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Maulschleimhautenzündung bei Katzen - Wer kennt sich aus?

Thema: Maulschleimhautenzündung bei Katzen - Wer kennt sich aus?

Hallo, unser Kater hat eine Maulschleimhautentzündung. Er hat dagegen mehrere Male Antibiotika bekommen, anfangs noch zusätzlich Cortison und Metacam (das Metacam bekommt er weiterhin). Die Entzündung war erst rückläufig. Jetzt ist sie wieder schlimmer geworden. Fressen tut unser Kater zum Glück weiterhin. Der Tierarzt sagte schon, dass sich das lange hinziehen kann und/oder chronisch werden kann. Gelesen habe ich das auch :-( Unser Katerchen ist 8 Jahre alt und hat zwar Zahnstein, aber altersgemäß nicht besonders viel, meinte der Tierarzt. Wir werden jetzt einen Termin vereinbaren, um den Zahnstein zu entfernen. Der Tierarzt schlug vor, dass man auch die Zähne ziehen könnte. Er warnte mich aber, dass er nicht garantieren könnte, dass es hilft. In 80-90 Prozent aller Fälle ist die Entzündung wohl damit besiegt. Wenn bei einer Katze vor allem der Bereich der hinteren Backenzähne betroffen ist, meinte unser Tierarzt, würde das Zahnziehen leider nach seiner Erfahrung nicht so gut anschlagen. Eine Chance bestünde aber. Und ratet mal, welcher Bereich bei unserem Kater betroffen ist- natürlich der hintere Bereich des Mauls. Diese Maßnahme, alle Zähne zu ziehen, erscheint mir aber noch zu früh, man kann das nicht mehr rückgängig machen…Ich weiß nicht - musste das jemand von euch schon bei seiner Katze machen lassen? Wie kommen sie danach beim Essen und -vor allem als Freigänger- und Kater, der sein Revier verteidigen will- damit zurecht? Wie schlimm war es wohl mit den Schmerzen für eure Katze nach dem Eingriff? Wäre es vielleicht sinnvoll, "nur" die Backenzähne ziehen zu lassen? Ich habe gelesen, dass man es auch mit Globuli versuchen kann. Hat das jemand hier probiert? Leider hören sich die Behandlungsmöglichkeiten -bis auf das Zahnziehen- und auch das hilft ja nicht immer- alle nicht so erfolgversprechend an… Wenn jemand Tipps und Erfahrungen hat, bitte her damit ;-) Vielen Dank schon mal!

von marie74 am 29.01.2015, 00:47



Antwort auf Beitrag von marie74

Maulschleimhautentzündung, d.h. Stomatitis kann viral, bakteriell oder sonstwie begründet sein. Eines der häßlichen Mysterien in der Katzenheilkunde. Einer meiner Kater hatte Stomatitis, aufgrund ihrer Erfahrung hatte meine Tierärztin im Zeitablauf eine Korrelation zwischen Stomatitis und dem Bakterium Bartonella henslae gesehen. Tatsächlich testete mein Kater positiv auf Bartonella henslae, bekam die entsprechenden Antibiotika und ist seitdem symptomfrei. Ich weiss nicht ob das bei deiner Katze untersucht wurde, wäre halt mein Tipp.

von Pamo am 29.01.2015, 09:09



Antwort auf Beitrag von marie74

Wenn das bakteriell bedingt ist, kann man dagegen behandeln (Erregernachweis und passendes Antibiotikum, nicht einfach blinde Antibiose!) Bei viraler oder anderer Ursache (FORL zB) kann man wenig machen - ichgehe mit meinen Katzen in solchen Fällen zu einem Zahnspezialisten, lasse dental röntgen (!) und entscheide direkt im Anschluss, was gemacht wird. Katzen leben gut ohne Zähne, Zahnschmerzen schädigen sie aber in mehrfacher Hinsicht. KEIN Cortison. Wnnn überhaupt dann nur nach umfassender Diagnostik. Cortison steht im Verdacht solche Entzündungsprozesse chronisch zu machen. Metacam würde ich nicht dauerhaft geben - wenn der Kater Schmerzen hat und die Entzündung behandlungsresistent ist, müssen die Zähne raus.

von miebop am 29.01.2015, 15:30



Antwort auf Beitrag von marie74

Gut, danke schön für eure Tipps! Dann werde ich wohl so vorgehen, dass ich einen Termin fürs Zahnsteinentfernen mache, dabei wird unser Kater eh eine Narkose brauchen. Dabei könnten sie ihm gleich Blut abnehmen und in Ruhe röntgen, oder? Unser Tierarzt kann mir die Röntgenbilder auch mitgeben, wenn ich damit dann zu einem Tierarzt möchte, der z.B. auf Zähne spezialisiert ist. Wir hatten schon eine langandauernde Erkrankung bei unserem "Kampfkater" nach einem Katzenbiss, wo uns der Tierarzt von sich aus an einen Spezialisten verwiesen hat. Ich werde mich mal schlau machen, wo hier ein Tierarzt ist, der auf Zahnerkrankungen spezialisiert ist.

von marie74 am 29.01.2015, 17:49



Antwort auf Beitrag von marie74

Dein "Haus"tierarzt wird kein dentales Röntgengerät haben. Besser ist es, direkt zu einem Spezialisten zu gehen, der dental röntgen kann. Dann muss die Katze auch nur einmal in Narkose. Man darf das übrigens auch selbst entscheiden und muss nicht auf die Überweisung warten. :-) Eine gravierende Maulschleimhautentzündung wie Du sie beschreibst, kommt nicht von "nur" Zahnstein. Ich würde das dringend in Richtung FORL abklären lassen und das geht nur mit dentalem Röntgen. Jede dritte Katze unter 5 und jede zweite Katze ab 5 Jahren ist davon betroffen - und ich möchte meinen, dass die Dunkelziffer weit höher liegt, weil oft die Zeichen einfach verharmlost werden und rumprobiert wird (wie Dein Tierarzt es bei Deinem Kater auch macht). Das geht so dermaßen auf Kosten der Gesundheit (die Entzündung, die Schmerzen, die Medikamente - Metacam! -, die Nieren, ...) und Cortison ist in diesem Zusammenhang unnütz bis schädlich.

von miebop am 30.01.2015, 00:00



Antwort auf Beitrag von marie74

LG Melli

von Melli130 am 31.01.2015, 13:28