Frage: Analekzem

Lieber Prof. Abeck, ich hatte Ihnen bereits zu dem Analekzem meines Sohnes (7) geschrieben, welches bereits seit 1,5 Jahren Probleme macht (begleitet von hierdurch bedingten Analfissuren). Er bekommt täglich Flohsamenschalen und abends tragen wir auf den Po Elidel auf. Lasse ich die Salbe mal 2 Tage weg, flammt es sofort wieder auf. Zusätzlich zu dem Ekzem am Po hat er seit Juni ein Gehörgangsekzem im linken Ohr (sehr schuppig). Außerdem sind uns auf dem Kopf 2 je ca. 2 cm große dick beschuppte Stellen aufgefallen. Entfernt man die Schuppen durch Öl, wirkt die Haut entzündet. Der Hautarzt hat uns ein spezielles Schuppenschampoo (Ket) verordnet. Dies löst die Schuppen, aber die Stellen bleiben und nach kurzer Zeit beginnt die Verschuppung erneut. Der Arzt (ist auch Proktologe) sieht diese ganzen Hautprobleme im Zusammenhang. Er meint, es könnte auch eine beginnende Schuppenflechte sein. Bei einem Epikutantest stellte sich lediglich eine Nickelallergie heraus. Darüber hinaus wurde vor zwei Jahren eine leichte Hausstaubmilbenallergie diagnostiziert, welche wir aber durch Encasings sehr gut im Griff haben. Die Neigung zu Allergien und Neurodermitis liegt in der Familie. Ich würde gerne Ihre Meinung zu alldem wissen. Aufgrund der sehr guten körperlichen Entwicklung unseres Sohnes schließen die Ärzte eine Darmerkrankung aus, er hat auch keine Bauchschmerzen oder Durchfälle, eher harten Stuhl. Ich habe wegen der oft diskutierten Nebenwirkungen schon Bedenken, den Po täglich mit Elidel zu versorgen. Und auch die anderen Hautstellen wollen nicht abheilen. Wie würden Sie therapieren? Welche Salbe/Creme würden Sie als Pflege für den Po bevorzugen? Vielen Dank für Ihre Mühe und ein schönes Wochenende!

von neltim am 28.08.2015, 08:33



Antwort auf: Analekzem

die jetzt zusätzlich befallenen Hautveränderungen sind typisch für eine Psoriasis, die auch erklärt, warum es immer wieder bei Nichteinsetzen von Elidel zum Rezidiv kommt! Bei der Behandlung der Psoriasis im Ohrbereich solte Elidel auch wirksam sein. Die entzündlichen Veränderungen im Kopfbereich benötigen zur Abheilung eine Behandlung mit einem topischen Kortison oder versuchsweise Dithranol. Wie im Analbereich sind Rezidive vorprogrammiert.

von Prof. Dr. med. Dietrich Abeck am 29.08.2015