Liebe Frau Höfel,
seit meiner Fehlgeburt im März (7.SSW) beschäftigen mich hin und wieder Schuldgefühle und einige Fragen.
Es ging alles sehr schnell: Ich bekam Zuhause immer stärker werdende Blutungen mit richtigen wehenartigen Krämpfen im Unterbauch. Habe es dann irgendwann für besser gehalten, ins KH zu fahren.
Dort wurde ein Ultraschall gemacht und ich habe auch währendessen stark geblutet und hatte viel Blut in der Gebärmutter.
Meine Sorge ist, da alles so schnell ging: Kann die Frauenärztin in aller Eile vllt die Fruchthülle auf dem Ultraschallbild übersehen haben?
Sie riet mir zu Cytotec und wollte mich weiter stationär beobachten. Eine Ausschabung am nächsten Tag stand zur Debatte, je nachdem, wie Cytotec anschlagen würde.
Ich mache mir einfach nun Vorwürfe, vllt nicht genug nachgefragt zu haben und habe Angst, durch die Cytotec Tablette in der Nacht etwas Negatives angerichtet zu haben. Ich möchte einfach nicht "Schuld" tragen an dem Abgang der Fruchthülle, weil ich die Tablette genommen habe...
Ich kam letztlich um eine Ausschabung herum und schon am nächsten Tag war der HCG Wert deutlich gesunken.
Bitte entschuldigen Sie, wenn es verwirrt klingt, ich hoffe, Sie verstehen meine Frage/Anliegen.
Vielen Dank für Ihre Zeit!!
Marielle
von
AnnaMarielle
am 11.06.2013, 19:17
Antwort auf:
Fehlgeburt
Liebe AnnaMariella,
jede 4. Schwangerschaft verabschiedet sich frühzeitig. Die Gedanken um ein „was wäre wenn“ begleiten die Frauen häufig noch lange. Leider manchmal auch Schuldgefühle, denn wir leben in einer Zeit, in der man eigentlich alles kontrollieren und korrigieren kann.
Im Fall einer Fehlgeburt übernimmt das zum Glück unser Körper! Er berechnet und korrigiert. Er sortiert zum Beispiel falsch angelegte Schwangerschaften aus. Das ist schwer zu akzeptieren, aber eigentlich sehr positiv, denn es dient der gesunden Arterhaltung.
Ihre Beschreibung passt auf einen Abortus Incipiens (der Vollständigkeit halber auch andere Abortformen aufgelistet).
Abortus imminens: Diese Form der Fehlgeburt wird auch als „drohender Abort“ bezeichnet. Der Abort zeigt leichte Blutungen. Das muss nicht zwangsläufig zum Ende der Schwangerschaft führen, denn gerade in der Frühschwangerschaft kann es zu Blutungen kommen, die oft unbedenklich sind.
Abortus incipiens: Dieser „beginnende Abort“ kann nicht mehr aufgehalten werden. Er ist mit stärkeren Blutungen verbunden als eine drohende Fehlgeburt. Häufig kommen Krämpfe und ein geöffneter Muttermund hinzu.
Der Abort entwickelt sich zwei unterschiedliche Arten.
Abortus incompletus: Der beschriebene beginnende Abort kann in einem „unvollständigen Abort“ enden. Bei einem unvollständigen Abort bleiben Schwangerschaftsrückstände in derGebärmutter zurück. Diese müssen in der Regel operativ entfernt werden, um eine Infektion zu verhindern.
Abortus completus: Beim „vollständigen Abort“ wurden alle Schwangerschaftsrückstände von der Gebärmutter ausgestoßen.
In welcher Form die Tablette gewirkt hat, mag ich nicht zu beurteilen. Sehr wahrscheinlich hat sie lediglich für die Beschleunigung der Fehlgeburt gesorgt und Ihnen damit eine Curettage erspart.
Fazit: Sie konnten nichts tun um die Fehlgeburt aufzuhalten. Folglich dürfen Sie Ihre Schuldgefühle jetzt auch gehen lassen!
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 12.06.2013
Antwort auf:
Fehlgeburt
Ich kann Dir nur sagen, für eine Fehlgeburt kann niemand was! Dich trifft da absolut keine Schuld! Bei mir war bzw. ne Wand in der Gebärmutter Schuld an 2 Fehlgeburten! Jedenfalls denken das die Ärzte! Denn nachdem die Wand weg war habe ich nun einen 14 Wochen alten Sohn daheim! Mach Dich nicht verrückt okay? Bei der nächsten Schwangerschaft wird alles gut!
von
MamaSteffi2013
am 11.06.2013, 21:03
Antwort auf:
Fehlgeburt
Vielen lieben Dank, liebe Steffi , für deine Worte :)) Ich freue mich für Dich mit und Du hast wirklich vollkommen recht!! Alles Gute!
von
AnnaMarielle
am 12.06.2013, 17:01