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Rohfütterung Katzen, Miebop bitte auch

Thema: Rohfütterung Katzen, Miebop bitte auch

Es wird ja immer gesagt, Katzen sollen frei Zugang zum Futter haben. Wie handhabt ihr das bei Rohfütterung? Wir haben im Moment regelmäßige Zeiten, frisches Fleisch möchte ich eigentlich nicht herumliegen lassen. Falls wichtig: die beiden sind Freigänger, allerdings nur stundenweise, also eher kurze Spaziergänge, dann stehen sie wieder auf der Matte. LG Jule

von Weiberhaushalt am 20.02.2017, 19:44



Antwort auf Beitrag von Weiberhaushalt

Was sind denn deine Bedenken, warum du rohes Fleisch nicht stehen lassen magst? Verderben tut es nicht schneller als Dosenfutter. Ich füttere supplementiertes Rohfleisch (= Barf, ich mag den Begriff nur nicht) drei- bis fünfmal täglich und das steht es eben da, bis es alle ist. Manchmal sind die Katzen auch ein paar Stunden ohne Futter (nicht länger als vier Stunden). Bei gesunden, ausgewachsenen Tieren muss nicht grundsätzlich immer Futter dastehen, sie sollten aber mehrmals am Tag die Möglichkeit haben über einen längeren Zeitraum ihrem Häppchenfressen nachzugehen. Supplementierst du das Rohfleisch? Das wäre wichtig. Wenn du es nur zwischendurch in geringeren Mengen fütterst, reicht es Eierschale hinzuzufügen. Bei regelmäßiger Fütterung sollte es schon vollständig supplementiert sein - mit natürlichen Supplementen, nicht "nur" mit Felini Complete etc (meiner Meinung nach).

von miebop am 21.02.2017, 11:45



Antwort auf Beitrag von miebop

Danke für deine Antwort. Das Problem ist unser "kleiner Staubsauger", seit einem knappen halben Jahr aus dem Tierschutz bei uns. Er frisst und kennt kein Ende. Ich glaube, er würde in ganzes Huhn verdrücken und noch immer nicht aufhören. Das heißt einerseits, ich müsste wirklich Unmengen Futter bereithalten, er frisst wirklich, bis nichts mehr da ist. Egal wie viel. Sein Kumpel ist von der langsamen Sorte. Gemütlich, gutmütig. Der bekäme mit Sicherheit nichts ab, außer seinem ersten Stückchen. Die Frage ist jetzt tatsächlich, soll man soviel rohes Fleisch hinstellen, bis der Kleine aufhört und für den anderen noch etwas übrig bleibt? Wir haben es mit " sattfressen lassen" probiert ( auch über viele Tage), ein Pfund würde allein der Kleine fressen. Er wird also insoweit rationiert, dass er die empfohlene Futtermenge nicht ständig extrem überschreitet. Trotzdem hätte ich es gern anders, aber eine Lösung ist nicht in Sicht. Achso, supplementiert wird. Liebe Grüße

von Weiberhaushalt am 21.02.2017, 17:47



Antwort auf Beitrag von Weiberhaushalt

In Kürze: Ja, fressen lassen. Und mal den Fettgehalt im Barf checken (welches Fleisch fütterst du? Wie hoch ist der Rohfettgehalt, wie berechnest du die Supplemente? Wenn du natürlich supplementierst, ergeben 10 Prozent Rohfettgehalt ca. 7-8 Prozent Fettgehalt im Futter. Und deine Katzen sind Freigänger. Winter ist auch. Winter ist sowieso eine ganz schlechte Zeit zum Rationieren, bei Freigängern umso mehr. Deswegen: Ja, fressen lassen (s.o. :-) ). Ich tippe mal, dein Kater kompensiert Hungererfahrungen aus der Vergangenheit. Das gibt sich, wenn er regulär genug (genug ist es, wenn ein Rest im Napf bleibt - 3-5 mal täglich!) zu fressen bekommt. Ein paar Tage reichen da sicherlich nicht - rechne mal eher in Wochen, ggf. Monaten. Dann: Katzen brauchen auch eien Zeit, bis sie die Umstellung von Dosenfutter (mengenmäßig mehr) zu Barf (weniger Menge, höhere Energiedichte) durchlaufen haben. Viele Katzen fressen anfangs verhältnismäßig zu viel. Wie alt ist dein Kater? Junge Katzen sollten grundsätzlich nicht rationiert werden. Und. Im Zweifel guck auch mal auf den Nährstoffgehalt, insbesondere die Mineralstoffzusammensetzung vom Futter. Meistens liegt es am Fett (und an der Biografie der Katzen), wenn sie zu viel fressen (mehr Fett = höhere Energiedichte, zu wenig Fett macht Vielfraße, weil die Katzen versuchen die Energie aus (mehr) Protein zu ziehen). Aber auch Zinkmangel oder Kupfermangel z.B. können Gewichtszunahme bedingen. Wie supplementierst du denn? Welcher Kalkulator(en)? Oder mit Fertigsupplementen (welche?)? dubarfst.eu ist ein gutes, wenngleich etwas unübersichtliches Forum, um Infos übers Barfen zu bekommen. Da mitzulesen schadet in keinem Fall - falls dus nicht sowieso schon machst. Katzen zu barfen ist nicht soo superleicht, weshalb ich immer mahne, dass man sich da einlesen muss, sonst ist das Risiko zu groß, dass man auf Dauer der Gesundheit der Katzen schadet. Richtig gemacht ist es eine tolle Sache, aber m.E. braucht man dazu schon mehr als bloße Basiskenntnisse von Katzenernährung. Ggf. geriatrisches Blutbild machen. Aber grundsätzlich gehe ich davon aus, dass dein Kater einfach nur mal die länger andauernde Gelegenheit braucht, um wirklich zu lernen, dass immer genug Futter da ist.

von miebop am 21.02.2017, 21:34



Antwort auf Beitrag von miebop

Hallo, vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Er ist nicht unser erster Kater/Katze, auch das Barfen machen wir schon lange. Katzen sind gesund, auch der Kleine. Werte in Ordnung. Er ist aber tatsächlich der erste, der trotz Rohfutter kein Maß kennt. Beim ersten Kennenlernen noch beim Tierschutz war das so, er wurde uns dort gleich so vorgestellt. Der erste Anblick war Max mit Kopf im Futter. Und so ist er eben geblieben. Wahrscheinlich müssen wir wirklich weiter Geduld haben und ihm das Vertrauen geben, dass es genug gibt. Liebe Grüße

von Weiberhaushalt am 22.02.2017, 20:34