Hallo Fr. Höfel,
bin nun Ende 36. SSW - komme morgen in die 37.SSW und sollte bereits mit der Dammmassage beginnen. Da ich aber die ganze Schwangerschaft über mit einer Pilzinfektion und auch anderen Infektionen zu kämpfen habe weiß ich nich ob ich nun auch mit der Dammmassage beginnen kann. Habe momentan wieder eine Pilzinfektion - ist das Öl hier nicht schädlich für die Dammmassage bei Pilzinfektion? Bzw. darf man Wannenbäder nehmen wenn man einen Pilz hat?
Hätten Sie vielleicht noch einen "natürlichen" Rat für mich wie ich die Infektion wegbekommen könnte - ich möchte nicht schon wieder Zäpfchen usw... nehmen - vielleicht hilft ja mal etwas ganz anderes? Vielen Dank!
von
bärchen
am 02.11.2012, 08:19
Antwort auf:
Dammmassage
Liebe bärchen,
Pilze/ Keime bekommen die Oberhand, wenn das Milieu nicht stimmt. Eine Vorlage mit Quark oder Joghurt wird den ersten Juckreiz lindern.
Dann sollten SIE einmal schauen, wo es bei IHNEN hapert, dass die Keime/Pilze die Oberhand haben!
Die Frage ist ja, warum kehren die Infektionen und Mykosen immer wieder? Wo versteckt sich der Schwachpunkt in Ihrer Immunabwehr? Ein versteckter Diabetes, zuviel Süßes, übertriebene oder falsche Hygiene oder immer wiederkehrende Ansteckung durch den Partner .....oder, oder!?
Da sollte einmal genau geschaut werden. Der Pilz oder die Infektion ist immer nur das Ergebnis einer gestörten Immunabwehr.
Die Haut im Intimbereich ist nicht nur sehr empfindlich, es befinden sich dort auch viele Schweißdrüsen eines besonderen Typs, sogenannte apokrine Schweißdrüsen. Solche Drüsen befinden sich auch in den Achselhöhlen. Sie sondern ein Sekret mit vielen fettartigen und geruchsaktiven Stoffen ab, die zu unserer persönlichen Duftnote beitragen. In den Hautfalten des Intimbereichs kann sich zudem Feuchtigkeit halten, was die Entstehung von Ekzemen und Pilzinfektionen begünstigt. Die Schleimhaut des Intimbereichs ist mit unzähligen Mikroorganismen besiedelt, von denen einige für ein saures Milieu sorgen und eine wichtige Schutzfunktion ausüben. So wird verhindert, dass sich krankmachende Keime wie Hefepilze dort ansiedeln können. Zum Teil zersetzen diese Mikroorganismen Ausscheidungen des Menschen und können damit für einen unangenehmen Geruch sorgen.
Intimpflege wird von manchen Menschen vernachlässigt, während andere die Pflege übertreiben und oft auch ungeeignete Substanzen verwenden.
Da die Haut im Intimbereich zur Feuchtigkeit neigt, sollte man Unterwäsche aus saugfähiger Baumwolle bevorzugen. Das feuchtwarme Hautmilieu wird auch durch enge Hosen gefördert. Weite, luftige Kleidung aus Naturfasern kann vielen Hautproblemen in diesem Bereich vorbeugen.
Verwenden Sie für die Intimpflege nur Wasser.
Seife beeinträchtigt den Säuremantel der Haut und tötet die Mikroorganismen, die normalerweise die Haut besiedeln. Durch Beseitigung dieser Schutzbarriere kann eine Infektion mit Pilzen oder Bakterien begünstigt werden. Geeigneter sind synthetische Waschprodukte, sogenannte Syndets, die schwach sauer reagieren (pH-Wert etwa 5). Solche Syndets sollten, wenn überhaupt, nur schwach parfümiert sein.
Falls Sie ein Deodorant für den Intimbereich verwenden wollen, so darf dies keinesfalls Alkohol enthalten, da dieser die Schleimhaut reizt und austrocknet.
Spülungen der Scheide sind für die normale Körperpflege nicht notwendig. Sie stören nur die natürliche Scheidenflora, die vor Infektionen schützt.
Manche Frauen werden immer wieder von Pilzinfektionen der Scheide heimgesucht. Beispielsweise sind Diabetikerinnen häufig betroffen, da der Zuckergehalt des Uris ein günstiges Milieu schafft. Aber auch Frauen mit gesundem Stoffwechsel können befallen werden, wenn die natürlichen Schutzfaktoren wegfallen. Die natürliche Scheidenflora kann z.B. durch eine Antibiotikabehandlung oder übertriebene Intimhygiene geschwächt werden. Bis sich die Bakterienflora der Scheide davon erholt hat, ist das Risiko einer Pilzinfektion erhöht. Auch die Einnahme von hormonhaltigen Arzneimitteln wie der "Pille" kann ebenso wie die hormonelle Umstellung bei Schwangerschaft und Geburt eine Pilzinfektion begünstigen.
Dammmassage ist kein Problem.
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 02.11.2012