Guten Morgen!
Seit ich am letzten Wochenende krank war (Durchfall & Erbrechen) schläft unsere Tochter maximal noch 3 Std am Stück (vorher auch mal 1x abends/ nachts so 5 Std)..
Außerdem kommt sie nachts mindestens alle 2,5 Std (meist häufiger) und ist auch zwischen den Stillmahlzeiten super unruhig, schläft nur leicht und wacht zwischendurch immer wieder auf weil der Schnuller fehlt oder sonst was ist.. Sie schläft kaum eine zusammenhängende Std.. Sie ist seit gestern 18 Wochen & ich stille sie voll..
Kann es sein dass sie nicht mehr richtig satt wird?
Das man quasi stündlich wach ist und auch zwischendrin nicht schläft ist schon anstrengend..
Oder waren wir vorher zu verwöhnt?
Liebe Grüße
Julia162
von
Julia162
am 17.03.2017, 07:30
Antwort auf:
Unruhiger Schlaf + häufiges Stillen nachts
Liebe Julia,
Schlaf ist abhängig von der Gehirnreife. Allerdings müssen dafür viele Rädchen ineinandergreifen, bis das funktioniert. Fachmännisch ausgedrückt: Der Tag-Nachtrhythmus oder der circadiane Rhythmus wird im Gehirn festgelegt und zwar nach der individuellen Uhr im Nucleus suprachiasmaticus. Der bedient die Zirbeldrüse und löst dort die Ausschüttung von Melatonin aus. Und dann kann man schlafen. Dieses Schlafverhalten ändert sich häufig!
In diesem Alter muss ein Kind noch nicht durchschlafen.
Kinder werden nachts wach - manchmal bis weit ins zweite Lebensjahr hinein! Ob Sie es jetzt Hunger (nach Nahrung oder Körperkontakt) oder Nähebedürfnis (Überprüfen, ob kind sich in Sicherheit wiegen kann- DA hat Ihr Kinderarzt Recht!) nennen, ist dabei belanglos. Wichtig ist, dass Mama – oder Papa (mit Nahrung, Geruch, Stimme) da ist und Sicherheit vermittelt.
Es gibt KEINEN festen Zeitpunkt ab dem ein Baby durchschläft - auch wenn es schon so war und andere Mütter oder Bücher es immer verkaufen wollen!
"Studien und die Erfahrung von unzähligen Eltern haben eindeutig gezeigt, dass das nächtliche Aufwachen, das ab etwa vier bis sechs Monaten nachts wieder vermehrt auftritt, entwicklungsbedingt ist.
Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben. Sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen (!), dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht.
Bleiben Sie gelassen und sorgen Sie zügig für Beruhigung/Nahrung - umso schneller schlafen alle wieder!
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 18.03.2017