Behandlungsplan bei Rückkehr lichen sclerosus mit verklebten Schamlippen

Prof. Dr. med. Dietrich Abeck Frage an Prof. Dr. med. Dietrich Abeck Facharzt für Dermatologie, Venerologie, Allergologie

Frage: Behandlungsplan bei Rückkehr lichen sclerosus mit verklebten Schamlippen

Guten Abend, bei meiner 12 jährigen Tochter wurde 2015 lichen sclerosus diagnostiziert. Nach anfänglicher Kortisonbehandlung (Clobetasol) sind wir umgestiegen auf 0,1 % Protopic dann auf 0,03 % Protopic und anschliessend, ca. 6 Monate auf eine komplett behandlungsfreie Zeit, da war alles gut. Nun ist es vor kurzem leider wieder an zwei kleinen Stellen ausgebrochen, die auch weisslich verfärbt sind. Der Dermatologe hat nun geraten erneut täglich mit Protopic 0,1 % für 4 Wochen zu behandeln, dann umsteigen für weitere 4 Wochen auf 2 x wöchentlich, anschliessend wieder 4 Wochen lang 1 x wöchentlich. Leider haben sich nun auch die Schamlippen etwas verklebt, so dass die Harnröhre von den Schamlippen verdeckt ist. Dafür haben wir Xapro Salbe bekommen, die wir max 4 Wochen 1 mal täglich an den Stellen anwenden sollen. Öffnen sich die Schamlippen wieder und kann man beide Salben parallel anwenden? Was mich auch verwundert, warum wird die akute Entzündung nicht wieder mit Kortison behandelt? Ich hätte gern Ihre Meinung zu obigem Behandlungsplan und wüsste gern, was sie als langfristigen Behandlungsplan vorschlagen (zB. 1 - 2 x monatlich Protopic, 0,03, gibt es da gute Erfahrungswerte?) Ich bedanke mich schon einmal recht herzlich vorab, LG, Stefanie

von Stefanie1968 am 23.08.2016, 21:26



Antwort auf: Behandlungsplan bei Rückkehr lichen sclerosus mit verklebten Schamlippen

Rezidive bei der Erkrankung sind typisch. Ich würde mit dem Kortison beginnen (nach der aktuellen Leitlinie die Therapie der 1. Wahl!) und Protopic in Abhängigkeit vom Verlauf anwenden. Ob eine Dauertherapie mit 2xwöchentlicher Anwendung von Protopic ein Rezidiv verhindern kann, ist wegen fehlender Studein nicht eindeutig zu beantworten, es spricht meiner Meinung f. eine 6-monatige Rezidivprophylaxe nichts dagegen.

von Prof. Dr. med. Dietrich Abeck am 24.08.2016



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