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Diabetes bei Katzen - Erfahrungen

Thema: Diabetes bei Katzen - Erfahrungen

Hallo, gestern haben wir erfahren, dass unsere Katze (15J.) Diabetes hat. Die Anzeichen, wegen denen ich zum Tierarzt gegangen bin, waren vermehrtes Trinken und Gewichtsabnahme. Noch kenne ich ihre Werte nicht, am Montag ist der nächste Tierarzttermin. Dann besprechen wir, was zu tun ist. Aber ich würde gen vorher grob wissen, was auf mich zukommt. Muss ich zwingend Insulin spritzen? Braucht sie Spezialfutter? Vielen Dank schon mal für Eure Erfahrungen... Grüße, Andrea

Mitglied inaktiv - 03.10.2015, 22:32



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Guten Morgen Ich bin sonst nur stille Mitleserin, aber hier möchte ich dann doch etwas helfen. Ich hatte auch fünf Jahre einen Zuckerkater. Wir haben uns da durchgewuselt, es ist machbar. Du wirst um das Spritzen nicht drumherum kommen, wenn Du Deiner Katze helfen möchtest. Was Du brauchst, ist ein Testgerät, zum Blutzucker messen. Ich hatte damals eins von real,- ,da waren die Teststreifen recht günstig. Blut wird am Ohrrand entnommen und glaube mir,die Katze gewöhnt sich dran. Dann lass bitte ab sofort das Trockenfutter weg. Viel zu viele Kohlenhydrate. Nassfutter auf jeden fall ohne Sauce. Bei den Inhaltsstoffen steht Zucker an letzter position auf der Dose. Steht er nicht drauf, ist es vertretbar. Lass Dir bitte auf keinen Fall teures Spezialfutter vom Tierarzt andrehen. Es bringt nichts. Die meisten Tierärzte wissen nicht so sehr viel über Katzendiabetes. Versuch Dir ein bisschen was anzulesen. Es ist machbar. Katzen brauchen alle 12 Std Insulin, der Stoffwechsel läuft anders,als beim Menschen. Lass Dir bitte nichts anderes erzählen. Wünsche Dir und Deiner Katze viel Erfolg. Skrolly

von skrolly am 04.10.2015, 08:21



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Vielen Dank für Deine Antwort. Tja, das Futter werde ich umstellen müssen, ich weiß nur noch nicht, wie das im Hinblick auf unseren Kater funktionieren soll, der seeehr wählerisch ist. Er wird das neue Futter vermutlich nicht anrühren. Und wenn er das bisherige bekommt, kann ich ja fast nicht verhindern, dass die Katze da mitfrisst... Naja, wir werden sehen. Unsere Tierärztin ist auf Katzen spezialisiert, und ich hoffe, dass ich bei ihr auch weiterhin in guten Händen bin. Danke für Deine Tipps, ich werde mich mal ein bisschen schlau lesen... Grüße Andrea

Mitglied inaktiv - 04.10.2015, 08:58



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bei nafu musst dich durchtesten- macs, grau, schmusy fisch sind z.b kohlenhydratfreie sorten- gibt auch bei aldi und penny sorten ohne getreide und zucker trofu geht evtl hochweriges von macs- da es getreide und zuckerfrei ist- aber nur kleine mengen nd vorher mit doc klären

von LadyFLo am 04.10.2015, 10:57



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ivh füttere das von DM das Clasig ohne Zuckerzusatz der Tierarzt meinte das dies gut ist.. aber meine Katze ist auch nicht Zuckerkrank viel Erfolg mit deinem Kater..

von linghoppe. am 04.10.2015, 12:53



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Ich kenne Katzen, die den Diabetes durch Futterumstellung wieder losgeworden sind. Da war es allerdings Barf, hochwertige Dose reichte nicht aus. Gutes Dosenfutter ist aber ein Anfang. Es sollte proteinreich sein (mir fällt da als erstes Hermanns's Bio - die Beutelchen - ein) und kaum bis keine Kohlenhydrate enthalten. Trockenfutter und soßenhaltiges Nassfutter sind beide in hohem Maß ungeeignet (auch "getreidefreies" Trockenfutter ist voll mit KHs. Die kommen dann eben aus Kartoffeln statt aus Weizen - das macht keinen wesentlichen Unterschied). Wenn dein Kater gute Dose nicht annimmt, kannst du es stückchenweise (vorher plattgestrichen in einem Gefrierbeutel einfrieren) druntermischen. Dann funktioniert die Umstellung. Viel mehr kann ich leider nicht beitragen.

von miebop am 04.10.2015, 13:06



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Danke Euch allen für Eure Beiträge! Gleich habe ich den Tierarzttermin - vielleicht bin ich danach schlauer... LG Andrea

Mitglied inaktiv - 05.10.2015, 10:34



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...und ein bisschen beruhigt. Zwar waren die Werte der Katze wohl gigantisch hoch und seit letztem Donnerstag hat sie auch wieder 200g abgenommen, aber die Ärztin ist zuversichtlich, dass wir das in den Griff kriegen. Zunächst bekommt sie jetzt 3 Wochen lang ein spezielles Langzeitinsulin (Lantus), erstmal niedrig dosiert. Erst dann fangen wir mit den Messungen an, anscheinend wären die Werte jetzt nicht besonders aussagekräftig. Außerdem will man bei diesem besonders "trägen" Insulin verhindern, dass der Halter auf zu niedrige oder zu hohe Messwerte reagiert und für Dosis selbstständig anpasst. Dies würde nur zu Irritationen führen, weil das Insulin so schnell gar nicht anspricht. Dann die Messungen, anhand derer man sieht, ob bzw. wie man die Dosis anpassen muss. Und natürlich um ein Gefühl dafür zu bekommen, mit welchen Werten es der Katze wie geht... Erst als dritten Schritt sieht die Ärztin die Futterumstellung, v.a. weil sie weiß, wie futtersensibel unsere beiden sind. Eventuell reicht erstmal die Insulingabe. Wenn nicht, werde ich versuchen, langsam umzustellen. Jetzt bin ich erstmal auf heute Abend gespannt, wenn ich sie das erste Mal spritzen muss. Die Tierärztin hat von Katzen berichtet, die sich ihre Spritze regelrecht "abholen", weil sie merken, wie gut ihnen das Insulin tut. Naja, ein bisschen hoffen darf man ja LG, Andrea

Mitglied inaktiv - 05.10.2015, 15:14



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Katzendiabetes ist ein komplexes Thema. Als ich las, deine TÄ will lantus geben, war ich schon positiv gestimmt. Lantus ist ein Langzeitinsulin, das ist deutlich besser für Katzen als das üblicherweise zuerst verabreichte Caninsulin. Bei Can wirkt das Insulin sofort und schnell, innerhalb von ca 4 Stunden ist es aber so ziemlich aufgebraucht. Die Katzen müssen unter Can ihr Futter komplett zur Spritze auffressen und dürfen dann die nächsten 12 Stunden nix mehr haben. Bei Lantus, einem Langzeitinsulin verhält es sich anders. Dieses Insulin wirkt nicht so stark am Anfang wie Can, dafür hält es aber deutlich länger. Somit muss man nicht die komplette Mahlzeit zur Spritze geben, sondern kann sie teilen. Ein Teil zur Spritze, den Rest später "zur freien Verfügung". ABER NIEMALS würde ich Insulin in ein Tier spritzen, ohne die BZ - Werte zu kennen. Das würde ein menschlicher Diabetiker niemals machen. Normaler- und richtigerweise läuft es so: Du entscheidest dich für eine täglich Spritzzeit. Morgens und abens um 7/19 Uhr zum Beispiel. Die 12 Stunden sollten ziemlich genau eingehalten werden! Morgen früh um 7 Uhr nimmst du den BZ-Wert deiner Katze. Dann wird gefüttert, wenn du einen Teil Futter in deine Katze bekommen hast, dann spritzt du eine geringe, festgelegte Dosis. Dann machst du ein Tagesprofil. D.H. Du nimmst Stündlich den BZ-Wert deiner Katze. Nur so erkennst du, wie die Dosis Insulin auf den Katzenkörper reagiert. Am Anfang ist es noch viel Messerei, aber später reicht es, wenn man vor der Spritze misst und abends z.B. nochmal einen wert nach 1-2 Stunden. Welche Dosis hat deine TÄ vorgeschlagen? Lantus ist ein U100er Insulin. Can ein U40er. Ich hoffe, sie rechnet entsprechend um!!! Wurde der Fructosaminwert genommen? Der ist unerlässlich für eine gesicherte Diabetesdiagnose. Ich schätze, die Zähne deiner Katze sehen fürchterlich aus? Dort sehe ich bei den meisten Zuckerkatzen den Hasen im Pfeffer liegen... LG Melli

von Melli130 am 05.10.2015, 16:02



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http://www.diabetes-katzen.net/ Helgas Katzendiabetesseite gibts leider nicht mehr, aber auch auf dieser Seite lernst du sehr sehr viel über Katzendiabetes. Lies dich dort mal ein wenig ein.

von Melli130 am 05.10.2015, 16:06



Antwort auf Beitrag von Melli130

Achja, Insulin ist kein Medikament, ,welches erst eine Wirkzeit aufgebaut werden muss. Es landet im Körper, es tut seine Arbeit. Und das in der Regel sofort und nicht erst nach ein paar Wochen...

von Melli130 am 05.10.2015, 16:07



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Danke für Deine Beiträge! Die Seite, die Du verlinkt hast, habe ich bereits "angelesen". Ebenso die Seite "katzendiabetes.info". Da muss ich nochmal mit ein bisschen mehr Zeit ran. Das mit der sofortigen Wirkung ist natürlich grundsätzlich richtig. Aber Duesdd hier ist ja ein Basal- Insulin, das wohl erst nach 48 Stunden den Wirkstoffpegel aufgebaut hat und dann eben alle 12 Stunden nachgedüritzt wird. Insofern kann ich die Sorge schon verstehen, dass jemand seine Ykatze in den Unterzucker spritzen könnte, wenn er meint, er müsse wegen zu hoher Blutzuckerwerte mal eben eigenmächtig die Dosis anpassen (was hier so kurzfristig ja gar nicht funktionieren würde). Bei dem, was ich bisher so gelesen habe (und auch lt. den Aussagen des Praxisteams) ist es inzwischen nicht ungewöhnlich, so vorzugehen, dass man eben erst mal spritzt und erst später misst - anscheinend unterscheiden sich vor allem in diesem Punkt Veterinär- und Humanmedizin (ich muss ihr das jetzt so glauben, ich bin kein Arzt und habe bisher nur Kenntnisse, was den Human-Diabetes angeht). Wir beginnen mit 2x 1,5 Einheiten/Tag. Bei einem gemessenen Wert von 506 mg/dl sollte das ok sein. Der Fructosaminwert würde bestimmt, den genauen Wert habe ich jetzt allerdings nicht im Kopf. Ich hatte mir nur den HbA1c gemerkt mit 777 mg/dl... Die Zähne sind bemerkenswerter Weise sehr in Ordnung, in 15 Jahren mussten wir nur einmal Zahnstein entfernen lassen, sonst ist alles super. Lg, Andrea

Mitglied inaktiv - 05.10.2015, 17:04



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...für die vielen Rechtschreibfehler und Autokorrekturen - ich habe vom Handy aus geschrieben

Mitglied inaktiv - 05.10.2015, 17:07



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Hallo Andrea, ich hab mich blöd ausgedrückt, bzw. habe nicht genügend Infos zu der Dosierung geschrieben. Es ist richtig und wichtig, dass man die Dosierung nicht mal eben so erhöht. So war das auch gar nicht gemeint :-) Wichtig ist, dass man den Ausgangswert kennt, um zu sehen, was das Insulin im Körper bewirkt. Hat man keinen Ausgangswert, ist der Wert, den du später misst, hinfällig. Ein ganz wichtiger Aspket bei der Einstellung ist der Somogij-Effekt. Leider kennen den viele TÄ gar nicht. Angenommen, du spritz in einen 400er BZ-Wert eine zu hohe Dosis. Dann schiesst der BZ beispielsweise innerhalb von zwei Stunden enorm nach unten. Also schnell oder tief. Dann schützt sich der Körper, indem er alle Zuckerreserven, die er hat entgegensetzt, um eine Unterzuckerung zu verhindern. Somit schiesst der BZ dann innerhalb kürzester Zeit wieder in die Höhe. Somit hast du vielleicht nach 5 Stunden einen BZ von 500. Wenn du gerade in der Anfangszeit nicht die Zwischenwerte kontrolliert hast, dann siehst du nur einen hohen Anfangswert und zur nächsten Spritze wieder einen enorm hohen Wert. Denkst also, die Dosis ist zu niedrig und erhöhst. Das ist natürlich völlig falsch, denn eine geringere Dosis wäre hier angebracht. Ich habe das ganze jetzt ziemlich vereinfacht erklärt, natürlich ist dieser Vorgang viel komplexer, aber das würde hier den Rahmen sprengen ;-) Es gibt noch soooviel dazu zu sagen. Ich finde es super, dass du dich so sehr bemühst und schon soviel liest. Mach weiter so und ihr seid auf einem guten Weg. Achja und google mal die Zahnkrankheit FORL ;-) Ich dachte auch immer, meine Katzen hätten gute Zähne, sahen auch von außen super aus... Letztenendes waren bei beiden die Zähne schuld an der Diabetes. Nachdem die verfaulten Wurzeln entfernt wurden, konnte ich zusehen, wie die BZ-Werte immer besser wurden :-)

von Melli130 am 05.10.2015, 21:06



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Hallo Andrea Mal angenommen,Deine Katze hat einen BZ-Wert,der im grünen Bereich liegt (und das kann durchaus vorkommen) dann schiesst Du sie ab. Messen-Fressen-Spritzen heisst die Zauberformel. Gerade Lantus wirkt noch nach Stunden. Welche Spritzen hast Du? Für Lantus brauchst Du die U100 Spritzen mit der orangenen Kappe. Ein Pen funktioniert nicht bei Tieren,weil der noch nachtropft und Du das bei diesen Minidosierungen nicht kontrollieren kannst. Wieviele IE spritzt Du denn als Sicherheitsdosis? Liebe Grüße Skrolly

von skrolly am 05.10.2015, 21:29



Antwort auf Beitrag von skrolly

Hallo, ich habe die BD Microfine, die mit der orangenen Kappe, die auf max. 50 Einheiten ausgelegt sind. 1,5 IE (die wir spritzen) sind da aber recht schwer abzulesen, daher hat die Tierärztin geraten, die Microfine für max. 30 Einheiten zu besorgen, da ist die Skalierung besser. Danke für den Hinweis, ich steh glaub ich noch ganz am Anfang... Grüße, Andrea

Mitglied inaktiv - 06.10.2015, 06:42



Antwort auf Beitrag von Melli130

Also, ICH find's super, wieviele Gedanken ihr Euch um meine Katze macht! Ich denke, ich muss mich halt da noch reinfinden, aber das wird schon. Gestern Abend bei der ersten Spritze war alles völlig easy, ich glaub, sie hat die Nadel gar nicht gemerkt... Wir schauen jetzt einfach mal wie's läuft und im Notfall kann ich die Ärztin jederzeit anrufen - und hier weiß ich ja jetzt auch, dass und wen ich fragen kann Danke & Grüße, Andrea

Mitglied inaktiv - 06.10.2015, 06:46



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Hallo noch mal Besorg Dir bitte auf jeden Fall aus der Apotheke "Jubin", Das ist eine Glucose-Lösung die Du im Falle einer Unterzuckerung der Katze ins Maul geben kannst, wirkt recht schnell über die Schleimhaut. 1,5 IE finde ich als Startdosis viel. Vor allem, wenn man nicht weiß, in welchen Wert man hinein spritzt. Trotzdem ein Lob an Deine TÄ, dass sie direkt mit Lantus anfängt und nicht mit Can-Insulin. Viel Erfolg Skrolly

von skrolly am 06.10.2015, 20:23



Antwort auf Beitrag von skrolly

Jubin hab ich gleich von der Tierärztin bekommen, zusammen mit den Spritzen (und einer Ampulle Wasser und einem kleinen Kuscheltier - damit sollte ich das Insulinspritzen üben war aber nicht nötig, habe lange Insulingabe-Erfahrung, wenn auch "nur" beim Menschen). Auch ein Messgerät hab ich inzwischen hier. So bin ich auf der sicheren Seite und wenn doch mal was sein sollte, hab ich Werte, die ich der Tierärztin vorlegen kann... Danke!

Mitglied inaktiv - 06.10.2015, 22:14