Frage: Bitte um Rat!

Fr. Höfel, ich bitte um Ratschlag. Bin mit drittem Kind schwanger, heute 35+5, also fast vollendete 36 ssw, soll mit 36+6 ein geplantes Sectio bekommen. Meine 2 Söhne habe ich per Sectio entbunden, einmal nach Einleitung, wurde CTG patologisch, MM war auf 5 cm. Das zweite mal Geburtsstillstand, bei fast vollständigen Öffnung des MM, hatte er mit Köpfchen wg. falsche lage nicht durchgapasst, wurde eine Woche vor Geburt gewendet von BEL in SL. Also alles etwas ungünstig verlaufen. Jetzt werde ich in einer der Uni-Kliniken betreut, mit vaginaler Entbindung wären sie einverstanden, aber mir geht's schlecht, ich habe absolute Stoffwechselentgleisung, stressbedingt. Also Einleitung war in meinem Fall schlecht denkbar, darum gleich Sectio. Ich habe dieses mal ein zierliches Kind, 2,6 kg, liegt auch schon mit Köpfchen im Becken, MM zu, Gebärmutterhals auf 3 cm verkürzt und aufgelockert. Seite 10 Tagen verspüre ich Schmerzen im Symphysenbereich und Leisten, kann schlecht laufen, weil Druck im Symphysenbereich stark beim Aufstehen ist und immer wieder gibt es Kontraktionen, die auch mal über 3-4 St. anhalten, dann weg sind. Ich hätte mir so sehr eine normale Entbindung gewünscht und fühle auch, daß ich eigentlich so weit bin, aber es passiert nichts. Was könnte ich denn tun um noch vor dem KS zu entbinden, denn habe ich in ca. 1 Woche. Und wie schätzen Sie meine Situation ein? Könnte es klappen? Danke im Vorraus.

Mitglied inaktiv - 10.12.2005, 12:03



Antwort auf: Bitte um Rat!

Wenn die Klinik mit einer vaginalen Geburt einverstanden ist kannst Du doch die Sectio jederzeit absagen. 36+6 ist ja auch ziemlich früh, wurde aber wohl nur wegen Deines eingeschränkten Alllgemeinbefindens so gelegt. Jetzt selber etwas für die vorzeitige Spontanentbindung zu tun wäre verfehlt, Du bekommst dann ein unreifes Kind (abgesehen davon sind "Einleitungsbemühungen" zu diesem Zeitpunkt de Schwangerschaft ziemlich sinnlos). Der Muttermundsbefund ist üblich für eine Mehrgebärende und gibt keinerlei Hinweise auf einen möglichen Geburtsbeginn. Du mußt Dich sicher entscheiden: festhalten an geplanter Sectio, Verlegung des Termins oder Abwarten spontaner Wehen mit großzügiger Sectio-Indikation.

Mitglied inaktiv - 10.12.2005, 17:48



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Liebe Schütze! Ich schließe mich der Antwort von Andrea an. Einleitungsversuche sind in Ihrem Schwangerschaftsalter wirklich noch nicht sinnig, denn bis zur 37. SSW gilt Ihr Kind als "Frühchen". Kinder sollten nicht frühzeitig "herausgeprügelt" werden... Was möchten Sie? Spontane Entbindung? Dann gehen Sie noch einmal zu ihrem Arzt und sprechen Sie ihn direkt darauf an. Zusammen werden Sie einen Weg finden... Lieben Gruß, Silke Angerstein.

Mitglied inaktiv - 11.12.2005, 00:26



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Ich habe schon mit meinem Frauenarzt und Frauenklinik alles besprochen. Es spricht nichts gegen einer vag. Entbindung, man kann aber nicht so lange warten, denn ich habe seit ca. 5 Wo. eine Ketoazidose, die nicht von BZ-Einstellung abhängt, sondern aufgrund von Stress, wir sind gerade noch am bauen, was mit 2 kl. Kinder nicht ganz einfach ist. Mein Diabetes ist gut eingestellt, HbA1C 4,5-5,1%, aber Ketoazidose kann sich keiner erklähren. Mir wurde schon in der 36 ssw geraten, das Kind zu hohlen, aber ich wollte bis 37, fast abgeschlossener 37 woche warten. Das Kind ist gut entwickelt und soll von Situation nichts abbekommen haben, sagen zumindest Frauen-, Kinderärzte und Endokrinologen. Ich habe einfach gehofft, daß doch in der Woche 37ssw, Wehen einsetzen. Meine Hebamme hat mir zur Rizinusöl geraten. Was könnte man noch tun. Ich habe je ständig das Gefühl, grade beim Laufen, daß das Kind gleich rausfällt,sehr starken Druck und Wehen, die aber nach einigen St. aufhören.

Mitglied inaktiv - 11.12.2005, 10:14



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Vom Hoffen allein werden keine Wehen einsetzen, und Rhizinus lange vor ET, noch dazu bei Zustand nach zweimaliger Sectio, ist absolut kontraindiziert. Wenn die Schwangerschaft aus medizinischer Sicht so lange vor ET beendet werden muß wird kaum ein Weg an der Sectio vorbei führen, wenn es nur ein "kann" ist solltest Du Dir darüber im Klaren sein, daß es noch mindestens bis zum Termin gehen kann. Die genannten Beschwerden sind typisch und nicht ungewöhnlich, der Streß beim Bauen, erst recht mit 2 Kleinkindern, macht es nicht besser. Das Kind aber wird, wenn überhaupt freiwillig, erst dann kommen können, wenn Du dazu bereit bist: d.h., es muß Ruhe einkehren. Warum sollte es von sich aus in eine so verzwickte Situation hineingeboren werden wollen? - Kein Hin und Her mehr, ob geplant oder nicht, auf die eine oder andere Weise, vor Termin oder Abwarten. Du MUSST Dich für eine Version entscheiden und dann aber auch Deinen Frieden damit machen. Hol Dir Hilfe dazu, fachliche und menschliche (am besten in EINER Person). Ganz wichtig: den Streß zu Hause reduzieren. Ein soziales Netz, das einen auffängt, ist nicht nur in der Schwangerschaft wichtig, sondern auch hinterher unerläßlich.

Mitglied inaktiv - 11.12.2005, 13:01