Frage: Umstellung auf Ziegenmilch (Bambinchen) wg. Neurodermitis??

Hallo Frau Höfel, mein Sohn ist nun knapp 7 Monate alt und ich stille ihn nur noch abends und nachts. Seit dem 5. Lebensmonat bekommt er HA-Milch zugefüttert (erst nur 1, inzwischen 3 Flaschen täglich). Er hat seit seinem 3. Lebensmonat Neurodermitis. Deshalb habe ich viel zu Neurodermitis und deren Ursachen, wie z.B. Kuhmilchunverträglichkeit, ... (im Internet) gelesen und möchte gern die Säuglingsnahrung wechseln . Ich habe mir Baminchen gekauft, eine Babynahrung auf Ziegenmilchbasis. Wird im Internet ziemlich stark beworben. Leider streikt mein Sohn, sobald ich ihn mit der „Ziegenmilch“ füttern möchte, obwohl die m.E. viel besser schmeckt, als die bisher gefütterte HA-Milch. Könnte ich die beiden Babynahrungen auch mischen? Anfangs 1 Messlöffel Ziegenmilchpulver und 5 Messlöffel HA-Milchpulver und dann langsam den Anteil an Ziegenmilchpulver erhöhen, damit er sich an den neuen Geschmack gewöhnen kann oder raten Sie mir davon ab? Die Dosierung der beiden Nahrungen ist identisch (1 Messlöffel entspricht 4,5 g und wird mir 30 ml Wasser angerührt). Was würden Sie mir empfehlen? Vielen Dank schon mal!!! Peggy

Mitglied inaktiv - 28.05.2009, 21:00



Antwort auf: Umstellung auf Ziegenmilch (Bambinchen) wg. Neurodermitis??

Liebe Peggy, auch ich sehe den Wechsel von Kuh- zu Ziegenmilch kritisch, da nur das eine Tiereiweiss gegen ein anderes getauscht wird. Und Mischen geht gar nicht. In den 90ern hat man versucht Kuhmilcheiweiss durch Soja zu ersetzen. Das hatte aber lediglich zur Folge, dass die Kinder auch dagegen eine Allergie entwickelten. In meinem Umfeld gibt es auch einige Neurodermiker - KInder als auch Erwachsene. Meist bekommen wir den Juckreiz ganz gut mit Klettorell in den Griff. Die Waschlotion ist meist ausreichend, aber wenn gewünscht kann noch die Creme dazu. Beides ist stark Juckreiz lindernd- und damit hört das quälende Unwohlsein auf. Frau Morwinski von Schumann-Morwinski hilft Ihnen gerne weiter. http://www.hebammenservice.eu/index.php?option=com_content&view=section&layout=blog&id=6&Itemid=54&3c8a10f7d8e417df595c9e99a620eb92=66741d0df9d6d408a2c276392acd0d60 Wäre vielleicht einen Versuch wert. Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 30.05.2009



Antwort auf: Umstellung auf Ziegenmilch (Bambinchen) wg. Neurodermitis??

Hallo, ich habe selbst Neurodermitis. Eine Kuhmilchunverträglichkeit hat erstmal rein gar nichts mit einer Neurodermitis zu tun. Es gibt zwar Neurodermitiker, die auf Milch ungünstig reagieren, dies ist aber keine echte Unverträglichkeitsreaktion und überdies eher die Ausnahme! Die echte Kuhmilchunverträglichkeit ist ein völlig eigener Befund (Lactose-Intoleranz), bei dem es sich nicht um eine Allergie handelt, sondern dem Darm bestimmte Enzyme fehlen. Im Falle einer - wirklich festgestellten! - echten Kuhmilchunverträglichkeit kann Dir Dein Kinderarzt eine medizinische Spezialnahrung nennen. Es gibt mehrere solcher Nahrungen, die nicht im normalen Drogerie- oder Supermarktregal stehen. Du hättest aber längst gemerkt, wenn Dein Kind diese Störung hätte (Blähungen, starke Koliken, Gedeihstörungen). Bei Säuglingen unter einem Jahr sollte man nicht auf eigene Faust Diagnosen stellen und mit der Babynahrung experimentieren. Für ein Baby mit Neurodermitis reicht fast immer die normale HA-Nahrung. Es gibt hier für den Notfall aber auch andere medizinische Nahrungen, bei denen die Milchbestandteile noch weiter aufgesplittet sind, diese kann Dir auch Dein Doc nennen. Wenn die Haut Deines Sohnes schlecht ist, liegt das mit großer Wahrscheinlichkeit überhaupt nicht an der Milch, sondern an den verwendeten Waschmitteln oder auch Körperpflegeprodukten. Man weiß heute, dass Neurodermitis viel weniger von der Nahrung beeinflusst wird, als bis vor kurzem glaubte. Parfums, Stabilisatoren und Konservierungsstoffe in Shamppos, Seifen, Cremes und vor allem: das Waschmittel, das für die Kleidung etc. benutzt wird, sind die häufigsten Übeltäter. Man kann oft auch ein Neurodermitis-Kind völlig beschwerdefrei bekommen, wenn man auf alle Babypflegemittel verzichtet, die Parfums enthalten. Fürs Baden reicht im ersten Jahr reines Wasser, fürs Eincremen kann man Linola fett aus der Apotheke nehmen, fürs Po-Reinigen reines Pflanzenöl (z.B. Sonnenblumenöl aus'm Supermarkt) auf einem Baby-Kleenextuch. Es gibt auch parfumfreie Seifen und Shampoos später fürs Kleinkindalter. Das wichtigste aber ist, ein verträgliches Waschmittel zu verwenden (und möglichst keinen Weichspüler, auch wenn man das ab und zu anders lesen kann). Ich und meine Kinder vertragen z.B. für Buntwäsche burti (trotz Parfum), für Weißwäsche Persil sensitiv. Es kann bei einem Wechsel mehrere Wochen bis Monate dauern, bis alle Reste des alten Waschmittels aus sämtlichen Textilien (Kleidung, Bettwäsche, Handtücher, Tischwäsche etc.) ausgewaschen sind, weil dazu pro Kleidungsstück etwa drei Waschgänge nötig sind. Man braucht also einen langen Atem. Liebe Grüße, Mimi

Mitglied inaktiv - 29.05.2009, 13:33



Antwort auf: Umstellung auf Ziegenmilch (Bambinchen) wg. Neurodermitis??

Hallo Mimi, danke für Deine ausführliche Antwort. Am Waschmittel kann es nicht liegen (leider, dass wäre noch am einfachsten gewesen). Ich wasche seit Januar mit Waschnüssen. Weichspüler verwende ich schon seit Jahren nicht mehr, der Trockner macht die Wäsche auch schön weich. Gebadet wird der kleine Kerl nur 1 x pro Woche in purem Wasser mit ein paar Tropfen Olivenöl. Zum Cremen hat mir mein Kinderarzt eine Salbe mit Nachtkerzenöl verschrieben. Zusätzlich verwende ich Halicar. Das hilft etwas besser gegen den Juckreiz. Aber die Entzündung bekomme ich nicht "weggepflegt". Inzwischen sind es zwar weniger Stellen, aber der Brust- und Bauchbereich sieht immer noch schlimm aus. Viele Grüße Peggy

Mitglied inaktiv - 29.05.2009, 13:48



Antwort auf: Umstellung auf Ziegenmilch (Bambinchen) wg. Neurodermitis??

Hallo Peggy, ich find's toll, wie radikal Du alle Chemie weglässt, das tun nämlich die meisten Mütter von ND-Kindern (seltsamerweise) nicht! Falls es doch an der Milch liegen sollte (die zwar nicht Ursache der Krankheit sein kann, diese aber in manchen Fällen verschlimmert), würde ich aber trotzdem nochmal mit dem Kinderarzt reden (was sagt der eigentlich zum Thema Milchnahrung...?) und ihn nach einer evt. noch weiter im Eiweiß aufgespaltenen Nahrung fragen. Dass es die gibt, weiß ich von einer Beraterin der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, mit der ich mal zu dem Thema gesprochen hatte. Es gibt Nahrung, wo noch stärker als bei HA-Nahrung das Eiweiß "kleingehackt" ist, so dass es vom Körper des Babys nicht mehr als Kuhmilch-Eiweiß erkannt werden kann. Bei Ziegenmilch ist das Problem wohl u.a., dass ND-Kinder mit der Zeit hierauf genauso empfindlich wie auf Kuhmilch reagieren können. Ich würde vor einem Wechsel (den Dein Kind ja überdies gar nicht will) auf jeden Fall mochmal mit dem Ki-Arzt reden. Grüßle, Mimi

Mitglied inaktiv - 29.05.2009, 20:15



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