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Geschrieben von magistra am 11.05.2016, 14:34 Uhr

So gerne ich das glauben würde....

Ich bin Gymnasiallehrkraft in Bayern, schon eine ganze Weile.

Wir möchten tatsächlich gerne jeden födern und wir freuen uns sehr über schlaue "Arbeiterkinder" und "Migrationskinder". Manche gehen hier problemlos durch, aber das sind die mit einem bereits relativ angepassten Elternhaus. Mit 33 Kindern pro Klasse wird Manches einfach nach Hause verschoben. Ich selbst bemühe mich, möglichst alles in der Schule machen zu lassen, z.B. auch die Referate, aber da bin ich eine der wenigen.
Am ehesten gelingt uns eine Gleichbehandlung in den Ganztagsklassen, wo es kaum Hausaufgaben gibt.

ABER: Das Problem beginnt viel früher. Meine Kinder bekamen seit frühester Kinderheit vorgelesen und bekommen es heute noch. Ich gehe mit ihnen ins Museum, wir reden am Abendbrottisch kindgerecht über die Dinge dieser Welt. Wir bemühen uns sehr, unseren Kindern viel mitzugeben, ohne sie zu überfördern. Wir achten auf Höflichkeit und die richtige Sprachebene. Das ist wohl typisch Akademikerhaushalt, wenn auch nicht nur für Akademikerhaushalte.
Akademikerkinder haben hier einen Vorsprung, der oft kaum aufzuholen ist und der bereits in der Grundschule spürbar ist.
Auszugleichen wäre er nur durch Pflichtkindergarten ab dem 3. Geburtstag o.Ä.

Wir machen uns an unserer Schule viele Gedanken, bieten alle möglichen Förderkurse an... Dennoch: Ich merke, dass ich die Aufgaben, die ich vor 5 Jahren an meiner bayerischen Landschule gestellt habe, den Kindern hier in der Stadt, die durchmischter sind, nicht stellen kann, obwohl ich durchaus ähnlichen Unterricht halte. Das Niveau zwischen den Gymnasien ist also unterschiedlich. Daran ändert auch die zentrale Abiturprüfung nicht, da diese ja von den Lehrkräften vor Ort, die das Niveau ihrer Schüler einschätzen, korrigiert werden.

Wahrscheinlich gibt es an meinen Ausführungen viel zu kritisieren, es sind ja auch nur lose hingeschriebene Gedanken. Ich möchte selbst für mehr Chancengleichheit sorgen, aber wenn dann meine Tochter mal wieder zu mir kommt, um sich von mir erklären zu lassen, was die Biologielehrkraft mit ihrem eher unverständlichen Hefteintrag sagen will, und ich mich dann mit dem Buch und dem Heft hinsetze und es mir mit ihr gemeinsam mühsam zusammenklamüsere (nicht, ohne die Kollegin heftig zu verfluchen), denke ich doch, dass ich das eben kann, dass aber andere Kinder diese Möglichkeiten nicht haben.

 
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