Frage: Pumpstillen - wie idealer Beginn?

Hallo, ich werde Ende Januar zum 1. Mal Mutter. Schon seit ich denken kann, ist der Wunsch zu Stillen bei mir nicht vorhanden, im Gegenteil, ich würde sagen, ich lehne das Stillen recht deutlich in der Theorie ab für mich selbst. Das wird sich auch nach der Geburt nicht ändern, davon gehe ich einfach mal aus. Es ist einfach so und ich möchte da auch nicht vor mich hinphilosphieren wieso weshalb warum. Ich habe einige Bücher zum Stillen gelesen und auch diese haben mich eher bestätigt, dass ich es nicht möchte. Dennoch habe ich die Vorteile natürlich verstanden, die durchs Stillen entstehen. Vor allem der Vorteil der Muttermilchqualitiät gegen industielles Milchpulver ist natürlich schwerwiegend. Daher möchte ich meinem Kind die MuMi nicht vorenthalten, vor allem nicht in den ersten drei Monaten. Pumpstillen ist für mich daher ein Weg, den es auszuprobieren gilt. Meine Fragezeichen ergeben sich, wenn ich an die Krankenhauszeit denke. Das Baby wird ja - wie man so liest - sofort angelegt. Ich stelle mir eine Schwester vor, die ratz fatz mir das Kind an die Brust legt. Sollte man in meinem Fall hier schon sagen, "nein, das Kind wird nicht gestillt, sondern bekommt die Flasche, ich pumpe auch das Kolostrum ab?" Oder ist es besser im Krankenhaus zu stillen und danach anfangen abzupumpen? Ich möchte einfach einen logischen Einstieg schaffen.Logisch für mich wäre, wenn das Kind gleich an die Flasche gewöhnt wird und nicht gegen meinen Wunsch dann doch beginne zu stille, auch wenns nur für kurz ist. Allerdings weiß ich nicht, inwieweit das ein großer anstrengender Aufwand ist, sofort die Pumperei anzufangen wo es doch easy ist, das Kind erst mal anzulegen (ich weiß zudem auch nicht, wie schnell das Kolostrum gefüttert werden muss) Zudem habe ich keine Ahnung, ob Hebammen und Schwestern im KK auf den Pumpstillwunsch so vorbereitet sind und einem da entgegenkommen. Was meinen Sie?Welches Vorgehen soll ich im KK erbitten? Ich bin da wirklich unsicher... Vielen Dank!

von helenna81 am 19.11.2017, 09:28



Antwort auf: Pumpstillen - wie idealer Beginn?

Liebe helena, nach der Geburt bekommt das Kind bei nicht stillender Mutter Nahrung. Diese wird durch per Spritze aufgefangenes Kolostrum und zunehmend abgepumpte Muttermilch ergänzt und wenn es gut läuft, ersetzt. Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 20.11.2017



Antwort auf: Pumpstillen - wie idealer Beginn?

Der Magen des Kindes ist am Anfang so groß wie eine Murmel. Dementaprechend wenig Kolostrum kommt aus der Brust, es handelt sich um Teelöffel Mengen. Die mit einer Pumpe aufzufangen ist schwierig. Vielleicht schaust Du im Vorfeld, ob man das Kolostrum die ersten 3 Tage besser ausstreicht? Ansonsten ist es viel schwerer, über eine Pumpe die Milchproduktion in Gang zu bringen bzw. zu steigern. Die meisten stillen schnell ab, aber Frühchenmütter zeigen ja immer wieder, dass es geht. Wenn Du motiviert genug bist, wirst Du das schaffen. Ein Kind kann die Brust effektiver entleeren und durch das Oxytozin beim Kuscheln wird der Milchspendereflex leichter ausgelöst. Mit Übung schafft man das aber auch mit einer Pumpe. Es ist nachts relativ hart, weil Du im Liegen stillen und weiterschlafen kannst. Das geht beim Pumpen nicht. Ich MUSSTE bei Kind 1 pumpen, da geht einfach wahnsinnig viel Zeit bei drauf. Brustmassage, 7 min pumpen, BM 5' pumpen, BM, 3 ' pumpen. Dann Kind füttern, auch eine Flaschenmahlzeit sollte Minimum 20 min dauern. Wenn Kind alle 2-3 h trinkt, hast Du 10 Flaschen pro tag plus die Pumpe, die Du reinigen musst. Wenn es für Dich irgendwie tolerabel ist, wären die ersten 3 Tage anlegen bis zum Milcheinschuss nicht schlecht. Dann brauchst Du ein Rezept vom KiA für die Pumpe. Kaufen, wenn es eine gute sein soll, ist sehr teuer. Die ersten Monate stillen sich Kinder super leicht zur Flasche hin ab, in der Hinsicht brauchat Du keine Sorgen haben. In meiner Klinik wäre Pumpstillen kein Problem. Wenn das Gewicht nicht passt, musst Du dann aber direkt Pre drauf füttern, da wird nicht lange gefackelt.

von emilie.d. am 19.11.2017, 11:27



Antwort auf: Pumpstillen - wie idealer Beginn?

Wenn jemandem bereits der Gedanke an das Stillen derart widerlich ist hat es keinen Zweck, dies zu versuchen. Manchmal schaffen es die Kinder selber, die Mütter alleine durch ihren Anblick, ihr Verhalten etc. davon zu überzeugen, daß es ganz normal ist ein Kind an der Brust zu haben, meist aber ist die Abwehr der Mütter stärker. Das Baby wird auch nicht "sofort" und "ratz-fatz" an die Brust gelegt, sondern es gibt innerhalb der ersten 2 Stunden deutliche Zeichen, daß es zur Mutterbrust will - und gegen Deinen erklärten Willen kann da gar nichts passieren. Wenn also von Anbeginn an feststeht, daß das Kind zwar Muttermilch bekommen darf, aber nicht auf direktem Weg, bleibt nur das Pumpen. Kolostrum abzupumpen ist mehr als mühsam: die wenigen Tropfen lassen zunächst allenfalls die Flasche feucht werden. Hier kann man versuchen, das Kolostrum mittels Spritze zu gewinnen. Im Krankenhaus wird die Produktion dann eben mit einer elektrischen Pumpe angekurbelt, für zuhause kannst Du eine erwerben oder aus der Apotheke leihen. Ein Arztrezept wird es für dieses Vorhaben nicht geben, weil das Abpumpen quasi Dein "Privatvergnügen" ist.

von Andrea6 am 19.11.2017, 11:55



Antwort auf: Pumpstillen - wie idealer Beginn?

Wenn du einen verständnisvollen Arzt bekommst du natürlich ein Rezept für eine Milchpumpe. Die Ärzte hier sind alle sehr freigiebig mit Rezepten für Milchpumpen, weil sie die Frauen unterstützen wollen, ihren Kindern Muttermilch zu geben.

von Bäumchen85 am 19.11.2017, 16:33



Antwort auf: Pumpstillen - wie idealer Beginn?

Hallo! Ich habe beides durch, Pumpstillen und "handelsübliches" Stillen ;). Mein erstes Kind kam nach einer Gestose ein wenig zu klein und leicht auf die Welt, sein Saugreflex war zu schwach. Jede Geburtsstation ist mit Milchpumpen ausgestattet, meistens ist es die Medela Symphony, eine zeitsparende Doppelpumpe. Sicherlich wirst du dir die Geburtskliniken in deiner Nähe ansehen? In diesem Rahmen kannst du die Hebammen dort gleich mal fragen, wie es sich mit deinem Wunsch nach dem Pumpstillen so verhält. Richtig gute Geburtskliniken heißen heutzutage nicht mehr "stillfreundlich", sondern "babyfreundlich". Bei ersterem Prädikat wird tatsächlich und teilweise ohne Rücksicht auf Verluste auf eine gute Stillbeziehung zwischen Mutter und Kind hingearbeitet, die Flasche gibt es nur in Ausnahmefällen. Auf babyfreundlichen Geburtsstationen wird individuell beraten! Hier ist alles möglich, was Kind UND Mutter zufrieden stellt. Mein Pumpstart - obwohl ungeplant - war reibungslos. Ich habe etwa alle 2 Stunden gepumpt und bekam genug Kolostrum zusammen, um es meinem Sohn zu füttern! Nach dem Milcheinschuss hatte ich auch nie Probleme und hatte immer genug Milch. Im Gegensatz zu einer der Vorrednerinnen war auch der zeitliche Rahmen viel weniger mächtig: Nach dem Einpendeln meiner "Stillbeziehung" mit meiner Medela Symphony (problemlos auf Rezept, ich denke für dich würde jeder Kinderarzt ebenfalls eine Indikation finden können. Es sollte unterstützt werden, dass bei einer Aversion gegen das Stillen trotzdem an das Kind gedacht wird und nicht sofort auf Kunstnahrung zurück gegriffen wird) habe ich 5x in 24 Stunden gepumpt, einmal davon nachts. Gefüttert hat oft mein Mann. Massiert habe ich die Brust etwa 30 Sek. lang, anschließend 15 Minuten gepumpt. Vaporisiert habe ich das Pumpset und die Fläschchen einmal abends. Nach Aufgabe des Pumpstillens (nach 6 Monaten) hatte ich noch Milch für einen knappen weiteren Monat als Reserve im Tiefkühler (für etwa 3 Mahlzeiten pro Tag, mein Sohn bekam dann ja schon Beikost)! Nachdem das aufgebraucht war, haben wir das Jahr mit PRE voll gemacht... Im Vergleich ist das Pumpstillen natürlich aufwendiger und jetzt, bei meiner Tochter, genieße ich die Einfachheit und Natürlichkeit des Stillens sehr. Allerdings war man auch freier, da das Füttern jemand anderes übernehmen konnte... Alles Gute dir!

von Hadriana am 20.11.2017, 12:35



Antwort auf: Pumpstillen - wie idealer Beginn?

Ich finde ja immer wieder erstaunlich, dass - wenn man erklärt nicht stillen zu wollen (und nicht nicht zu können) sehr negative Formulierungen fallen wie "wenn man das Stillen so widerlich findet", so dass man selbst direkt in die Ecke "merkwürdig oder irgendwie gestört", etc. gedrückt wird! Das ist schade, denn ich finde, es ist eine ungemein persönliche und auch irgendwie intime Entscheidung, ob man das möchte oder nicht. Widerlich finde ich es nicht und habe ich auch in meinem Post nicht behauptet. Ich kann mich bei dem Gedanken ans Stillen einfach nicht wiederfinden. Ich sehe es dann auch kritisch, wenn die Mutter das nicht möchte und nur wegen des Kindes es tut - das wird dann nämlich keine gute Stillbeziehung. Aber wie auch immer, vielen Dank für Eure Antworten. Ich habe bereits eine Medela Freestyle gekauft und hoffe, dass sie dazu beiträgt dass es gut läuft (im wahrsten Wortsinne). Es ist auch schön, mal zu lesen dass Pumpstillen auch wirklich gut funktionieren kann. Normalerweise liest man nur, wie schrecklich anstrengend und zermürbend das ist. Wobei man im Internet ja eher die negativen Seiten zu lesen bekommt. Ich habe noch gelesen, dass man tatsächlich in manchen KK vorher mit der Hand gewonnenes Kolostrum eingefroren mitbringen kann. Auch eine interessante Möglichkeit...

von helenna81 am 20.11.2017, 15:05



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