Elternforum Die Grundschule

Schwere Entscheidung - 3. Klasse freiwillig wiederholen?

Schwere Entscheidung - 3. Klasse freiwillig wiederholen?

Joy1

Hallo in die Runde, bei uns steht die schwere Frage an, ob unsere Tochter die 3. Grundschulklasse wiederholen soll. Nun gibt es ja immer gute Gründe dafür und eben auch dagegen - die entscheidende Frage ist, bringt ihr das etwas? Ich frage Euch, als erfahrene Mütter, vielleicht auch selbst Pädagogen, wie Ihr die Situation einschätzen würdet - manchmal übersieht man als "Betroffene" doch wichtige Aspekte. Meine Tochter wird in diesen Tagen 9 Jahre, ist also mit knapp über 6 Jahren eingeschult worden. In der 2. Klasse wurde sie noch mit je einer 2 in Mathe und Deutsch beurteilt. Seit der dritten Klasse geht es aber abwärts. Im letzten Zeugnis hatte sie in den beiden Hauptfächern je eine drei. Der Rest war so zwischen 2+ und 3. Das ist nicht wirklich schlecht. Allerdings befürchte ich, dass das Abschlusszeugnis der 3. Klasse in den Hauptfächern je eine Note schlechter ist. Ausschlaggebend für unsere Überlegung, das Kind die "Dritte" wiederholen zu lassen, sind in der Hauptsache die Lücken, die es unbestritten hat. Das 1 x 1 sitzt immer noch nicht, obgleich wir mindestens (seit Ende 2ter Klasse) 3 Übungshefte und X Übungsprogramme durch haben. Plus / Minus klappt bis 1000 einigermaßen gut. Einfache Textaufgaben klappen, wird es komplizierter, macht Töchterlein "dicht". Die Prinzipien des halbschriftlichen Dividierens sind verstanden. Aber eben mangels 1 x 1 Sicherheit sind die Ergebnisse öfter falsch. In Deutsch hapert es an der Rechtschreibung. Obwohl sie die Rechtschreibreglen kennt, wendet sie diese bei Schreiben oft nicht an. So kommt beim Diktat (geübt!) dann eben auch nur eine 4 heraus. Grammatik, Leseverständnis und Aufsatz sind ok. Mit weiterem zusätzlichem Lernen können wir das auch nicht verbessern. Denn wir sind fast jeden Nachmittag bereits 2 Stunden mit Hausaufgaben und dem Nacharbeiten vom unerledigtem Schulstoff beschäftigt. Freitags hat sie 1,5 Stunden Deutsch Einzelunterricht bei einer Grundschulpädagogin, die wir seit 4 Monaten extra für unser Kind engagiert haben. Vor Klassenarbeiten schiebe ich immer noch 2 - 3 mal eine halbe Stunde zusätzliches Üben des jeweiligen Themas ein. Sporadisch dann immer mal wieder 1 x 1 Übungen.... Oft merke ich dann, dass am späten Nachmittag einfach die "Luft raus ist". Dann macht keine Übung mehr Sinn und irgendwann will das Kind ja auch mal an die frische Luft und sich mit Freunden treffen. Im Großen und Ganzen habe ich das Gefühl, dass unsere Tochter einfach noch mehr Zeit braucht. Denn dumm ist sie gewiss nicht. Lesen hat sie ohne Probleme fast von sich aus gelernt. Logische Zusammenhänge in ihrer Umwelt versteht sie sehr gut und wendet Gelerntes folgerichtig auf neue Umstände an. Wenn es um ihr Taschengeld geht und was sie sich davon kaufen kann, kann die Dame rechnen wie ein Bankier.... Wir möchten auch nicht, dass unser Kind sich durch die Grundschule quält und die Nachmittage fast ausschließlich mit Hausaufgaben, Nacharbeiten und Lernen gefüllt sind. Dass sie in der Schule wenig mitarbeitet und so gut wie nichts tut, spricht für mich schon dafür, dass sie die nötige Reife noch nicht hat. Die Lehrerin habe ich in mehreren Gesprächen darum gebeten, mich per Elternheft, Anruf, e-mail oder sonst wie zu informieren, wenn etwas im Argen ist. Aber von dieser Seite kommt wenig bis nichts. Sicher sagt sie, dass unsere Tochter in allen Fächer gut eine Note besser sein könnte, wenn sie besser aufpassen und mehr mitarbeiten würde. Aber wie man das Kind dazu bringt, weiß sie wohl auch nicht. Und den gesamten Stoff des Vormittags kann man zuhause eben auch nicht nachholen. Nun stellt sich eben die Frage, ob es dem Kind etwas bringt, diese verkorkste Schuljahr (mit einer Lehrerin, die sie nicht mag) einfach noch einmal in einer neuen Klasse anzugehen. Einerseits kann ich mir vorstellen, dass mit ein paar Erfolgserlebnissen die Motivation und der Spaß am Lernen wieder kommen. Auch dass sie in dem „geschenkten Jahr“ reifen wird und begreift, dass sie etwas leisten muss, wenn sie weiterkommen will und dass sie das auch kann. Andererseits ist sie in ihrer Klasse sehr eingebunden, hat dort viele Freunde, die bereits mit ihr in den Kindergarten gegangen sind. Natürlich will sie diese Gruppe nicht verlassen. Und sicher ist es ihr auch peinlich, den Anstrich eine „Versagers“ zu bekommen, wenn sie freiwillig wiederholt. Wie schätzt Ihr die Sache ein? Welcher Aspekt wäre aus Eurer Sicht der ausschlaggebende? Vielleicht hat ja auch die eine oder andere bereits Erfahrung mit dem „freiwilligen“ Wiederholen. Danke fürs Lesen! Gruß Joy


Pamo

Antwort auf Beitrag von Joy1

Wie wäre es, wenn du erst mal den Druck rausnimmst und das Kind verschnaufen lässt? 2 Stunden Hausaufgaben und Übungen pro Tag sind sehr, sehr viel! So wie du dein Kind schilderst, halte ich es für möglich, dass sich durch eine Wiederholung der dritten Klasse gar nichts ändert. Dann muss sie nur ein Jahr länger in diese ungeliebte Schule gehen. Besser wäre es, ihr die Schule weniger unangenehm zu gestalten. Ich würde einen anderen Ansatz wählen: Ich würde für die Sommerferien viel Spaß und Spiel einplanen und darin eingebettet *spielerische* und *völlig druck-freie* Übungen wie Einkaufszettel schreiben, Erinnerung für Papa schreiben, Wechselgeld ausrechnen etc. Dazu offizielle Übungen des 1x1 - mit einer Eieruhr zeitlich befristet. Ausserdem würde ich ganz schnell darüber nachdenken, was für ein Hobby das Kind beginnen oder ausbauen könnte, wo die Kunst der Übung, Frustrationstoleranz und Ausdauer erworben oder ausgebaut werden könnten.


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von Pamo

Ich bin völlig bei Pamo und würde ergänzend mit Hilfe des Buches über Lernprofile http://www.amazon.de/Mit-Auge-Ohr-Hand-Gehirnorganisationsprofile/dp/3932098153/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1372686524&sr=8-1&keywords=auge+ohr+hand+fu%C3%9F für die ganze Familie die Profile erstellen und die Individualität jedes einzelnen berücksichtigen, es kann gut sein, dass dein Kind komplett anders lernt als du es dir denkst.


marie74

Antwort auf Beitrag von Joy1

Wenn dein Kind im Endeffekt noch 3 in Deutsch und Mathe steht, gibt es meiner Ansicht nach überhaupt keinen Grund die Klasse zu wiederholen. Ihre Leistungen sind befriedigend und wie du schreibst in anderen Fächern gut. Das ist doch in Ordnung. Selbst wenn sie ein ausreichend in einem der Fächer bekommt. Aber ehrlich gesagt, hier bei uns würde die Lehrerin schon etwas sagen, wenn sich ein Kind innerhalb eines Jahres erst von 2 auf 3 und dann direkt auf 4 verschlechtert. Bei euch nicht? Warte es mal ab, vielleicht erwartest du zu schlechte Noten, die sie letztendlich nicht bekommt. Wenn sie jetzt keine Lust hat zu lernen, wird sie sicher durch das Wiederholen eines Schuljahres nicht dazu motiviert! Ich würde denken, dass das eher nach hinten losgeht: Jetzt übe ich schon so viel zu Hause (denn wie du es schilderst, macht ihr ja schon viel! Nachhilfe etc.) und es hat nichts genützt! Nicht jeder hat nur Einsen und Zweien auf dem Zeugnis und das ist auch nicht schlimm. Jedes Kind hat sein eigenes Tempo. Mein Mann erzählt z.B., dass er in der Grundschule auch keine Lust zum Lernen hatte. Er ist mit eingeschränkter Gymnasialempfehlung aufs Gymnasium gekommen - auf Antrag seiner Eltern und mit einem ausreichend in Mathe und Deutsch. Er hat erst ab der Klasse 8 angefangen zu begreifen, dass er sich anstrengen sollte und letztendlich ein richtig gutes Abi gemacht. - Was ich dir damit sagen will, vielleicht braucht dein Kind einfach noch Zeit. Und wenn sie nicht aufs Gymnasium kommt, wäre das ein Weltuntergang? ;-)


mama.frosch

Antwort auf Beitrag von Joy1

mist, hab gerade eine lange antwort an dich gelöscht. was das einmaleins angeht könnte ich dir heut abend zwei methoden schreiben, die eigentlich sehr wirklungsvoll sind. ansonsten kann ich mich pamo nur anschließen: nimm den druck raus!! zwei stunden lernen im grundschulalter, da würde jedes kind dichtmachen.


Sabine mit Amelie

Antwort auf Beitrag von mama.frosch

Hallo, ich könnte mir auch vorstellen, dass dein Kind frustriert wäre, wenn es dir 3. Klasse wiederholen müsste. Warum auch, es besteht doch keine Notwendigkeit? Sie mag die Lehrerin nicht wirklich. Könnte das vielleicht der Grund sein? Ich mochte meine Grundschulelehrerin überhauptnicht und machte bei ihr nichts, was zur Folge hatte, dass ich in derr 3. Klasse sitzen blieb. Bei mir hat allerdings auch niemand danach geschaut, ob ich etwas tue oder nicht. Bei der Wiederholung war mir der Lehrer wohlgesonnen, denn es hätte jetzt durchaus sein können, dass ich es das 2. mal auch nicht packe. In der 6. Klasse Hauptschule bekam ich dann endlich eine super tolle Lehrerin und es ging aufwärts. Dazu kam dann noc h, dass ich irgendwann kapiert habe, dass ich für mich und nicht für den Lehrer oder meine Eltern lerne. Am Ende habe ich dei mittlere Reife nachgemacht und habe dann aber einen Job bekommen, sonst hätte ich mich noch fürs Abitur angemeldet. Du siehst, auch so kann man noch weiter machen. Es muss nicht von der 5. Klasse ab das Gymnasium sein. Wie hier schon geschrieben wurde. Nimm den Druck raus und lass deine Tochter mal durchschnaufen. Meine Tochter kommt jetzt in die 3. Klasse. Natürlich habe ich etwas Bauchweh, weil ich weiß, dass die 1. und 2. Klasse im Verhältnis zur 3. Klasse ein Spaziergang war, aber selbst wenn meine Tochter absackt, dann ist das so und ich kann ihr nur versuchen zu helfen. Übrigens was das 1x1 an geht. Ich habe meiner Tochter heute eine CD von den Jungen Dichtern und Denkern über Amazon bestellt. Die hat sehr gute Bewertungen. Hier wird mit Musik das 1x1 gelernt. Ich habe keine Ahnung, ob das funktioniert, aber sie hatte in der ersten Klasse einen Anlautrapp und sie hat damit spielend das ABC gelernt, warum sollte das jetzt mit dem 1x1 nicht auch klappen. Meine Tochter kann es, aber sie ist einfach noch etwas langsam. Gibt es übrigens auch für Deutsch. Liebe Grüße Sabine


maryplysch

Antwort auf Beitrag von Sabine mit Amelie

meine Tochter wiederholt nun nach den Ferien die 4. Klasse (wir haben 6 Jahre Grundschule). Sie hat allg. Konzentrationsschwierigkeiten, Rechtschreibschwäche und eine Rechenschwäche bei normaler Intelligenz. Allerdings ist sie in vielen Dingen auch noch kindlich, naiver als andere. Sie wiederholt freiwillig auf Anraten des Klassenlehrers. Sie haben die Erfahrung und haben auch den Vergleich. Im Zeugnis hat sie auch nur 3er und fast eine 4. Meine Tochter freut sich auf die neue Klasse, die auch noch um einiges kleiner wird und ich denke, ihr wird das Jahr viel bringen! LG mary


Sailor

Antwort auf Beitrag von Joy1

Auf was für absurde Ideen manche Eltern kommen, weil Note 3 ihnen nicht gut genug ist.... (Dass die 3 eine schlechte Note sei - hatten wir dieses Thema nicht kürzlich erst in irgendeinem Thread?)


Sabine mit Amelie

Antwort auf Beitrag von Sailor

Hallo, also meine Tochter hat heute auch eine Mathearbeit nach Hause gebracht, da habe ich mir dann ernsthaft Gedanken gemacht, ob ich ihr nicht Nachhilfe geben lasse. Sie hatte nur eine 1,5 *Ironieoff*. Nein, also bei lauter 3er und ein 4er oder so, würde ich mein Kind nicht wiederholen lassen. Liebe Grüße Sabine


Emmi67

Antwort auf Beitrag von Sailor

Sie stand in den Hauptfächern 3 und jetzt wird erwartet, dass sie sich noch um eine Note verschlechtert hat- also beide Hauptfächer 4. Das ist für eine Grundschule schon wirklich schlecht und liefe ja auf eine Hauptschulempfehlung heraus. Ich kenne niemanden, der in der Grundschule erst nach mehreren Fünfen eingreift und finde das auch ziemlich nachlässig. Schon bei Vieren bestehen erhebliche Defizite.


Tai

Antwort auf Beitrag von Joy1

Hallo, es ist schwierig, in dieser Situation zum Richtigen zu raten. Was ist schon richtig? Du hast dir ja selbst genug Gedanken gemacht und die Vor- und Nachteile des Wiederholens überlegt. Ich würde auf die Empfehlung der Lehrer hören. Wenn du der Meinung der Klassenlehrerin nicht genug vertraust, gibt es doch sicher auch noch Fachlehrer, die dein Kind kennen. Wenn ich dein Posting richtig gelesen habe, gehst du davon aus, dass aus den Dreiern in den Hauptfächern jetzt eher Vierer werden (das für alle Damen, die hier schon wieder austeilen...). Zudem scheint bei euch auch viel zuhause geübt und gelernt zu werden. Ich weiß nicht, ob das durch die empfohlenen Lernstrategien so rasch besser und entspannter werden kann. Eigene Erfahrungen habe ich nicht, aber einige Kinder aus den Klassen meiner KInder gesehen, die freiwillig wiederholt haben. Und laut den Eltern hat es allen gut getan, sie haben wirklich noch ein Jahr gebraucht, um im Schulleben gut mitzukommen und Spaß zu haben. Von den Erfolgserlebnissen ganz zu schweigen, die wiederum motivierend wirken. Natürlich ist es für die Kinder meistens schade, die vertraute Klassengemeinschaft verlassen zu müssen, aber in der Regel finden sie doch schnell neue Freunde ín der neuen Klasse. Ich wünsche euch eine gute Entscheidung" Grüße Tai


eulchen76

Antwort auf Beitrag von Joy1

Nunja, es gibt durchaus Möglichkeiten nach dem Mittelschulabschluß einen besser Abschluss zu machen. Man bedenke das die Kinder ERST MIT 16 JAHREN begreifen, dass sie nicht für die Eltern lernen, sondern für sich selbst. Meine Tochter wird das selbe Zeugnis haben wie deine, aber ich weiß z.b. 100% dass ihr eine Klassenwiederholung noch mehr zurück hauen würde. Wir hatten die ersten 2 Jahre auch kein Problem, sondern erst in der dritten. Es gab noch viele andere Dinge und deswegen haben wir sie auch testen lassen, sie hat ADS, auch haben wir sie beim Pädaudiologen vorgestellt, ihr Wahrnehmung ist komplett anderster als bei einem "normalen" Kind. Wenn wir ein Doktat Zuhause jeden Tag üben, kann es sein dass sie bei mir 0 Fehler hat, aber in der Schule beim selben Text 20 Fehler. Ich rege mich da gar nciht mehr auf, sondern nehme mein Kind einfach so an wie es ist. Auch sehe ich sie erst mal in ner normalen Mittelschule, evt. kann sie auf den M-Zweig oder eben nach dem Quali nochmal nen Realabschluß machen. Da ist sie einfach älter und reifer und lernen auch anderster als jetzt. Und wenn sie halt dann erst mit 18 eine Lehre anfängt weil sie ihren Schulabschluß vorher verbessert hat, dann ist es eben so. Und ja, ich will auch das beste für mein Kind, aber nicht unter großen Druck, denn das geht nach Hinten los. Natürlich muß meine genauso was tun wie die anderen, oft auch noch mehr. Wobei ich "extra lernen" eher aufs WE lenke und nciht noch nach 2 Stunden HG, das bringt nämlich rein gar nix. Da sind die Kinder völlig Überfordert.


lambogenie

Antwort auf Beitrag von Joy1

Hallo, ich habe jetzt nicht alle Antworten durchgelesen, deshalb hoffe ich mal, dass ich nichts wiederhole. Also ich würde jetzt auch mal nicht die Pferde scheu machen. Lass sie doch in die 4. vorrücken und schau, was passiert. 1. kann man (zumindest in Bayern) das Kind noch in den ersten Monaten zurückstufen lassen, falls es nicht läuft und 2. kann man ja immer noch die 4 Klasse wiederholen, wenns ganz blöd läuft. GlG


J+L

Antwort auf Beitrag von lambogenie

auch nicht alles gelesen, aber mach sie in die 4. klasse notfalls lass sie diese nochmal wiederholen.


lotte03

Antwort auf Beitrag von J+L

Grober Fehler. Die 4. klasse kann man nicht (freiwillig) wiederholen. Entweder jetzt oder gar nicht.


Caot

Antwort auf Beitrag von Joy1

Deine Tochter ist einfach zu jung. Die Grundlagen sitzen nicht. Die Konzentration ist hinüber. Die Zensuren wären besser, so sagen ja die Lehrer? Lasst sie wiederholen. In der GS ist das auch kein Stigma. Die Kl.4 kann man hier bei uns nicht wiederholen. Wäre das möglich täten das bestimmt einige. Eine 4 in den Hauptfächern geht nicht in er GS. Das ist einfach eine schlechte Leistung. Erst recht, wenn man bedenkt was Ihr alles dafür macht! Ich würde a) wiederholen. B) bringt diese Art der Nachhilfe anscheinend nichts. Darüber solltet Ihr euch Gedanken machen! C) Baut täglich kleine Wiederholungsaufgaben ein. Jeden Tag 10 Aufgaben des kleinen 1x1 und 10 Lernwörter. Das konsequent verfolgt bringt mehr als stundenlanges üben. Die HA-Zeit begrenzen. DAS mit der Lehrerin absprechen. Konkret dort nach Hilfe fragen. Eventuell auf Dyskalkulie testen lassen. Hat dein Kind ein Hobby aus dem sie Kraft schöpfen kann? Das würde ich mal angehen. Viel Erfolg. VG


Joy1

Antwort auf Beitrag von Joy1

Guten Morgen zusammen, danke für die vielen Beiträge und Eure Ideen. Ich werde heute noch einen Termin mit der Klassenlehrerin machen, um meine ganzen "Für" und "Wider" mit ihr zu besprechen. Nur weil das hier (leider) deutlich angeklungen ist und die eine oder andere besser spotten als lesen kann: Keineswegs sind wir der Meinung, dass das Kind nur 1en und 2en haben muss. Eine drei ist eine befriedigende Note. Nur innerhalb eines Schuljahres von“ gut“ in den Hauptfächern auf “ausreichend“ zu rutschen, ist unserer Ansicht nach bedenklich und hat eine Ursache, die nichts mit Intelligenz oder Begabung zu tun hat. In erster Linie geht es auch nicht hauptsächlich um die Noten. Es sind vielmehr die Lücken, die sie hat und die uns Sorgen machen. Wie soll man den folgenden Stoff auf so einem wackeligen Fundament aufbauen? Wir wollen unser Kind auch nicht täglich 2 Stunden oder mehr mit Hausaufgaben und Schularbeiten „quälen“. Aber was tun, wenn sie für die Hausaufgaben eben nicht nur 30 – 40 Minuten braucht (normale Dauer lt. Lehrerin), sondern das Doppelte? Und wenn dann eben noch die Arbeiten nachgeholt werden müssen (lt. Lehrerin), die sie in der Schule nicht geschafft hat, ist man ganz schnell bei besagten 2 Stunden. Und eben genau weil wir diesen Stress und Druck herausnehmen wollen, erscheint uns die Möglichkeit, die Klasse zu wiederholen, als gute Lösung. Vielen Grüße und einen schönen Tag! Joy


Caot

Antwort auf Beitrag von Joy1

...und sprecht mit der Lehrerin. vor allem über die Situation der HA! Da muss eine Lösung her. Notiere Dir die Zeit die dein Kind konkret für die HA benötigt. Schau genau hin, wie sie sie löst. Alleine und trödelt sie nur oder versteht sie es nicht? Das ist ein wichtiger Unterschied! Ein weiteres Problem ist die Schnelligkeit, wenn ich das richtig lese, sonst würde sie ja keine Arbeiten aus der Schule mitnehmen. Klärt das ab. Es ist absolut unnütz hier ein Kind mit 2 Stunden zu quälen zusätzlich zu den Übungsaufgaben. Ansonsten finde ich euren Weg und den Mut richtig. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt noch zu korrigieren, man verpasst auch nichts. Leute die alles besser wissen und nur mit Vorwürfen reagieren, gibt es immer wieder, vor allem hier. Einfach überlesen! Viel Erfolg. Grüßle


Geisterfinger

Antwort auf Beitrag von Joy1

Anscheinend ist das oft so: Kinder werden jung eingeschult, am Anfang klappt es OK, aber ab der 3. Klasse ist es dann einfach ein Kampf und Krampf. Klar, nicht jeder hat die Wahl, wann das Kind eingeschult wird und jedes Kind ist ja auch anders. Aber mit einem Jahr älter sind die einfach selbständiger und kriegen vieles leichter hin. Lass sie lieber jetzt wiederholen als dass Ihr Euch bis zum Abi so hinschleppt. Das hältst du ja gar nicht dauerhaft durch!


MM

Antwort auf Beitrag von Geisterfinger

... dass sie vielleicht zu jung eingeschult wurde. Hier werden viele Kinder erst mit 7 eingeschult (Zurückstellung wird hier sehr liberal gehandhabt) und es gibt auch Länder, wo das sogar standardmässig so ist (ich weiss jetzt nicht - Schweden, Dänemark....?), deine wird im Falle einer Wiederholung nicht "zu alt" sein oder so! Was sagt sie denn selbst dazu? Das fände ich auch wichtig. Und natürlich die Einschätzung der Klassenlehrerin.


Carmar

Antwort auf Beitrag von Joy1

Zitat: "Sicher sagt sie, dass unsere Tochter in allen Fächer gut eine Note besser sein könnte, wenn sie besser aufpassen und mehr mitarbeiten würde." Dann soll die Lehrerin dafür sorgen, dass das Kind besser aufpassen und mitarbeiten kann, z.B. durch einen anderen Sitzplatz oder andere Sitznachbarn.


eulchen76

Antwort auf Beitrag von Carmar

Genau da liegt oft das Problem, manchen Lehrern interessiert es leider nicht warum das Kind absackt. Da kommen dann solche Kommentare wie "das Kind könnte besser sein" aber dass es vielleicht auch am Lehrer liegt, dass wollen sie nicht an sich ran lassen. Was ich schon für diskussionen hatte mit unserer. Obwohl ich sogar noch ein Attest hatte, das mein Kind in der ersten Reihe sitzen soll, obwohl die Ergo mit der Lehrerin gerdet hat, usw... Ich hab sogar angeboten ihr Infomaterial zu geben zwegs ADS....nein, sowas hab ich schon, war ihr Kommentar. Erst klappte das gut...aber nun... mein Kind sitzt jetzt an einen Gruppentisch und hat nicht den direkten Blick zur Tafel, hat einen Banknachbarn und es kommt rein gar nix mehr von der Schule zurück. Wir müssen wieder viel neben der HG das vom Unterricht nachholen, da sie wieder total unkonzentriert ist durch die Ablenkung. Könnte mich echt ärgern. Da tut man, macht man und es hilft rein gar nix. So mancher Lehrer kann da schon mal schnell 2 Schuljahre "versaun".


maryplysch

Antwort auf Beitrag von eulchen76

wie viele Kinder sind denn in der Klasse? Es ist natürlich schon schwer für die Lehrerin, wenn z.Bsp. 25-30 Kinder in der Klasse sind und sicherlich mehr als 1 Paar Eltern besondere Wünsche haben, was Sitzordnung, Lautstärke usw. betrifft.Allen gerecht werden ist dann sehr schwer. Und wenn sie im Vergleich zu anderen, gleichaltrigen Kindern langsamer ist, schwerer versteht,etc. kann es auch nicht nur an der Lehrerin liegen. Meine 10 jährige z.Bsp. zählt noch mit den Fingern in Mathe, welches ein eindeutiges Zeichen ist, dass sie eine Schwäche hat. Sie hat auch parallel zum Unterricht "Nachhilfe" in der Schule bekommen in kleinen Gruppen. Vllt. gibt es sowas auch bei euch? Denn Nachhilfe ist ja auch eine teure Angelegenheit. Ich würde gar nicht ihre Meinung zum Wiederholen berücksichtigen, damit legst du die Entscheidung in ihre Hände - und das kann sie gar nicht! Vertrau wirklich den Lehrern, die nichts anderes tun und unterrichten und zwar die verschiedensten Kinder. Welchen Nutzen haben sie, dein Kind wiederholen zu lassen? Vllt. ist es ja auch positiv, wenn deine Tochter neue Lehrer bekommt. Ihre alten Klassenkameraden kann sie doch immer noch nachmittags treffen. Besser jetzt wiederholen, als mit schlechten Noten eine Hauptschulempfehlung zu bekommen, oder? Und 2 Std. HA sind in dieser Klassenstufe EINDEUTIG zuviel. LG Mary


marie74

Antwort auf Beitrag von Carmar

In NRW ist ein freiwilliges Wiederholen so ohne weiteres gar nicht möglich. Da muss erst die Lehrerkonferenz zustimmen. Ehrlich gesagt könnte ich mir in eurem Fall nicht vorstellen, dass zugestimmt wird. Warum sollte ein Kind, dass im Durchschnitt 3 steht eine Klasse wiederholen? Ich finde die Idee ehrlich gesagt absurd. Natürlich wünscht sich jeder, dass die eigenen Kinder mit guten Noten durch die Schulzeit gehen. Aber man muss auch akzeptieren, dass nicht jeder ein Einser-/Zweierschüler ist. Das ist meine Meinung. Auszug aus dem Schulgesetz NRW (5) Eine Schülerin oder ein Schüler kann auf Antrag der Eltern im Verlauf des Schuljahres von der Klasse 3 in die Schuleingangsphase, von der Klasse 4 in die Klasse 3 zurücktreten, wenn sie oder er in der bisherigen Klasse nicht mehr erfolgreich mitarbeiten kann. Darüber entscheidet die Versetzungskonferenz. Zum nächsten Versetzungstermin wird eine Versetzung nicht erneut ausgesprochen.


Joy1

Antwort auf Beitrag von Joy1

Hallo nochmal, danke für die aufbauenden Worte und die Ideen. Die Hausaufgabensituation gestaltet sich deshalb so unerfreulich, weil a) sie keine Lust hat und es schon mal dauert, bis sie den Anfang findet und auch nicht zielgerichtet am Ball bleibt. Dann eben auch b) weil sie in der Schule wenig /nicht richtig mitgearbeitet hat und daher öfter auch nicht sicher weiß, was zu tun ist, wie das geht usw. Das a) bedingt das b) und umgekehrt. Es ist ein Teufelskreis. Ich bin ständig dabei, ihr Rechenwege, Rechtschreibregeln und Grammatik zu erklären. Dabei kann ich mir nicht vorstellen, dass die Lehrerin nichts erklärt. Andererseits kann ich auch nicht glauben, dass mein Kind gar nichts mitbekommt (sie ist ja nicht taub!). Sicher habe ich das schon angesprochen. Natürlich ist die Lehrerin in keinster Weise an den Wissenslücken und der mangelnden Mitarbeit schuld (wenn man sie fragt). Ähnliche Probleme gibt es auch bei einigen anderen Kindern der Klasse. Dann soll es aber auch wieder die geben, die keinerlei Probleme haben (Überflieger oder „ich rede mir die Welt schön“-Eltern?). Wir können uns die Lehrer eben nicht aussuchen. Sicher gibt es wunderbare Lehrer. In der ersten und zweiten Klasse hatten wir das Glück, so jemand zu haben. Nun haben wir eben eine Dame, die sich freut, wenn ein Kind ruhig und unauffällig ist. Meine Tochter sitzt inzwischen an einem Einzeltisch. Ich hatte darum gebeten sie umzusetzen, weil sie vorher neben einem Mädchen saß, das einfach zu mitteilsam war. Leider ist es so, dass unsere derzeitige Lehrerin es nicht als ihre Aufgabe sieht, das Potential der einzelnen Kinder so gut wie möglich zu fördern. Wenn ein Kind nicht stört, ist alles ok. Ob es die Aufgaben, die im Unterricht zu machen sind, in der Schule erledigt oder eben erst zuhause, ist ihr nicht wirklich wichtig. Sie läuft nicht etwa durch die Reihen und sieht nach, wer gut voran kommt oder wer Probleme hat, bummelt oder sonst was tut. Sie erwartet nur, dass die Aufgaben am nächten Tag erledigt sind. So wird der eigentliche Unterricht zu uns nachhause verlagert, was weder Sinn von Schule ist, noch wirklich auf Dauer machbar (ich bin weder Lehrerin noch können wir täglich Schulstoff von 5 Stunden durcharbeiten!) Extrem langsam ist sie beim Arbeiten eigentlich nicht (wenn sie die Aufgaben verstanden hat). Hat sie Spaß an den Aufgaben, ist sie sogar sehr schnell. Ach so, weil gefragt wurde: selbstverständlich hat das Kind Hobbys. Sie geht 1x die Woche Fechten und 1 x die Woche tanzen (Modern Dance), bastelt und malt mit Begeisterung, ist viel an der frischen Luft und hat jede Menge Freundinnen. Außerdem liest sie sehr gerne ( ca. 3 Bücher/Woche). EIn ganz normales Kind eben. Und, ganz klar, natürlich will sie nicht freiwillig wiederholen – wer will das denn mit knapp 9 Jahren? Und wer kann das in dem Alter selbst entscheiden? Erste Priorität für sie sind ihre Freunde und ihr sozialer Status in der Gruppe. Und zwar jetzt und hier – und nicht in 2, 5 oder 15 Jahren. Erste Priorität für ihre Eltern sind ihre kommenden 7 – 10 Schuljahre, in denen sie weder überfordert sein, noch sich langweilen soll und die, entsprechende ihrer Begabung, ihr die bestmöglichen Aussichten für zufriedene 40 Jahre Berufsleben bieten sollen. Gruß Joy


Drachenlady

Antwort auf Beitrag von Joy1

Lasst eure Tochter ganz normal weitergehen. In der 4. Klasse wird das meiste nur noch weiter vertieft. Lasst sie in der Klassengemeinschaft, die sie kennt. Dass wir unsere Tochter eine Klasse wiederholen haben lassen, haben wir letztendlich mehr bereut, da sie in der neuen Klasse nie die Akzeptanz gefunden hat, wie in ihrer alten Klasse. Und nehmt den Druck aus dem ganzen heraus. Zu den Hausaufgaben sei gesagt, dass wir die Hausaufgaben als beendet ansehen, wenn wir über die 40 Minuten hinaus sind. Unsere Klassenlehrerin gehört auch zu denjenigen, die nichts mehr wirklich kontrollieren. Es wird zwar alles einmal erklärt, mehr aber auch nicht. Diese Einstellung haben wir jetzt auch seit der 3. Klasse. Es ist gesiebt worden, jeder weiß, wo er steht und was zu erwarten ist. Die guten Schüler werden weiter gefördert, der Rest läuft nur noch neben her. Was du zu Hause machen kannst, ist spielerisch lernen. Dann kommt der Spaßfaktor zurück und dein Kind ist auch voll und ganz mit dabei.