Hallo Fr. Höfel.
Mein Sohn,10 Monate,schläft mittags nicht allein ein.
Auch haben wir keine "strengen festen" Zeiten,da er gegen 10:30, oft noch ein Vormittagsschläfchen hält und somit nach dem Mittagessen nicht 12:00 schon wieder müde ist,sondern es auch mal 14:00 werden kann.
An anderen Tagen schläft er nur einmal,dann auch früher.
(Oder er schläft 11:30, auf dem Weg nach Hause vom Babyschwimmen, schon im Auto ein).
Quasi variiert es etwas.
Bisher handhabe ich es so,dass ich ihn auf dem Arm habe oder in die Trage nehme,da er oft kuscheln möchte und dann,wenn er müde ist, an mir dran einschläft und ich ihn ablegen kann. Jedoch ist die Länge des Schlafes dann meist nicht länger als max. 45 Min.
Lass ich ihn an mir dran, oder lege mich mit ihm hin, schläft er meist etwas länger.
Auch schläft er ab und an gern im KiWa ein.
Ich zweifelte bisher nicht an meinem Tun - jetzt aber deshalb,weil ich in meiner Familie öfter gefragt werde,warum ich ihn nicht in sein Bett lege - "er müsse es lernen allein einzuschlafen".
Probiert hatte ich dies schon öfter. Jedoch steht er dann immer wieder im Bett...spielt...ich sitze ewig nebendran...lege ihn immer wieder hin und wenn ich raus gehe (in der Hoffnung er schläft irgendwann ein), weint er und möchte zu mir.
Deshalb ging ich bisher den entspannteren Weg für uns beide. Und war der Meinung,dass er die Nähe einfach braucht.
Meine Familie meint,ich könnte es mir "versauen", wenn er mal in die KiTa geht (noch ein Jahr Zeit),
Am Abend haben wir das Ritual: stillen (nur noch zum Schlafen und nachts), danach singe ich ein Schlaflied,während wir kuscheln und lege ihn in sein Bett (im Elternschlafzimmer).
Nachts wird er,seit dem 6. Monat, 1-2 Mal wach (vorher schlief er durch) und ich stille ihn in meinem Bett. Danach schläft er sofort weiter.
Auch dies wird "kritisiert" und "müsse sich doch bald mal ändern".
Wie verhalte ich mich richtig???
Bisher dachte ich,ich gehe einfach auf die Bedürfnisse meines Babys ein.
von
Ginger32
am 25.05.2016, 23:00
Antwort auf:
Baby 10 Monate schläft mittags nicht allein ein
Liebe Ginger,
ich kopiere es heute abend schon das zweite Mal hier hinein!*g
"Verwöhnen"! Dieses Wort, welches viele Eltern in Bedrängnis bringt. Dieses Wort, was leider in unserem Sprachgebrauch so negativ besetzt ist und von Außenstehenden gerne als Abwertung benutzt wird, wenn sie etwas nicht gut heißen! Dabei ist verwöhnen was Tolles!
Fragen Sie doch mal andere Leute, ob sie gerne verwöhnt werden!
Ein paar Beispiele (ohne Ansehen der Person):
Mag Ihr Freund es, wenn man ihn verwöhnt? Ein paar Schnittchen für die Kumpels und ihn beim Fernseh-Fußball-Abend? Abends eine warme Mahlzeit? Rücken eincremen nach dem Baden? Das Bier holen, obwohl er selber gehen kann? Kuscheln vorm Fernseher? DAS ist Verwöhnen!
Mag Ihre (Schwieger)mutter es, wenn Sie Ihr aufmerksam zuhören? Wenn Sie Ihr zum Kaffee den Tisch nett richten? Mal eine kleine Aufmerksamkeit und sei es nur das Bemerken der neuen Frisur? DAS ist verwöhnen!
Mag Ihre Nachbarin es, wenn Sie die Tageszeitung von unten mit hochbringen etc....... usw.!
Fragen Sie mal Ihren Freund, wie es ihm gehen würde, wenn er von der Arbeit käme (nachdem er sich über die Kollegen geärgert hat und der Tag sowieso mies war) und Sie würden ihm einen großen Stopfen in den Mund schieben und ihn hin und her wiegen und ihm sagen: Schscht, ist alles gut! Schlaf ein bisschen......... oder geh nach nebenan und brüll da vor Dich hin! *grins*
Oder wenn Ihre (Schwieger)mutter das Neueste erzählen will und Sie hören gar nicht hin, sondern telefonieren mit der Freundin!
Zu unterscheiden ist verwöhnen (=besonders umsorgt werden; jeden Wunsch von den Augen abgelesen zu bekommen; einfach das Gefühl, etwas Besonderes zu sein) von verziehen (=maßlosen Wünschen nachgeben; unsinnige Dinge erlauben; inkonsequent sein etc.). Aber davon sind Sie im Moment weit entfernt.
Bleiben Sie gelassen und machen Sie genauso weiter - das gibt Ihrem Kind soviel Sicherheit.
Ein gut gebundenes Kind wird im Leben immer sicher sein. Aber um dieses "gut-gebunden-sein" zu erreichen bedarf es Jahre! Jahre, in denen dem Kind immer wieder signalisiert wird: ja, ich bin da! Ja, hier bist Du sicher! Ja, komm her, egal, was Du hast!
Dann kann ein Kind sich der Welt zuwenden.
Was wir immer vergessen: unsere Kinder sind noch nicht fertig, wenn sie geboren werden. Unsere Schwangerschaft ist zu kurz! Wir müßten ca. 2 Jahre schwanger sein, damit unsere Kinder sich alleine ernähren könnten (also Essen greifen und essen), kurz nach der Geburt aufstehen und loslaufen könnten (Gefahr entrinnen) und in kürzester Zeit kommunizieren könnten."
Sie versauen sich weder etwas, noch muss sich (von Ihnen ausgehend) etwas ändern. Wenn Ihr Kind soweit ist, wird es das von selbst tun!
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 26.05.2016
Antwort auf:
Baby 10 Monate schläft mittags nicht allein ein
Darf ich dir etwas dazu sagen?
Ich finde, du machst es genau richtig! Du begleitest dein Kind in den Schlaf, gehst auf seine Bedürfnisse ein und - du sagst es schon selbst: das ist der entspannteste Weg für euch beide! Wenn dich die Situation nicht stört und es deinem Kind damit auch gut geht, warum dann etwas ändern?
Es wird immer Menschen geben, die andererMeinung sind und es ist leider normal, dass alle anderen alles immer besser wissen... lass dich nicht verunsichern, sondern höre auf dein Bauchgefühl!
Ich habe meinen großen Sohn tagsüber immer zum Schlafen im Tragetuch gehabt, als er etwas älter wurde (vielleicht auch so mit zehn Monaten) habe ich ihn dann mittags in den Schlaf gestillt (und als er dann abgestillt war in den Schlaf gekuschelt) und bin bei ihm liegen gegeblieben, so hat er am ruhigsten geschlafen und mir hat die Pause auch gut getan.
Mit knapp anderthalb Jahren kam er in die Kita und das Schlafen dort war nie ein Problem - das ist ein anderer Ort mit anderen Umständen und Kinder können da hervorragend unterscheiden (du wirst dich wundern, was in der Kita alles geht, was Zuhause nie funktionieren würde...).
Auch nachts habe ich meinen Sohn damals nach Bedarf gestillt bzw zu uns geholt -und heute (er ist nun gut zwei) schläft er prima in seinem Zimmer.
Gib deinem Kind soviel Nähe wie du kannst - du wirst es niemals verziehen dadurch, im Gegenteil: es wird wissen, dass du immer da bist und dadurch eher leichter auf dich verzichten können.
Was die Kommentare anderer angeht: da musst du durch. Ohren auf Durchzug und drüber stehen!!
von
Caaro
am 26.05.2016, 21:13
