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Einzug Welpe

Thema: Einzug Welpe

Hallo. Im juli wird ein Labrador Welpe mit ca 12 Wochen bei uns einziehen. Könnt ihr mir tipps geben was wir alles besorgen müssen? Wo sollte der Welpe am besten schlafen? Und auf was? Decke Korb..? Habt ihr tipps zum stubenrein werden? Es wird unser erster Hund daher bin ich für jeden Tipp dankbar ☺

von melanie84 am 24.05.2016, 17:13



Antwort auf Beitrag von melanie84

Ich häng mich dran (auch Juli, auch 12 Wochen, aber Pudel) und habe noch eine zusätzliche Frage: Soll der Schlaf-/Ruheplatz (Körbchen, Decke, Box, was auch immer) tags im Wohnbereich und nachts oben bei den Schlafzimmern stehen (wir wohnen auf zwei Etagen), also "mitgenommen werden", oder soll ich mehrere Teile anschaffen, die jeweils immer an der gleichen Stelle liegen bleiben?

von mamabianca am 24.05.2016, 19:20



Antwort auf Beitrag von melanie84

Als erstes stellt euch mal auf kurze Nächte ein:) Unsere hat anfänglich in ihrem Transportkorb geschlafen. Das hat den Vorteil, dass sie sich gemeldet hat, wenn sie mal raus musste, weil sie regulär ihre Schlafplätze nicht beschmutzen. Hat bei uns prima funktioniert, aber einer muss wie mit Baby mit wachen Ohr schlafen. Dann muss es auch schnell gehen, weil sie nicht lange einhalten können. Am besten bei euch in der Nähe schlafen lasse, ruhig im Schlafzimmer. Und auch tagsüber immer drauf achten. Pieseln geht schnell, wenn sie müssen, müssen sie. Also immer kurz raussetzen, wenn es soweit sein müsste. Und wenn sie groß müssen, dann machen sie einen 'Kötteltanz', sprich sie kreiseln. Warum habe ich bis heute nicht rausgefunden, aber sie tun es. Dann auch flugs schnappen und raus. Und dann auch immer loben!! Am besten "prima" sagen. Nicht fein, klingt wie nein, kann zu Missveständnissen führen. Aber bitte nicht bestrafen, wenn was ins Haus geht. Das passiert und sie lernen es noch! Wir haben übrigens bei unserer immer gesagt, "mach Pipi". Das hat sie dann verinnerlicht; wenn wir heute mal ohne Hund unterwegs sind, schick ich sie sicherheitshalber in den Garten mit Kommando. Dann kann man sie ein paar Stunden alleine lassen ohne dass sie Not leidet. Aber alleine lassen kommt erst später. Im Wohnzimmer hatte sie ihr Hundebettchen, da sollte sie auch ihre Ruhe haben, wenn sie wie ein gefällter Baum hundemüde umfällt. Wichtig, dass man sie dann auch in Frieden lässt. Halt ein Rückzugsort, wo auch Kinder drauf Rücksicht nehmen müssen. Ausgeschlafener Hunde sind ausgeglichene Hunde:) Manchmal haben die Eindrücke sie überrannt, dann ich sie wie ein Irre um den Tisch gerannt und konnte nicht mehr stoppen, halt wie ein überdrehtes Kind. Dann kam auch der Transportkorb zum Tragen: rein, kurzes maulen und binnen Sekunden in Tiefschlaf gefallen. Ich empfehle Kaurollen für den Zahnwechsel (z.B. getrockenete Rinderhaut von Barkoo oder Trixie - Trixie gib es bei Obi mit Tierabteilung in einer 100er-Packung), sonst muss alles herhalten, was bissfest ist. Auch solche Sachen, wie Schuhe in den Korb zu schleppen, kann man dann mit Kaurollen zum Tauschen anbieten. Bewahrt euch die Beißhemmung! Am besten geht es, wenn ihr sie mit andern Welpen toben lasst. Oder ihr könnt das auch tun: d.h., wenn ihr tobt und sie zwickt zu dolle, müsste ihr quitschen und das Spiel kurz unterbrechen. So wie Welpen es auch machen. Das ist besonders wichtig, wenn Kinder im Haushalt leben! Außerdem würde ich die ersten zwei Jahre keine Ball- und Zerrspiele machen. Beides ist nicht förderlich für einen Familienhund. Die Spiel fördern sonst den Jagdtrieb und auch das Beuteverhalten. Obwohl bei uns keine kleinen Kinder mehr im Haushalt lebten, war es uns wichtig, einen verträglichen Hund zu haben, weil es hier von Kindern wimmelt. Und Hunde sollten weder einem Ball hinterrennen noch anderen Tieren. Stört keine Kinder und Katzenhalter sind auch dankbar. Lieber Aportierspiele als stupide Rennspiele, die kann man später machen, wenn sie gefestigter sind. Das macht dem Tier Spaß und er wird geistig gefordert. Wenn es draußen mal richtig schüttet und der Spaziergang kurz ist, machen wir im Haus Suchspiele: wir verstecken etwas und sie sucht es. Das ist so wertvoll wie ein Spaziergang und macht den Hund auch glücklich. Aber das kommt erst später. Nur das der Grundstein schon mal gelegt wird. Super wichtig: wenn ihr keienen ängstlichen Hund haben wollt, wenn ihm etwas im Alltag Angst macht: auf keinen Fall trösten!! Sonst verstärkt ihr das Gefühl, dass etwas 'nicht in Ordnung' ist. Ganz schlecht. Geht auch mir ihr an der Straße spazieren, damit sie weiß, Autos sind groß tun aber nix. Silvester: wenn die Böllerei losgeht ganz normal bleiben, der Hund orientiert sich an euch: bleibt ihr gelassen, bleibt es der Hund auch! So ist es mit allem. Seit ihr gestresst, ist es der Hund auch. Das gleiche bei Gewitter, entspannt bleiben und den Hund am besten nicht beachten. Unsere pennt bei Gewitter und Silvester liebt sie die Menschenansammlung:) Ist eine Angst erstmal verinnerlicht, ist es sehr schwer, sie wieder los zu werden! Ja ansonsten empfehle ich unbedingt eine Hundeschule! Für Anfänger absolute Pflicht. Es gibt so viele Vorurteile und Missverständnisse, dann passieren auch keine Fehler, die man hinterher mühsam ausbügeln muss. Viel Glück, viel Spaß und macht vieeeeeeeeeeeele Bilder. Die wachsen so schnell, dass man es kaum glauben kann:)

von Alhambra am 24.05.2016, 20:10



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Danke für diese ausführliche Antwort Dann spricht wohl nichts dagegen, wenn der Transportkorb zum Transport, für die Nacht und auch als Rückzugsort am Tag genutzt wird? (Er kann an 2 Seiten und auch oben geöffnet werden, der Hund wäre also nicht zwangsläufig darin eingesperrt.)

von mamabianca am 24.05.2016, 21:03



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Wenn der Welpe die Box als etwas Positives erfährt von Anfang an, dann wird er sich nicht eingesperrt fühlen und sie gerne benutzen. Unser Welpe scheint manchmal direkt froh, wenn er sich in seine " Höhle " zurückziehen kann und weiß, dass ihn darin keiner stört. Und es hat auch anfangs geholfen, wenn er mal total aufgedreht war, um darin wieder runterzukommen. Er wurde dann sofort ruhig darin und schlief umgehend ein. So, jetzt habe ich mich mal eingemischt ;-))

von roxithro am 24.05.2016, 21:11



Antwort auf Beitrag von melanie84

Unser Labradorwelpe schläft seit er zu uns kam in einem sogenannten Kennel. Allerdings kannte er den schon von der Züchterin. Das nächtliche Schlafen darin war also von Anfang an kein Problem, bei geschlossener Tür. Wir haben ihn, wenn er eingeschlafen war, dort hinein gelegt. Nach einiger Zeit ging er abends von alleine rein und auch tagsüber liegt er gerne darin. Der Vorteil ist ( wie oben jemand schrieb), dass sie sich dann nachts melden, wenn sie müssen. Da unser Sxhlafzimmer im ersten Stock liegt, schlief er von Anfang an im Wohnzimmer ( schneller Zugang zum Garten ). Damit ich ihn nicht überhörte und er sich nicht verlassen fühlte am Anfang, habe ich 2 Wochen im Wohnzimmer gelegen. Durchgeschlafen hat er aber schon seit der 3. Nacht ( letzter Gang nach draußen gegen 22.30 Uhr ). Wichtig bei einem Kennel ist, dass er nicht zur Bestrafung genutzt wird, der Hund soll ihn immer positiv verknüpfen. Ansonsten hat er für tags noch eine sog. Kudde zum Reinlegen. Am liebsten allerdings liegt er tagsüber auf dem glatten Fußboden. Hundedecken nutzt er eigentlich gar nicht. Ist ihm wohl zu warm. Ansonsten brauchst du Näpfe, Unterlage für Näpfe, Spielzeug für Welpen ( Kauartikel für den Zahnwechsel, denn sie haben dann einen erhöhten Kaubedarf. Ein gutes Angebot verhindert, dass er Sachen anknabbert, die nicht für ihn bestimmt sind ;-)), Krallenknipser ( das sollte man sich aber vorher zeigen lassen ), Fellbürste ( oder Zoom Groom ), Leine, geeignete Transportvorrichtung für das Auto, alte Handtücher..., Futter..., Zeckenzange o.ä. ...., waschbare Unterlage für Schlafplatz ( wir haben Vetbeds, die sind bei hohen Temperaturen waschbar und trocknen sehr schnell. Anmelden für die Hundesteuer nicht vergessen und evtl. eine Kranken- und OP-Verischerung abschließen ( haben wir gemacht ). LG

von roxithro am 24.05.2016, 21:07



Antwort auf Beitrag von roxithro

Was sind denn kennel und kudde?

von melanie84 am 25.05.2016, 06:16



Antwort auf Beitrag von roxithro

Kann er unten seinen Platz auf dem Flur haben oder sollte es ein Raum sein wo er auch mal ungestört ist? Habe auch schon gelesen das manche den Welpen mit ins Schlafzimmer nehmen und ihn dann einfach nachts auf eine Unterlage machen lassen

von melanie84 am 25.05.2016, 06:48



Antwort auf Beitrag von melanie84

Er braucht keinen gesonderten Raum, aber einen Platz, wo ihn niemand stört. Soll heißen, wenn er sich in sein Körbchen/Kudde (Schlafkissen) oder Kennel (Transportboxen) zurückzieht, sollte er auch dort seine Ruhe haben. Das müssen insbesondere Kinder respektieren. Wir haben unsere auch mit ins Schlafzimmer genommen, einfach nur, damit ich/wir eben im Bett anstatt auf dem Sofa schlafen konnten:) Später hat sie einen großen Kennel gehabt und schlief dort weiter. Nachdem sie stubenrein wurde, blieb das Törchen auch auf. Sie ist dann irgendwann einfach "ausgezogen". Das war aber ihre Entscheidung. Sie hat übrigens im ganzen Haus Schlafplätze. Wenn unsere Wellis fliegen, verzieht sie sich in die erste Etage. Das Fluggesindel ist ihr nicht geheuer:) Im Haus auf eine Unterlage würde ich sie möglichst nicht machen lassen. Kann schlimmstenfalls zu Irritation führen. Stubenrein werden sie auch ziemlich schnell, ging höchstens mal was daneben, wenn sie vor lauter spielen gar nicht gemerkt haben, wie dringend sie müssen.Genau wie bei kleinen Kindern, die gerade windelfrei werden. Sie hat sich dann relativ schnell an die Terassentür gestellt und Laut gegeben. In der Regel erkennen sie das Haus/Wohnung als ganzes Revier an und da wird auch nicht reingemacht. Unsere geht auch nur zum Pieseln in den Garten. Fürs Große müssen wir schon einen Spaziergang einlegen. Ich empfehle auch, sie auf verschiedene Untergründe machen zu lassen. Manchmal ist man unterwegs und sie müssen dann halt da machen, wo die Gelegenheit ist. Überfüllte Rastplätze und nur ein winziges Stück Wiese auf dem Scherben liegen sind der Horror auf längeren Autofahrten! Alles schon erlebt, In der Hundeschule gab es eine kleine Fußhupe, Pinscher oder so, der ging nur auf den Rasen. Als wir eine Lehrstunde im Wald hatten, hatte der seine größte Not, weil er nirgendwo machen konnte/wollte. Der kleine Kerl sah so verkniffen aus und tat mir richtig leid. Die mussten das dann auch noch trainieren:/ Aber keine Sorge, wird schon alles klappen!

von Alhambra am 25.05.2016, 09:26



Antwort auf Beitrag von melanie84

Böse Zungen nennen den Kennel einen " Käfig ", und eine Kudde ist ein spezielles Hundebett ( bestimmter Hersteller ). Ich würde einen Welpen auch nie im Haus auf eine Unterlage machen lassen. Unser Welpe wurde in der ersten Nacht bei uns alle 2h wach und musste. In der 2. Nacht nur noch einmal und ab der dritten wie gesagt schlief er durch ( bis ca 6.00 Uhr ). Anfangs war das wohl die Aufregung oder Unstellung im neuen Zuhause. Da musste er auch tagsüber sehr oft. Wenn du deinen Hund gut beobachtest, findest du schnell raus, wann er muss. Als Faustregel sagt man : Nach dem Schlafen, nach dem Fressen, nach dem Spielen ( bei einem aufregenden Spiel auch währenddessen ). Oder wenn er anfängt hektisch und suchend herumzulaufen, mit der Schnauze am Boden. Dann klappst du die Rute zwischen die Hinterbeine, und fasst ihn zusätzlich zwischen den Vorderläufen und bringst ihn raus. Unserer war hat relativ schnell verstanden, dass man sich außerhalb des Hauses löst und setzte sich sehr bald an die Terassentür. Das ist auch heute noch sein Zeichen, wenn er muss. Wenn doch mal was daneben geht, kommentarlos beseitigen. Es ist dann nicht der Fehler des Hundes, sondern dein Fehler, dass du seine " Not " nicht erkannt hast ;-)) Ich würde jederzeit wieder einen Kennel nehmen, wenn ich einen Welpen bekäme. Das ist ein guter Beitrag zur Stubenreinheit und man hat keine " bösen Überraschungen" am nächsten Morgen im Zimmer wo er schläft. Wenn er nachts muss, wird er sich zuverlässig melden, weil er seinen Schlafplatz niemals beschmutzen würde. Wir haben gleich einen großen Kennel gekauft, denn sie wachsen ja schnell, und diesen anfangs mit einer Holzplatte verkleinert, sonst kann es passieren, dass er sein Geschäft in die eine Ecke der Box macht und in der anderen weiterschläft .... Einen speziellen Ruheraum braucht der Hund nicht. Er möchte ja gerne bei seinem Rudel sein. Aber er sollte sicher sein können, dass ihn in seinem Bett/ Box keiner stört.

von roxithro am 25.05.2016, 13:45



Antwort auf Beitrag von melanie84

das kann schiefgehen, so wie schon gesagt wurde ihr könnt das Spiel unterbrechen und den Welpen kurz ignorieren, wenn er zu rapiad wird, das Quitschspielzeug kann es nicht.

von HappyFamily2008 am 24.05.2016, 22:46



Antwort auf Beitrag von melanie84

kauf dir mindestens ein gutes Buch besser mehrere. Evtl.. https://www.amazon.de/Welpen-Richtig-erziehen-Hundesprache-verstehen/dp/344011841X/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1464207984&sr=8-1&keywords=l%C3%BCbbe-scheuermann

von like am 25.05.2016, 22:34



Antwort auf Beitrag von melanie84

Schließe mich größtenteils den Tipps von Alhambra an. Mit Ausnahme der Hundeschule: es gibt so viele schlechte Hundeschulen, dass man mitunter besser beraten ist, sich Fachlektüre reinzuziehen und sein eigenes Gehirn zu benutzen. Konsequenz und logische Folgen funktionieren beim Hund genau wie beim Kind! Was Alltagsgeräusche, Gewitter, Schüsse usw. angeht, sollte der Welpe das schon beim Züchter gelernt haben. Gute Züchter beschallen die Welpen von Anfang an damit, so dass später keine Probleme auftreten. Ansonsten viel lesen, vielleicht nicht unbedingt, was Martin Rütter und andere Showgestalten erzählen, sondern auf das Wissen renommierter Züchter (VDH) vertrauen. "Retrieverschule für Welpen" (N.Zvolksky, Kosmos) ist in meinen Augen das beste Buch. Was ich Dir abschließend noch mit auf den Weg geben würde: erziehe den Hund von Anfang an so, dass andere Menschen durch ihn grundsätzlich nicht belästigt oder verängstigt werden. Heißt konkret: kein Anspringen, jederzeit abrufbar (auch im Welpen- u. Junghundalter!), Beißhemmung (ganz wichtig!). Und die Häufchen entsorgen, wenn es irgendwie möglich ist.

von stella_die_erste am 06.06.2016, 17:15