Hallo Herr Dr Erle-Bischoff
Meine Tochter ist 3 Jahre alt. Sie hat ständig mit Bronchitis, Pseudokrupp, Lungenentzündungen und Schnupfen zu kämpfen. Bei ihr geht alles Richtung Asthma und wird bereits mit entsprechenden Medikamenten behandelt. Zusätzlich hat sie einen Reflux. Dieser "verstärkt" die Symptome und leider spuckt sie nachts oft Magensäure.
Letztes Jahr wurden ihr die sehr großen Mandeln verkleinert (Laser) und Polypen entfernt. Sie hatte stark geschnacht,, nach der OP herrschte Ruhe, seid einigen Monaten ist das Schnarchen wieder extrem.
Kann das Schnarch und Magensäureproblem auch familiär nedingt sein, da ihr Papa an Schlafapnoe Syndrom und ebenfalls an Reflux leidet ?
Zur Zeit ist sie heiser und hustet wieder stark. Unser Kinderarzt hat uns nun zum HNO überwiesen, mit der Fragestellung ob die Polypen wieder nachgewachsen sind und der Bitte um eine Kehlkopfspiegelung.
Können Polypen wirklich innerhalb eines Jahres so sehr nachwachsen das sie wieder Probleme machen ??
Wie läuft eine Kehlkopfspiegelung bei einem Kleinkind ab ? Ich befürchte meine Tochter wird da nicht sehr kooperativ sein.... Was kann mit einer solchen Spiegelung festgestellt bzw ausgeschlossen werden ?
Viele Grüße und Danke im voraus
Kathrin
von
Horny
am 23.07.2014, 23:17
Antwort auf:
Kehlkopfspiegelung, nochmal Polypen ?
Hallo, die Schnarchproblematik bei Erwachsenen hat meist andere Ursachen, als jene bei Kindern, bei Reflux wird es ähnlich sein, aber da kenne ich mich was familiäre Häufungen anbelangt nicht aus.-
Meist geht es bei den rachenmandeln nicht nur darum, daß sie zu groß sind, sondern daß sie Keime aufsammeln, welche chronische Schleimhautschwellungen in der Nase verursachen.-
Wenn man mit einem dünnen flexiblen Endoskop über die nase untersucht, kann man zuerst die Rachenmandel beurteilen und dann den kehlkopf untersuchen, das dauert meist nicht lange und kann mit einer leichten Oberflächenbetäubung durchgeführt werden.
Nach der Untersuchung kann man überlegen, ob die Rachenmandel erneut operiert werden muß und ob man wegen des Refluxes Medikamente empfehlen sollte.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Christoph Erle-Bischoff
von
Dr. Christoph Erle-Bischoff
am 25.07.2014
Antwort auf:
Kehlkopfspiegelung, nochmal Polypen ?
Hi,
vielleicht hilft es Dir schon etwas, wenn ich Dir von meinen Erfahrungen erzähle ?
Bei meinem Sohn sind schon einige Male Kehlkopfspiegelungen gemacht worden. Auch er hat sich im Kleinkindalter sehr mit Pseudokrupp gequält, er hatte die Anfälle oft 2-4 Nächte hintereinander und dann war seine Stimme weg. Auch heute hat er das Problem, daß sich bei Atemwegsinfekten seine eh schon heisere Stimme "verabschiedet".
Die Spiegelung ist nicht schlimm, allenfalls unangenehm.
Ich habe meinen Sohn damals immer auf dem Schoß gehabt, sein Rachen wurde mit einem Spray etwas betäubt und dann erfolgte die, in der Regel, kurze Untersuchung mit dem Endoskop. Vielleicht kannst Du Deine Tochter etwas ablenken, indem Du mit ihr sprichst oder nehmt ein Kuscheltier zum beschützen und trösten mit.
Du berichtest, daß Deine Tochter einen Reflux hat. Da Du schreibst, daß sie nachts oft spuckt, nehme ich an, sie bekommt keine Medikamente dagegen?
Ich kenne das Problem von meinem Sohn. Er hat sehr lange mit " brennen im Bauch und Hals", ekligem Geschmack im Mund und eben auch Spucken gekämpft. Er bekommt mittlerweile zur Nacht Tropfen die die Magensäure binden/reduzieren. Seither schläft er ruhiger und vorallem er erbricht nicht mehr. Sprich euren Kinderarzt mal darauf an! Damit muss Deine Tochter sich nicht quälen! Ich denke auch, mit einer guten Behandlung des Reflux werden die dadurch verstärkten Probleme etwas abgemildert.
Viele Grüße
von
Homeland
am 24.07.2014, 04:20