wieder vermehrt auftritt, entwicklungsbedingt ist. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben. Sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen (!), dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Bleiben Sie gelassen und sorgen Sie weiterhin zügig für Beruhigung/Nahrung - umso schneller schlafen alle wieder! Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 05.07.2017