Frage: Nachtrag Therapie bei Lichen Sclerosus

Guten Tag Prof. Dr. Abeck, ich hatte ihnen letzte Woche einige Frage zur Therapie des Lichen sclerosus genitalis bei meiner Tochter (8) gestellt. Vielen Dank für den Tipp zur neuen Übersichtsarbeit. Sie sagten die Therapie mit Dermatop/Elidel sei zu schwach und die Entzündung nach meiner Beschreibung noch aktiv. Die Beschwerden sind jedoch seit Beginn der Behandlung verschwunden, kein Juckreiz, Einrisse oder Rötungen mehr. Zum Zustand der Haut: Die Weißfärbung ist an einigen Stellen komplett weg, dort sieht die Haut wieder normal und elastisch aus. Die Schamlippen sind wieder zart und rosa. An anderen Stellen ist die Weißfärbung zwar etwas verblasst, aber noch deutlich sichtbar. In diesem Bereich besteht noch eine leichte Hyperkeratose und die Haut glänzt noch etwas. - Ist diese Weißfärbung Anzeichen einer Entzündung und muss gänzlich weg, damit die Therapie erfolgreich und die Haut als erscheinungsfrei gilt? - Kann sich die Hyperkeratose auch nach 8 Wochen Behandlung weiter zurückentwickeln? - Würden Sie zu einer stärkeren Therapie raten obwohl die momentan eingesetzten Salben doch einige Wirkung zeigen? Ist Ecural oder Clobetasol bei Kindern Mittel der Wahl? - Was ist von anderen Therapiemöglichkeiten wie die Einnahme von Vitamin A, Thymussalben oder der Lichttherapie mit blauem Licht zu halten? - Die Prognose ist laut neueren Studien was die komplette Ausheilung in der Pubertät angeht eher verhalten. Oft würde die Erkrankung im Erwachsenenalter wieder auftreten. Deckt sich das mit ihrer langjährigen praktischen Erfahrung? Ich kann mir denken, dass ihre Zeit sehr knapp bemessen ist. Trotzdem würde ich mich sehr freuen wenn sie kurz auf jeden Punkt eingehen könnten. Es gibt mehrere betroffene Mütter, die sehr interessiert mitlesen. Ich danke ihnen von Herzen für ihre Mühe, sie geben uns viel Sicherheit damit.

von Anabell75 am 03.06.2016, 21:05



Antwort auf: Nachtrag Therapie bei Lichen Sclerosus

Ziel ist die klinische Erscheinungsfreiheit, Hyperkeratosen gehören nicht dazu. falls keine subjektiven oder objektiven Beschwerden mehr bestehen, kann erst einmal beobachtet werden unter Beibehaltung der Basispflege. Kortison und die Substanzen Pimecrolimus und Tacrolimus sind die einzigen für die gute Studien zur Wirksamkeit bestehen. Hormone machen keinen Sinn, die UVA1-Therapie istz wirksam aber keine Routinetherapie. Bei der Frage der Ausheilung muss ich den Angaben von kontrollierten Studien vertrauen.

von Prof. Dr. med. Dietrich Abeck am 04.06.2016



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