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An die Kaninchen-Experten

Thema: An die Kaninchen-Experten

Hallo, meine Schwester möchte sich zum Frühling hin 2 bis 3 große Kaninchen anschaffen, welche sich tagsüber in ihrem ca. 300 m2 großen Garten frei bewegen dürfen. Nur nachts sollen sie in einen Außen-Käfig. Nun hat meine Schwester in einem Tierheim ein junges, knapp 4 Kilo schweres Böckchen entdeckt, welches dort zusammen mit einem kleinen Zwergkaninchen in einem handelsüblichen Käfig sitzt, in welchem es aufgrund seiner Größe nicht mal Männchen machen kann ... Laut einer Tierheim-Mitarbeiterin bekommen die Kaninchen da auch keinerlei Auslauf. Meine Schwester hat sich in das große Kaninchen "verliebt" und möchte ihn unbedingt da raus holen. Natürlich will sie auch noch 1 bis 2 andere Kaninchen dazu anschaffen. Da er ganz frisch kastriert wurde, soll er laut Tierheim aber zunächst noch einige Wochen in Isolation gehalten werden (obwohl er ja dort komischerweise auch mit dem Zwergkaninchen zusammen sitzt ...) Da es im Moment aufgrund der Temperaturen ja auch noch nicht möglich ist, das Kaninchen direkt nach draußen zu setzen, müsste es also bei meiner Schwester zunächst auch drin in einem (größeren) Käfig leben, hätte aber viele Stunden am Tag Auslauf fast im gesamten, 150 m2 großen Haus. Soll sie ihn ALLEINE aus dem Tierheim abholen, einige Wochen im Haus halten und im Frühling dann andere geeigntete Kaninchen für draußen dazu holen ? Ich bin mir echt unsicher, was ich ihr raten soll. Einerseits tut uns das Kninchen in dem Mini-Stall echt leid, andererseits wissen wir aber auch, dass man Kaninchen niemals alleine halten sollte .... Stimmt die Aussage mit der Isolation nach der Kastration so wirklich ? Was würdet ihr raten ? Liebe Grüße, Gold-Locke

von Gold-Locke am 07.02.2016, 10:30



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Bin kein Kaninchenexperte aber warum nimmt sie denn das andere Kaninchen nicht auch? Die zwei verstehen sich ja anscheinend. Hat sie schon mal im TH nach Kaninchen in anderen Tierheimen gefragt? Die sind doch untereinander gut vernetzt und vielleicht sitzen woanders ja noch passende.

von Sunny76 am 07.02.2016, 11:25



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Hallo, sie nimmt das andere Zwerg-Kaninchen nicht, weil es erstens für ihre geplante offene Garten-Haltung zu klein ist, sich zweitens mit dem großen Kaninchen auf Dauer angeblich nicht verstehen wird und sie ja drittens das große, frisch kastrierte Kaninchen zunächst einige Wochen alleine halten soll.(Das Tierheim möchte die beiden auch so schnell wie möglich trennen, hat aber wohl keinen Platz) Ein geeignetes anderes großes Kaninchen gibt es in diesem Tierheim wohl auch im Moment nicht. Allerdings hat meine Schwester schon in einem anderen Tierheim eine geeignete Kaninchendame entdeckt. Aber diese soll ja so frisch nach der Kastration noch nicht zu dem Bock, da sonst durchaus noch Nachwuchs entstehen könnte. Da es dem weiblichen Kaninchen in dem anderen Tierheim von der Haltung her auch deutlich besser geht, würde es in diesem Fall auch nicht so eilen ... Würdet ihr also den frisch kastrierten Bock für einige Wochen alleine ins Haus holen ? LG, Gold-Locke

von Gold-Locke am 07.02.2016, 12:20



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Hallo, ich bin sicherlich kein Experte, aber wir haben auch zwei Kaninchen - eine große Rex-Dame von gut 4 Kilo und einen kleinen Zwergkaninchen-Mann von gerade mal 1,5 Kilo. Beide kastriert und dicke Freunde. Warum sollte das mit den beiden a) nicht gutgehen und b) der Kleine nicht für die Freiland-Haltung geeignet sein? Zur Frage, was jetzt im Moment besser wäre, kann ich nichts sagen, aber grundsätzlich sehe ich bei den beiden kein Problem.

Mitglied inaktiv - 07.02.2016, 13:29



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Hallo, die beiden Kaninchen verstehen sich aber jetzt schon nicht wirklich gut - ist eher eine Notlösung des Tierheimes. Sie geben die beiden auch gar nicht zusammen ab.. Außerdem müssen die Kaninchen für den Garten meiner Schwester eine gewisse Größe haben, damit sie nicht "entwischen" können bei der offenen Haltung. LG

von Gold-Locke am 07.02.2016, 13:44



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Bei der offenen Haltung, ist nicht unbedingt das Entwischen das Problem, sondern auch andere Tiere die in den Garten eindringen können. Nicht jeder Hund, Marder, Katze etc. läßt sich fernhalten, auch Greifvögel nehmen präsentiertes Futter ohne Schutz von oben gern mit. Wenn man den ganzen Garten zur Verfügung stellt, dann ist das für die Kaninchen schön aber birgt auch Gefahren. Evtl. verwildern die Kaninchen auch, sie leben ja eigentlich in Kaninchenbauten unter der Erde. Ich kenne eine Frau hier in der Nähe, deren Garten ist untergraben, eben weil sie auch so eine Haltung hat. Ein Rammler, der vor der Kastration schon geschlechtsreif war, bleibt zwischen 3 und 6 Wochen zeugungsfähig und darf also erst nach 6 Wochen Quarantäne wieder zum Weibchen! Weitere Infos zu Kaninchen findest Du hier: www.diebrain.de

von Anscha am 07.02.2016, 19:14



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Wir hatten mal ein Kaninchen, das war Ausbruchs Künstler. Da wäre es völlig egal, wie groß der war. Er war auch recht groß. Der hat sich überall durch gegraben, wir haben das Gehege tief im Boden verankern müssen, und oben haben wir auch noch Zaun als "Deckel" gemacht, gegen Raushüpfen und gegen Greifvögel und Katzen etc. Unser Kaninchen ist auch gern in Tannenzweigen herumgehupft und hat sie als Trrittbrett benutzt, um besser über einen nahen Zaun springen zu können. Es ist also ein Irrglaube, dass grosse Kaninchen nicht so leicht entwischen.

von Tiffy_78 am 07.02.2016, 21:10



Antwort auf Beitrag von Tiffy_78

Ich habe eben nochmal mit meiner Schwester gesprochen. Es geht ihr bei der Kaninchengröße wohl auch in erster Linie darum, dass die frei laufenden Tiere nicht so leichte Beute für Greifvögel, Katzen etc. sind. Klar, um einen ausbruchssicheren Garten muss sie sich kümmern. Ihr wurde jedoch gesagt, dass Kaninchen, die sehr viel Platz haben, nicht dazu neigen, ausgerechnet in Zaunnähe zu graben, weil sie gar nicht das Bedürfnis haben, auszubrechen. Ob das wirklich so ist, kann ich nicht beurteilen ... LG

von Gold-Locke am 07.02.2016, 21:24



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Kastrationsquarantäne dauert 6 Wochen - ansonsten kann es wieder Nachwuchs geben. Das andere Kaninchen, mit dem es zusammensitzt, ist vielleicht auch ein kastrierter Bock. Die Temperaturen sind (bei uns) bereits derart frühlingshaft, dass nichts gegen eine Außenhaltung spricht. Heute z.B. 5-13 Grad und Sonne. An einen Kälteeinbruch glaube ich nicht mehr. Es gibt auch kälteisolierte Thermoställe, sowas müsste man für den nächsten Winter eh anschaffen (oder selber bauen).

Mitglied inaktiv - 08.02.2016, 09:50



Antwort auf Beitrag von Gold-Locke

Hi, a) eine sechswöchige Quarantäne ist kein Problem, das überlebt der Bock auch. Die lange Einzelhaft ist das, was den Tieren schadet. Wenn sie also keine Jungtiere haben will, sollte sie den Bock jetzt holen, direkt in Außenhaltung und dann in sechs Wochen (ich würd's echt nicht früher machen) die Dame dazu. b) Kaninchen macht Kälte nicht so viel aus, wenn sie genug Stroh und Häuschen zum Verkriechen haben und der Außenstall windgeschützt steht. Hier waren Minusgrade kein Thema, decke in dem Fall den offenen Teil des Stalls in der Nacht mit einer Decke ab und gut ist. c) Im Haus würde ich den Hasen nicht halten, wenn sie nachher eh draußen leben sollen; vor allem wenn sie nicht weiß, ob das Tier stubenrein ist. Das wäre im Fall wirklich viel Arbeit... LG Conny

von ConnyJ am 08.02.2016, 12:02



Antwort auf Beitrag von ConnyJ

Hallo, danke für eure Hinweise und Tipps. Ich habe alles an meine Schwester weiter gegeben. Morgen will sie den kastrierten Rammler abholen. Er soll jetzt in Absprache mit einem Tierheim, wo noch eine Kaninchendame sitzt, die meine Schwester in einigen Wochen dazu holen will, erstmal im Keller wohnen, mit Auslauf und Buddelkiste. Dort ist es dann nicht zu kalt und nicht zu warm und der Garten und Außenkäfig soll dann später als neutraler Ort der Zusammenführung dienen. Die Mitarbeiter im Tierheim meinten, es wäre noch zu früh, um den Rammler, der jetzt lange im Haus war, nach draußen zu setzen. Außerdem meinten sie, dass es schwierig werden könnte, wenn er den Garten schon als sein Revier ansieht und die Kaninchendame dann dazu gesetzt wird ... Nun frage ich mich allerdings wiederum, ob man ein Kaninchen einige Wochen im Keller halten kann, zwar mit viel Platz, aber ohne Tageslicht ? Laut Tierheim wäre das besser, als ihn sofort nach draußen zu setzen oder im geheizten Haus zu halten .... Aber braucht der kleine Kerl nicht zwingend Tageslicht ? Liebe Grüße, Gold-Locke

von Gold-Locke am 08.02.2016, 17:37



Antwort auf Beitrag von Gold-Locke

Guter Plan. Jetzt raussetzten geht auf keinen Fall. Er hat bei Innenhaltung kein Winterfell entwickelt, damit würde ihm bitterkalt werden und dann noch niemanden zum Kuscheln, wäre gar nicht gut. Uns sagte man damals, dass sie so April/Mai raus können, wenn definitiv kein Frost mehr zu erwarten ist und die Temperaturen im zweistelligen Bereich dauerhaft sind. Wir haben sogar die nötigen Impfungen auf die Sommermonate gelegt, damit sie nicht im Winter zum TA reinmüssen. Kaninchen in Außenhaltung dürfen im Winter auch nicht zum Kuscheln reingeholt werden. Die werfen binnen einer halben Stunde ihren Winterpelz ab. Als es im Sommer mal superheiß (fast 40 Grad) war, kamen sie zum 'übertagen' ins Haus. Die können Hitze ganz schlecht ab und lagen nur noch langgestreckt platt und waren ziemlich teilnahmslos. Keller ist die bessere Lösung, ich würde aber eine Tageslichtlampe empfehlen. Das sollte dann zum Überbrücken reichen. Und vielleicht schnellstens die Dame dazu holen. Kaninchen sollte nicht alleine sein, sonst entwickeln die schnell Macken. Wenn ich sehe, wie meine beiden manchmal kuscheln und sich gegenseitig die Öhrchen pflegen ist das immer großes Kino:) Achja, ich weiß noch, wie man uns damals im Tierheim sagte, dass man sie zuzammensetzen soll und sich nicht wundern, wenn es scheppert. Die würden sich schon bekriegen. Wenn sie im Keller erstmal - vielleicht durch ein Trenngitter einandern beschnuppern könnten, wäre es zumindest eine gute Lösung.

von Alhambra am 08.02.2016, 19:09



Antwort auf Beitrag von Alhambra

Stimmt, das mit der Tageslicht-Lampe ist eine gute Idee. Mit dem weiblichen Kaninchen muss meine Schwester ja leider noch ca. 6 Wochen warten, weil der Rammler ganz frisch kastriert wurde. LG, Gold-Locke

von Gold-Locke am 08.02.2016, 20:37